46 CHUPFE IV.
ist eingliederig, and die leiehf. gewoibte Kappe ist in derselbcn Weise wie bei jenen befestigt, Die Sehne wird hier nur dureh einen Ilaken gehalten. Fbrigens zeiehnet sieh diese Fibel, die iu der schwedischen Provinz Westergoiland gefunden ist, dureh ihre reiche Filigranverzie-rung aus. Mehrere Exemplare von ganz ders.elben Form und Aus-schmiiekung liegen aus Norwegen vor, z. U. die bei Rygu Fig. 231 abgebiklete, (Ich weiss jedoch nich! mit Gewissheit, wie bei dicsen norwegischen Fibeln die Sehne befesligt ist).
Etwas abweiehend ist die vereinzelte. auch in Wostsehweden (Bo-huslan) gefundene Fig. 89, dereń Fuss fehlt. Rei dieser Fibel ist. die halboylindrisehc Kappe mit dem Biigelkopf fest verbunden; die Spirale liegt frei dahinter und wird nur dadurch gehalten, dass die Sehne in eine~ Furche liings der oberen Kappenkante gelegi, ist, eine Konstruk-tiori, zu der wir spater bei den Fig. 107—i OS und //o—119 Analogi een fiu den werden.
Auf Bor'nholm sind Fibeln mit halbcylindriseher oder fasl ringsum reiehender Kappe. dereń obere Kanie die Sehne bałt, sebr gewohnlich; eine daselbst gefundene ist Fig. 92 wiedergegcben. Nur ganz wenige untor ihnen haben jedoch eine Konstmktion, die mit der bei Fig. 91 beschriebenen iibereinzustimmen scheint; bei den meisten sind Bhgel, Kappe und Spirale alie aus yersehiedenen Stiicken. Dabei geht von der Riickseitc des Bugelkopfes ein Zapfen aus, der versehieden geformt sein kann; eine Form stellt Fig. 92 a dar. U ber diesem Zapfen ist nun die Kappe dureh ein in derselbcn ausgeschnitlenes Loch befesligt; bei dem Fig. 92 a abgebildeten Fxemplare hinderte die Furche am Zapfen das Abgleiten der Kappe. Innerhalb der ietzteren lag daim ganz frei die Spirale.
Zwei in der Beilage unter Ostpreussen, Kirpehnen, angefiihrte Fibeln haben eine Kappe wie Fig. 92, sind aber vielleieht eingliedcrig.
Die Fig, 93 cndlieh lial eine voIlkommen eylindrische Hfdse, die nur Ihnten ganz wenig offen ist; dieselbe hangt mii dem Biigelkopfe fest zusammen. Die Spirale liegt frei darin. Ober diese Hiilscnfonn s. naher Tisohlkr. Graberfekl er S. 170. Ilierhergehorige Fibeln mit solcher Hiilse kommen in West- und Ostpreussen, vereinzelt aueh in Ostschweden (das Originai von Fig. 90} und im siidbstlichen Nor-wegen vor (s. die Beilage). In Ostpreussen gełien sie hałd zur Ghar-niereinriehUmg iil>e.r; s. Tisciiler a. a. O. S. 107 R Nr 10, 11, abgcb. Taf'. 111, 20. 23 (— Berliner Ausstellungs-Albuni Seet. I, Taf. 8. 380, 3f>0). Diese Form mit Gharnier komnit aueh in den russh schen Osiseeprovinzen vor; s. z. R, Ri gaer Ausstellungs-Katalog Taf. IV, 23. Die direkte Fortsetzung dieser Fibeln bilden die Drei-sprossenfibeln; s. weitcr unten.
Was die Zeitstellung' der Fibeln Fig. 88—93 betrifft, so iiegen bisher nur die Formen Fig. 88, <89, 92 und 93 in geschlossenen Firn-den vor (s. Beilage II, Fundę 9, 106, 113, 110, 146, 150, 152). Diese zeugen davon, dass dieselben zumeist unter die spateren Formen der alteren romischen Periode zu zahlen sind. Nut- ein Paar eirigliederigc Fibeln wie Fig. 88 fanden sich mit einer wie Fig. 77—78 zusammen {Fund 150); und fiir die frubere Zeitstellung der eingliederigen Formen spricht aueh, dass die hierhergehdrigen Exemplare aus Darzan nach dem Zeugnisse Hostmanns (S. 60) in dem allerfruhesten Tell dieses Graberfeldes gefunden wurden (sogar vor den ubrigen Fibeln dieser Gruppe wie Fig. 75, 77 u. s. w., was naiiirlioh nur eine ZufaUigkeit ist). Dagegen gehen die Fibeln wie Fig. 93. aber mit Charnierein-riehtung, in die jiingcre romisebe Periode hinein, wie der Fund Beilage II, 170 zeigt.