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Elektor
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allerdings muß man den PC immer noch gesondert einschalten,
da ATX-Boards keinen “echten” Netzschalter besitzen. Besser und
“moderner” ist da sicher die hier gezeigte Variante. Jedes ATX-
Board verfügt über die Logik, um einen USB-Port zu implemen-
tieren. Geräte, die am USB angeschlossen sind, dürfen einen
Strom von 100 mA (jedes für sich) beziehungsweise 500 mA (alle
zusammen) ziehen. Der USB-Port kann deswegen ohne Probleme
auch ein kräftiges Relais ansteuern, das wiederum die Netzspan-
nung für die Peripheriegeräte einschaltet.
Die Funktion der Schaltung in Bild 1 ist leicht erklärt: Wenn Span-
nung am USB-Interface liegt, wird das Relais über D2 aktiviert. Der
Relaiskontakt schließt und versorgt die peripheren Geräte mit
Strom. Kondensator C1 puffert die geringen Welligkeiten auf dem
USB-Port, so daß kurzzeitige Dips in der Versorgungsspannung
nicht zum Abfallen des Relais führen. Der VDR (R1) verhindert
Abreißfunken an den Relaiskontakten, wenn diese induktive Lasten
abschalten. D1 ist die übliche Freilaufdiode für die Relaisspule.
Bei der Entwicklung des USB-Standards wurde der Verkabelung
besondere Aufmerksamkeit zuteil. Es gibt zwei Varianten von
USB-Steckverbindungen, nämlich eine flache für den Downstream
vom PC zum Peripheriegerät (Typ A) und eine andere, mehr qua-
dratische für den Upstream (Typ B). Verwendet man ein Kabel mit
zwei verschiedenen Verbindern, ist eine Verpolung ausgeschlossen,
wie man dies von RS232- und DIN-Kabeln her kennt. Ein USB-
Kabel besitzt immer Stecker, die Geräte durchweg Buchsen.
(994019)rg
Bei Bussystemen wie dem SMBus oder I
2
C wird praktisch immer
ein passiver Pull-up in Form eines Widerstands verwendet, um den
Pegel auf die positive Betriebsspannung (meist +5 V) zu ziehen.
Der Bus wird auf logisch Null gelegt, indem ein an den Bus ange-
schlossenes Gerät mit seinem Open-collector-Ausgang das Signal
auf Masse zieht. Das bekannte Problem ist nun, daß der genannte
Ausgang im Verhältnis zum Pull-up-Widerstand sehr niederohmig
ist, was dazu führt, daß die negative Flanke sehr steil ist, während
die positive Flanke träge und außerdem nicht linear verläuft (da
Kapazitäten geladen werden, folgt sie einer e-Funktion). Das Tast-
verhältnis der Signale wird dadurch verschlechtert und die maxi-
male Busgeschwindigkeit verringert.
Eine Lösung des Problems bietet ein spezielles IC von Linear Tech-
nology, das den klassischen Pull-up-Widerstand ersetzt und einen
Strom liefert, der von den Verhältnissen auf dem Bus abhängt.
Steigt die Spannung. dann liefert das IC 2,2
mA. Bei sinkender oder konstanter Span-
nung sind es hingegen nur 275
µA.
Da das Gehäuse des neuen LTC1694CS5
zwei derartige Pull-up-Schaltungen enthält,
kann auch erkannt werden, wann der Bus im
Ruhezustand ist (beide High). In diesem Fall
wird der Strom noch weiter, nämlich auf 100
µA verringert. Das IC ist für die Standard-
I
2
C-Busfrequenz von 100 kHz ausgelegt und
dementsprechend für die 400-kHz-Versionen
und die neuen, superschnellen I
2
C-Varian-
ten mit 3,4 MHz nicht geeignet. Der
LT C 1 6 9 4 C S 5
wird in einem
S O T - 2 3 -
Gehäuse gelie-
fert. Die Grafik
zeigt den Unter-
schied bei der
positiven Flanke
zwischen einem
normalen Pull-
up-Widerstand
und den speziel-
len Pull-up-IC.
(994076e)
C1
100n
5V
SCL
SDA
994076 - 11
LTC1694
IC1
B U S 2
BUS1
4
2
5
1
V
CC
1
GND
2
NC
3
BUS1
5
BUS2
4
994076 - 13
LTC1694CS5
SOT-23
1V/div.
V
CC
= 5V
C
LD
= 200pF
f
bus
= 100kHz
994076 - 12
007
Pull-up-Beschleuniger
Anwender der BASIC-Stamp (alias BASIC-Briefmarke) sind im
allgemeinen zufriedene Anwender. Dennoch kann es vorkom-
men, daß sie sich etwas wünschen, was die BASIC-Stamp nicht
hat, nämlich ein paralleles Interface, zum Beispiel zum Anschluß
eines Druckers, wenn die BASIC-Stamp als Datenlogger ver-
wendet wird.
Die dafür benötigte Schaltung besteht aus nur einem IC, wenn für
diese Anwendung ein Spezial-IC vom Typ EDE1400 zum Einsatz
008
Seriell/Parallel-Umsetzer