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52 GRUPPE V.

Gruppe IV behandelten Fig. 74, von welcher sieh die Fig. 99 nur durcb das Feblcn des Fussknopfes unterscbeidet; iiber diesen Wechsel ist zu vergleichen das oben S. 11 Notę 1 gesagte. Wie die Fibeln von der Form Fig. 74 sind auch die jelzt fraglichen oflers aus Eisen1) und haben bald umgelegte Sehne bald Sehnenhaken. Ich kenne sie aus Hannover, Potnmern, Bornholm und Fiinen, obwohl sehr sparlich (s. weiter Beilage I, 16). Fur die Zeitstellung vgl. auch Beilage llr. Fund 125.

Aus dieser Form mogen sich dann die etwas spliteren wie Fig. 100 (eingliederig) und die sehr kleine, zweigliederige, bei Tischler, Graberfelder, Taf. III, 3 abgebildele und S. 193, Nr G beschrie-bene entwickelt haben. Jedenfalls sind sie Parallelformen mit breitem Fuss zu der zweiten Hauptserie der Gruppe IV. Die wenigen mir bekannten Exemplare dieser Formen stammen alle aus Ostdeutschland oder Westrussland und sind in der Beilage I, 16 naher verzeichnet.

Serie 3; Nebenform der yorigen Serie, in den Rhein- und Elb-gegenden vorkommend (Fig. 101).

Vgl. Hostmann, Darz a u, S. 71.

Diese sehr charakteristischc, gewohnlich in ganz kleinen Exern-piaren Yorkommende Form gleicht im oberen Teile Yollkommen deu Fibeln wie Fig. 77 u. s. w., hat aber einen breit abschliessenden Fuss, der am Endc ofters sprossenartig erweitert ist. Die Federkonstruktion ist bald ein-, bald zweigliederig. Diese Fibeln sind oft aus Silber und zeigen vielfach eine ungewohnlich reiche Ausstattung von geperlten Silberdrahten und anderen Filigranverzierungen (s. die Spezialbeschrei-bungen in der Beilage I, 17).

Die lokale Verbreitung dieser Fibelformen (s. die genannte Beilage) ist sehr auffallend. Denn wahrend die Fibeln wie Fig. 77 u. s. w., mit weieben sie jedoch unbedingt zusammenhangen muss, in den ro-miscbon Rhein provinzen kaum je gefunden sind (nur ein Exemp1ar, dazu obne nahere Fundangabe, im Mus. Mainz)' scheint. dagegen die Yorliegcnde Form ebenda ihr eigentliches Fundgebiet zu haben. Wei-ter war sie in den zwei grossen hannoverschen Graberfeldern bei Darzau und Rebenstorf ziemlieh reich yerlreten (durehgehends aus Silber): zwei bronzene Exernplare fanden sich auf Bornholm. Eigentumiich ist das Yorkommen einer hierhergehorigen reich verzierten Fibel auGold in einem nichtromischen Teile Ungarns. Die Geschichte dieser

’) Zwei eiserne aus FuhlsbiiUel haben mit Bronzedr&hten belegte Scheiben-kanten; solches k-ornmt ja auch bei der Form Fig. 74 vor.

Fibelform ist somit schwierig zu beurteilen. Fiir ibrc Zeitstellung -fehlen nahere Anhallspunkte, ais dass sie bei Darzau gegen tlić Mitte des Umenlagers auftrat (Hostmann S. 60), und dass die Bornholmer Exemplare in einem alten Teile des Graberfeldes von Kanmkegaard {Abtheilungen B—D) vorkamen.

Serie 4: Fibeln mit verkummertem Kop£ aber sonat wie Gruppe IV j Spirale unbedeckt mit umgelegter Sehne (Fig. 102—103).

Es ist dies eine ziemlieh alte Abzweigung der Gruppe IV, die offenbar von Formen wie Fig. 74—75 ausgebl. Eine Obergangsstufe zeigt noch Fig. 102 0 (auch Hostmann, Taf. VII, 11 konnie liierher gezahlt werden). Yollstundig rerkummert ist aber der Kopf der bei Hostmann, Taf. VII, 13 abgebildeten, zu Darzau vereinzelt gefundenen Fibel, dereń Hals aus einem rumień Draht besteht, sowie der, Fig. 103, die einen bandformigen Hals bat. Die letztere ist bei Fiskbtok unweit Wiborg, Jiitland, mit einer Fibel wie Fig. 26 —28 zusammen gefunden (s. Beilage 11, Fund 129); ein ganz ahnliches Exempiar (Mus. Kopenhagen G 1030) stammt auch aus Jii!land, wahrscheinlich aus der Umgegend von Hjorring.

Weitere Beispiele dieser Serie kenne ich nieht.

Serie 5: Fibeln vom Hauptcharakter der Gruppe IV, aber ohne Kopfj mit Hiłlse (Fig. 104—106).

Diese Form ist in Ostpreusscn, auf Bornholm und- Gotland ver-treten; ein paar eigentumliche Variantcn liegen aus Livland vor (s. n&her Beilage I, 18). Die ostpreussischen Exemplarc (eine abgeb. Berliner Ausstellungs Album Seet. I, Taf. 3, 373) erklaren sich wohl am besten ais eine Mischform der Fibeln Fig. 42 und 72 -i, mit denen sie gleichzeitig sind {s. Beilage II, Fund 39). Die beiden got-lSndischen (Fig. '05 und 106) sind wohl ohne Zweifel aus Ostpreus-sen gekommen; die Hulse hat. bei ihnen hinlcn denselben Quersteg, der bei Hlilsen ostpreussisrdier Fibeln ofters vorkornmt fvgl. Tischler, Gr&berfelder S. 179). Die eine gotlandische Fibel (Fig. 105) fand sich mit der Fig. 80 abgebildeten zusammen (Beilage II, Fund 142).

Dagegen kónnten die Bornholmer Esemplare (Fig. 101) eine selb-standige dortige Lokalentwieklung vertreten. Der Bfigel zeigt namlieb bei ihnen eine fiir die sputen Bornholmer Fibeln der Gruppe IV sehr Charakteristische Form, indem Hals und Fuss fast einen reehten Win-

6 Nach einer ziemlieh ungewissen Angabe auf Gotland gefunden,

l) Oder richtiger der apateren Form von Fig. 72 mit Hulse.


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