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u OiRUPPE IV.

88 zeigt und die Fig 78 wahrscheinlich auch haltc. Diese Eigentum-łichkeit ist mir eigentlich nur von skandinayischen, besonders norwe-gischen Exemplaren bekannt (s. Beiłage I, 13; in etwas abweichender Form jedoch auch boi zwei Fibeln aus Ostpreussen, s. ebenda 14).

Lokale Verbreitung. In der Beilage 1, J3 sind die Formen Fig. 74—84 aUe durcheinander angeftihrt. Eine Unlerscheidung voh Lokalgruppen wiire wohl jedoch hier nicht unmoglich; da aber meine A-ufzeichnungen tiber diese Fibeln betreffs vieler Einzelheiten, dereń Wichtigkeit mir erst spater eingeleuchtet hat, sehr mangelhaft sind, so muss ich mich auf einige Andeutungen beschranken*).

Yor allem scheinen sieli die Formen Fig. 75, 7780 mit Verzie-rnng von geperltem Draht von denen Fig. 83, 84 ohne solche Ver-zierung zu scheiden. Die erstercn sind ausgesprochen nordeuropaisch. Besonders haufig sind sie in dem nordwestdeutschen Kulturgebiete (untere Efbgegend u. s. w.), wahrend sie im Osten gegen andere Fibel-formen mehr zurucktreten. AufTallend reich kommen sie in Skandi-navien vor, besonders in Danemark (fast iiberali) und in Norwegen (ringsum langs der Siidkiiste von Bergen etwa bis Kristiania und dann nordlich der letztgenannten Stadt in der Umgegend des Mjosen-Sees). In den romischen Provinzen sind da gegen diese Fibeln sebr leicht gezahlt; die wenigen mir bekannt en Beispiele stammen hauptsachlich aus einigen nordpannonischen Fundorten, tvo die Verbindung mit Nordeuropa zweifelsohne am regsten war; ein Exemplar scheint aus der Mainzer Gegend, eins sogar aus Oberitalien zu stammen.

Von grosstem Interesse ist es nun zu finden, dass diese Fibeln in den romischen Donaulandern nachgeahmt worden sind, in der Weise namlich, dass die geperlten Drahte durch Gravierung iraitiert wurden. Denn anders kann die Verzierung der Scheibenkanten bei Fibeln wie Fig. 8'2 (aus Poetovio) uńd Tischler, Gewandnadeln, Fig. 37 (aus Oberbayern) nicht gedeutet werden. Dieses Verhaltmss zeigt, dass die Verzierung durch aufgelegte geperlte Drahte den Handwerkern der genannten Bander nicht gelaufig war. Und so finden wir denn auch, dass die hierhergehorigen Formen ohne Belag ton geperlten DrdhtenFig. 83— 84, recht eigentlich den romischen Donauprovinzen, besonders den bstlicheren, angehoren, obgleich sie sich freilich auch mit Sicherheit in West- und Ostpreussen sowie in Polen nachweisen las-sen (z. B. das Original von Fig. 84 aus Ladekopp in Westpreussen). Wie yerhalt sich nun diese Form einerseits zu den eben behandelten nordeuropaischen Fig. 77—80, denen sie doch in yielen Beziehungen gleichkoiamt, andererseits zu den gewohnlichen provinzialrbmischen

U ber das lokale Vorkommen der formen Fig. 74, 76, Si ist schon ge-

sproeben.

Fibeln dieser Gruppe, Fig. 69—70, mit Stutzplatte ? Wie sehon gesagt, fehlen mir die Mittel, diese Frage eingehender zu erortern; es seien daher nur die folgenden allgemeinen Eindriicke zu naherer Prufung Yorgelegt.

Die provinzialromisehen Fibeln mit Kopf wie bei Fig. 83 sehei- ' nen durchgehcnds einen jungen Charakter zu haben: Kamm, spatc Nadelhalterform; die allermeisten durften auch zweigliederig sein (ein nacli der Beschreibung sicher eingliederiges Exemplar liegt jedoch aus Olympia vor). Weiter seheinen sie im Osten am haufigsten Yorzu-kommen; so befinden sich z. B. im Klausenburger Museum mehrere Fibeln dieser Form aus Siebenbiirgen, aber nur eine einzige wie Fig. 69, wahrend dagegen die elwa 50 der Gruppe IV angehorigen Fibeln aus dem von v. Chlingeksperg Yeroffentlichten Griiberfelde bei Reichen-hall in Oberbayern (vgl. oben S. 37) samtlich wie Fig. 69, 70, 73 sind so dass die Form Fig. 83 daselbst ganzlicb fehlt. Dieser Untersehied hat wohl nebenbei auch seitliche Grunde; das genannte Graberfeld gehort nach dem Zeugnisse der Miinzen den zwei ersten nachehristlichen Jalirhunderten an, aber in dem grossen Graberfelde bei Regensburg, das erst gegen Ende des zweiten Jahrhunderts anfangt, liegt die Form Fig. 83 wirklich vor; s. die in der Beilage naher eitierte Photo-graphie des Berliner Ausstellungs-Albums. Diese Fibel fand sich hier in einem der truhesten Graber und wird in der yoh Dablem herruh-renden Aufschrift der Zeit um 170—180 n. Chr. zugeteilt: sie ist nach ihm gleiehzeitig mit den daselbst auch vorkommenden Fibeln Fig, 187 u. ahnl. Nun verdanken die letzteren Formen, wie wir spater sehen werden, ganz unzweifelhaft einem germaniści ien, freilich siid-germanischen Einflusse ihre Entstehung; dass aber zu derselben Zeit wahrscheinUch auch norcfgermamsche Einflusse neue provinzialrómi-sche Fibelformen erzeugt haben, werden wir betreffs der Fibeln Fig. 246—218 unten finden. Unter diesen Umstanden wiire es wohl auch nicht ausgeschlossen, dass die provinzialromischen Fibeln wie Fig. 83 —84 sich aus den nordeuropaischen Fig. 77—80 entwickelt haben; ihre grossere Haufigkeit im Osten (wenn sieli diese wirklich bewahrt) Wiirde dann auch natiirlich sein; denn es gesenah wohl hauptsacblich in den ostlichen Teilen der romischen ProYinzen, dass die Germa-nen zu der betreffenden Zeit aufgenommen wurden. Die jetzt vorge-brachte Vermut.uDg diirfte wohl ziem lich gewagt erscheinen; aber es isi andererseits auch nicht unbedenklich, die Fibeln Fig. 83—84 ais eine direkte Umbildung der Formen Fig. 69—70 zu erklaren, und eine dritte Móglichkeit giebt es hier kaum. Ubrigens sahen wir ja bei den hierhergehorigen Fibeln sehon ein unverkennbares Beispiel


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