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Fig. 3. Georgi Penćev, Sv.lvan Holzschnitt (Slg. Fr. Ficker)
und die Anklage durch die patriotisch gesinnten Kreise heraus, die darin einen Verrat sahen. So hat der Maler Zacharij Zograf im Baćkovo-Kloster in seiner Wandmalerei des Jiingsten Gerichts von 1840 die Trager damals modischer tiirkischer Kleidung unter der einheimischen bulgarischen Bevólkerung in den Hóllenflammen biilien lassen. Diese verschlusselte Bildsprache wurde von den Zeitgenossen verstanden, aber sie war wesentlich ungefahrlicher ais das geschriebene und gedaickte Wort. Damit erklart es sich auch, daB der auf Aktualitat bedachte inhaltliche Wandel vor allem in der auf gróBere Breitenwirkung ausgerichteten volkstiimlicheren Graphik zu finden ist, wahrend er sich in den literarischen Zeugnissen der gleichen Zeit vergleichbar nicht fassen laBt.
Parallel zu den Darstellungen des HI. Georg mit dem Knaben ist in der ostkirchlichen Kunst - und hier wiederum besonders in Bulgarien - der HI. Demetrius ebenfalls ais Variante mit einem Priester auf dem Riicken des Pferdes wiedergegeben. Dieses vom Athos ubernommene Motiv taucht wiederum auf Holzschnitten und Kupferstichen der Wiedergeburtszeit haufig auf und ist tiber die