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Es ist notwendig, hier cinige allgemeine »abstrakte« (in unserer Konkretheit aber so immerwiihrend in Klammern gestellt) Grundthe-sen iiber das so viel (bis zum Oberdrufi) diskutierte Thema der Bezie-hung zwischen dem Nationalen und dem Klassencharakter. Die einen (aber es werden immer weniger) bei uns meinen, dafi man die Klas-senbeziehungen in den Vordergrund stellen sollte, vielleicht ein wenig weniger die nationalen Momente, andere meinen, dafi die nationalen Beziehungen viel wichtiger sind, und dafi die (gerade in diesem »schicksalhaften, geschichtlichen, epochalen« Moment) Klassenbezie-hungen vóllig unwichtig sind, und bei grofien wissenschaftlichen Ta-gungen vertreten Oberarbiter nach tiefen Analysen die »friedliche« These von der Gleichrangigkeit der Wichtigkeit des Klassenhaften und des Nationalen. Ich mufi gestehen, dafi dieses Deuteln und Raten um zwei Begriffe und ihre »grófiere oder geringere Wichtigkeit«, dafi dieses Lizitieren (wer bietet mehr fur das Nationale, wer bietet mehr fur das Klassenmoment) mir fast komisch erscheint. Ich glaube nam-lich, dafi einmal ohne durch die Blume zu sprechen, offen, ohne diplo-matische Klungelei und ohne Kokettieren mit den kleinbiirgerlichen (ja auch grofiburgerlichen) Elementen folgendes gesagt werden miifite: das Hervorheben des Nationalen in unserer Epoche (immer, wenn nicht die Rede von einer antikollonialen Bewegung ist) immer nur eine Grundfunktion hal: zu vcrhiillen, zu verdecken, kurz die Klassen-uerhaltnisse zu camoufflieren. So wird das Nationale zum Deckmantel, mit dem man die antagonistischen Klassenelemente harmonisieren will. Wenn es namlich zuerst wichtig ist, dafi wir Angehórige einer Nation sind, wenn z. B. die nationale Angestelltenstruktur die Basis der Personalpolitik ist - dann ist es unwichtig und nebensachlich (dies ist das ABC) - dafi unter uns Klassenunterschiede bestehen, dann ist es wichtig, dafi auch das Mitglied der biirokratischen Spitze und das Mitglied der Arbeiterklasse nur Serbe, Kroate, Mazedonier, Slowene usw ist. Warum sollte ein guter Kroate, ein Arbeiter gegen einen Kroaten streiken, der ebenso ein guer Kroate ist, nebenbei auch Di-rektor, ein guter Serbe gegen Mafinahmen sein, die ein serbischer Fiihrer gebracht hat? Es geniigt also, dafi wir gute, treue Sdhne unse-res Volkes sind, es geniigt, dafi wir uns ais Angehórige einer Nation deklarieren, es ist aber irrelevant, dafi ein Serbe den anderen exploa-tiert, ein Kroate den Kroaten, dafi einer fur einen jammerlichen Lohn acht Stunden am Tag arbeitet, der andere aber versinkt in Geniissen. von Zeit zu Zeit aber streut er Weisheit unter die Arbeiter iiber die Notwendigkeit, Interesse fur die nationale Gemeinschaft zu haben, fur die grofie Renaissance des nationalen Selbstbewufitseins. Dies ist, glaube ich, die einzige rationale Beziehung zwischen dem Nationalen und dem Klassenmoment.

Dabei soli betont werden, dafi auch die Móglichkeit selbst einer nationalen Unvertraglichkeit, sogar einer »zwischennationalen« Aus-niitzung notwendig von selbst, unumganglich durch die Verhinderung der Klassenexploatation aufgehoben wird. Deshaalb »Mit der Gegen-satz der Klassen im Innem der Nation falit der feindliche Stellung der Nationen gegeneinandern« (K. Marx, hr. Engels: Manifest der Kommunistischen Partei, S. 75). Der »feindliche«, »antagonistische«

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