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C) Harac-Nachlasse, Schwankungen im Betrag des Harac
Dem hanefitischen Dogma gemass28, war die erbarmliche demographische und okonomische Lagę Siebenbiirgens jenerGrund, der Mehmed III. ara 30. Oktober 1602 bewog, vom Fiirsten Moses Szekely die Freihaltung der leibeigenen Bauem von den Harac-Abgaben zu fordem29. Obrigens wurden auch die im Wortlaut der zwischen 1601-1608 erlassenen Ahidname erwahnten //arac-Nachlasse30 mit denselben Argumenten rechtfertigt. Diese wurden periodisch, anlasslich der Fiirstenbestatigungen und^/iz^ame-Ausstellungen, emeuert. Es sei noch bemerkt, dass sich die siebenbiirgischen Gesandten an der Pforte bemiihten, zu gleicher Zeit mit den periodischen //arac-Nachlassen auch eine Minderung des Quantums von
15.000 auf 10.000 Goldgulden zu erreichen31. Nicht auszuschliessen ist die Moglichkeit, dass Ahmed der I. einer solchen Minderung im Prinzip zugestimmt haben mag, die dann Gabriel Bethlen riickgangig machte, um 1625 emeut um eine Senkung des /farac-Quantums anzusuchen32. Dem ungeachtet, wurden keine Massnahmen zur Minderung des Harac’ getroffen, so wie dieses die Juni 1613 an die siebenbiirgischen Gesandten an der Pforte gerichteten Weisungen (um die Erlangung eines neuen Ahidname) und auch das am 24. Juni 1613 vom Grosswesier Nasuh Pascha an den Fiirsten Gabriel Bśthory gerichtete Schreiben belegen33. Die Pforte zog es eher vor, den Gabriel Bathory anfanglich fiir 2 Jahre bewilligten //arac-Nachlass riickgangig zu verlangem, ais sich fiir eine Minderung des mit
15.000 Goldgulden festgesetzten Quantums geneigt zu zeigen.
Die politische Instabilitat aus den Jahren 1612-1613, sowie auch der zwar gescheiterte Versuch Andreas Geczi’s den siebenbiirgischen Fiirstenthron fur sich zu beanspruchen wirkten sich nachteilig auf Gabriel Bśthory’s Forderung zu einer Senkung des //zzrac-Quantums aus. Und dies umso mehr, bedenkt man, dass Geczi in seinem Streben nach der Macht den Osmanen die Entrichtung eines Harac in Hohe von 15.000 Goldgulden in Aussicht gestellt hatte34. Dass in den am 1. Juli 1614 fiir den neuen Fiirsten Gabriel Bethlen ausgestellten Ahidname die vorher festgesetzte Hohe fiir den Harac vorgesehen wurde35, scheint die Folgę der Kampfe um den siebenbiirgischen Fiirstenhut und der Vertreibung des gewesenen Fiirsten, Gabriel Bśthory, durch die osmanischen Truppen unter Iskender Pascha (1613) gewesen zu sein.
28 A. Fattal, a.a.O., S. 300, 303, 305.
29 E. Hunnuzaki, a.a.0., Urk. Nr. MDCXXXII, S. 798.
501. Mikó, Erdelyi Tórtenelmi Adatok, Bd. II, S. 318; W. Bethlen, a.a.O., Bd. V, S. 206; D. Rozsnyay, a.a.O., S. 227-228; A. Szilady, S. Szilagyi, a.a.O., Bd. III, Urk,Nr. 37, S. 44; W. Bethlen, a.a.O., S. 465; Fr. W. Behmauer, Sułtan Ahmad'sI Bestellungs- und Yertrags-UrkundeJur Gabriel Bathory von Somlyó, "Archiv fur serbische Geschichte aus turkischen Urkunden”, Bd. I, Wien, 1857, S. 322, 323.
31 D. Rozsnyay, a.a.O., S. 228; A. Szil&dy, S. SziUgyi, Ebd.\ S. Szitógyi, GyulaJJi Lestar tórteneti maradvanyai, “Tórtenelmi Tar”, 1893, S. 195; W. Bethlem, a.a.O., Bd. VI, S. 346.
32 Staatsarchiv Bukarest, Sammlung der Mikrofilme, Ungam, Filmspule 88, Bild 851-852.
33 S. Sziligyi, Monumenta Comitialia, Bd. VI, Urk. Nr. LIII, S. 287; L. Ovśry, Oldeveltar Bethlen Gabor diplomacziai ósszekóttetesei tórtenetehez, Budapest, 1886, S. 456-457.
34 D. Bozsnyay, a.a.O., S. 51.
33 A. Feridun, a.a.O., S. 353; Katib Celebi, Fezleke-i Tarih, Bd. I, S. 365.