Unter don in dieser Serie zusammengefassten Formen (die ein* zelnen Esemplare sind in der Beilage 1, 20 naher beschrieben) sind zuerst diejenigen zu beachten, von denen die Fig. 109—111 Probcn dar-stellen. Am zahlreichsten vertreten ist unter ihnen die Form Fig. 111 oder wie Fig. 110, aber mit sehmalem Bugel von rundem, halbrun-dem oder dreieckigem Durchschnitt. Diese Fibeln scheinen fast im-mer eingliederig zu sein und kommen sowohl mit umgelegter Sehne ais mit Sehnenhakcn vor, auch mit Kappe wie bei Fig. 91 (s. die Beilage unter Mecklenburg, WoŁenitz)r). Es ist ganz unzweifelhaft, dass diese Form aus den eingliederigen Fibeln der Gruppe IV ohne SUHzplatte, Fig. 75, 77, 78, (91) enslanden ist; nur das Fehleu des Biigelkammes unterscheidet sie von jenen. Auch die lokale Verbreh tung ist gleichartig, indem die jetzt behandelte Form in fast allen Teilen Norddeutschlands und Dtinemarks vorkommt. In Ostdeutsch-land ist sie sogar allgemeiner ais ihre genannten Vorganger, und hal sieli dort olfenbar eingebiirgert; dic ostpreussischen Exemplare, die im Berliner Ausstellungs-Album Sect. I, Taf. 8, 366—369 ab-gebildet sind, haben besonders in der Gestaltun-g des Fussendes ganz densclben Charakter wie die anderen daselbst dargestellten echten ostpreussischen Fibeln von verwandten Formen; und das Fig. 109 wiedergegebene, grosse und zweigliederige Esemplar, das auf Gotland gefunden ist, diirfte auch aus Ostpreussen stammen. Vereinzclt ist bis jeL/.t die Form Fig. 110 mit breitern Aachen Biigel, der wohl ein en Belag wie Fig. 121 hatte. In Livland und Estland finden sich vielfach Fibeln von iihnlicher Form wie die jeLzl beschriebenen, die aber die dort gelaufige Charnierkonstruktion mit massiver Axe haben; s. weiter die Beilage.
Eine andere Entwieklung der Fig. 111 u. tihrń. ist offenbar die Form Fig. 112. Hier bleibt die Konstruktion dieselbe (eingliederig mit Haken oder umgelegter Sehne), aber der Kopf ist ganz verkiimmert. Fig. 112 stellt die im Elbgebiete vorkommende Form clar; die in Ost-
H Es liegen auch ein paar Fibeln vm\ die ganz dic eben beschriębene Bii-gelform haben. aber mit einer StiUzplalle der_Spirale versehen sind, die mit dem Bugelkopfe durch eine Art Hals zusammenhilngt. nlso etwa wie bei Fig. 71—72; sie haben auch breiten Haken. S. die genannte Beilage unter Westpreussen, Wiedersee und Jiitland, Temid-deutschland gefundenen ahnlichen Fibeln haben gewohnlioh dreieckigen Nadelhalter, indem das Fussende nicht wieder nach vorn gebogen ist; bei Anger, Rondsen, Taf. XIII, 13, 23, 27 sind solche zu selien; es ware vielleicht nicht ganz ausgeschlossen, dass dieselben eine andere Entstehung haben konnten ais die wesideutsehc Fig. 112: s. weiter unten.
Der eben genannten ostdeutschen Form steht sehr nahe die Fig*. 114, die aber eine Hiilse hat; andere tituiliche haben Stiitzplatte und breiten Haken wie Fig. 72. Diese sind wie andere Fibeln mit ahnli-cher Konstruktion auf West- und Ostpreussen beschrankt, dort aber recht haufig.
Ihnen verwandt ist die Fig. 113, aber diese sowohl wie die im Berliner Album a. a. O, 370 abgebildete sind olYenbar direkte Urn-
bildungen der Form Fig. 72. wie der erste Blick auf die a. a. O
neben einander abgebildeten 370 und 371 (= Fig. 72) lehrt. Diese stammen auch aus demselben Gruberfdde (Fiirstenwalde bei Konigs-berg); das Original von Fig. 113 fand sich dagegen auf Gotland, wo-hin es wohl aus Ostpreussen gekommen ist. Weitere Exemplare dieser Form sind mir niebt bekannt.
Zeitstellung*. Dass die Fibeln wie Fig. 111 u. ahnl. raehrfach (Beilage II, Fundę 28, 124, 135) mil sol eh en wie Fig. 75, 77, 78, von
denen sic sich abgezweigt haben, zusammen gefunden sind, ist ja
naturlieh. In Ost- und Westpreussen liegen sie in zahlreichen Funden mit dem Typus Fig. 60—61 vor; m derselben Fundgruppe gehort offenbar auch Fig. 114. Ausserdem ist der Fund 5 aus Fohrde zu verzeichnen, wo das Original von Fig. 111 mit einer Kibel wie Fig. 145 vorliegtj' hier war auch Fig. 112 mit dabei. Die letztere fand sich in einem anderen Grab desselben Urnenlagers (Fund 8) mit einer wie Fig. 75 (jedoch auf dem Ubergange z u Fig. 102). Ein Fragment einer, Fibel, die entweder -wie Fig. 111 oder 112 gewesen ist, fand sich ebenda (Fund 6) mit der ziemlieh spiiten Form Fig. 126. Bei Darzau soli die Fibel Hostmann Taf. VII, 14 (wic Fig. 112, aber mit umgelegter Sehne) erst, gegen das Ende des Friedhofes gefunden wor-den |ein (ri. 60). Aus Westpreussen liegt eine Fibel von ganz der-selb^pi Form wie die letztgenannte im Fundę 98 a vor mit einer wie Fig.58—50.
In Gegensatz zu diesen Funden tritt der Beilage II, 85 angefiihrte aus Hondsen, wo die bei Angeu, Taf. XIII, 27 abgebildete Fibel, von Form zunachst wie Fig. 112, aber mit dreieckigem Nadelhalter (vgl. oben), mil drei eisernen La Tene-Fibeln, die miekwarts geschlagenen Fuss» haben, zusammen vorliegt. Hier handelt es sich offenbar nicht ^darnin, dass einige La Tene-Fibeln sich ais alte Uberbleibsel bis tief in