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98 Cristina Feneęan 2

zwischen den personlichen Harac und der Ciziye beleuchtet den zweideutigen Sinn, den die osmanischen Rechtsgelehrten aus dem 17.Jahrhundert dem Tribut der Walachei, der Moldau und Siebenbiirgens beigemessen haben.So rechnete, beispielsweise, Herzafen Huseyin Efendi den Harac dieser Lander sowohl ais eine Grundsteuer ais auch eine personliche Steuer⁵, eine Kopfsteuer die dem Sułtan ais Herr der durch Waffengewalt eroberten Gebiete und seitens der ais seine Untertanen geltenden Bevólkerung zufloss.

Diese Auffassungsweise gestattet auch ein genaueres Verstandnis der Ausfuhmngen von Mustafo Celalzade und Karaęelebizade Abdul Aziz bezuglich der 1526 von Johannes Zńpolya der Pforte gegeniiber aufgenommenen Pflichten. Es handelt sich dabei um die Entrichtung des Harac’ und der Ciziye⁶, Steuer die eigentlich ais zwei Ausserungsformen des Haraćm verstehen sind: der Harac fur den Boden und der personliche Harac.

Die B eweggriinde, welche uns veranlasst haben, den Sinn und die zeitliche Entwicklung der siebenbiirgischen Harac-Pflicht wahrend der ersten Halfte des 17.Jahrhunderts zu untersuchen, sind folgende:

1.    Die geo-strategische Bedeutung und die Rolle des selbstćindigen siebenbiirgischen Fiirstentums im Kampfe zwischen der Pforte und den Habsburgern wahrend des langen Tiirkenkrieges (1593-1606) um die Herrschaft in Mitteleuropa.

Die miliforischen Auseinandersetzungen aus dieser Zeit haben emeut die Rolle Siebenbiirgens ais Drehscheibe fiir jeden Machtanspruch dstlich, siidlich und westlich der Karpaten bewiesen. Und eben dieser Umstand wurde 1602 vom Grosswesier Yemięęi Hasan Pascha in seinen an den Sułtan gerichteten Bericht ais Argument aufgegriffen, um die Unterstutzungserlaubnis fur die antihabsburgische Partei aus Siebenbiirgen zu erwirken⁷. Obrigens wurde die politische Einstellung des Grosswesiers selbst vom Sulfon Mehmed III. bestatigt. Nach der Erobemng von Szekesfehervar (29.August 1602) bestand der Padischah auf die Notwendigkeit der Wahl eines Fiirsten aus den Reihen des siebenbiirgischen Adels⁸.

2.    Der jur die osmanische Oberhoheit in Siebenbiirgen dusserst loitische Punkt infolge der wiederholten Thronentsagungen des Fiirsten Sigismund Bathory, der Vereinigung Siebenbiirgens mit der Walachei und Moldau unter Michael dem Tapfereii (1600) und der anschliessenden Besetzung des selbstćindigen Fiirstentums durch die Habsburgertruppen des Generals Basta, eine Zeitspanne in welcher das osmanische Reich seine Oberhoheitsrechte iiber Siebenbiirgen einbiissen musste. Hier sei noch beigeriickt, dass 1598 vom osmanischen Kriegsrat die Notwendigkeit einer Verwiistung Siebenbiirgens emst erwogen wurde, um dadurch die Oberhoheit in der Walachei und Moldau behaupten zu kónnen⁹.

³ M. Maxim, Regitnul economic al dominajiei otomanę in MoIdova fi Jara Romdnesca. in a doua jwndtale a secolului al XVJ-lea, “Revista de Istorie”, 9. 1979, S. 1755.

‘ M. Guboglu, M. Mehmet, Cronici turcefli privind Jarile Romanę, Bd. I, Bukarest, 1966, S. 279; Karaęelebizade Abdul Aziz, Suleymanname, Bulak, 1248 (1832-1833), S.101-102.

⁷    C. Orbonlu, Osmanli tarihine aid belgeler. Telhisler (1597-1607), Istanbul, 1970, Urk. Nr. 79, S. 69: “Erdel memleketi Nemęe eline girę Hak te’ala sakliya ne Tama$var kalur ve ne Eflak ve Bogdan kalur ana gore be-ber-hal Erdel voyvodasma bir mikdar bazine virilmek lazimdir”.

⁸    Ebd., Urk. Nr. 90, S. 81: “Erdel vilayeti gerii Erdel beglerinin arasindan birine verilmek evladur”.

⁹    M. Naima, Tańh, Bd. I, Istanbul, 1280 H. (1863-1864), S. 22: “Erdel uzerine sefer olunmak go-ekór Erdel vilayeti garet zede olmayince Eflak ve Bogdan zabt olunmaz deyii ittifak etdiler telhis olunub”.