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/, 25). Ausserdem kenne ich nur einige aus Reichersdorf und Saders-dorf, Kr. Guben. Reg.-Bezirk Frankfurt a/0.
Wie andere kurze breite Fibeln gehoren auch diese dem spiitesten Teile der iilteren romischen Periode an (vgl. Beilage II und Stufen-tabelle); eine fatid sieli sogar mit einer Fibel der Gruppe VII zusam-men; s.Fund 209.
Diese ansschliesslich ostprcussische Form ist von Tischlkr, Gra-berfelder, S. 198 f., Nr 13 (vgl. Taf. III, 21) behandelt worden; er vergleicht sie mit sehr verschiedenartigen rheinischen Typen. Suehen wir ihre Erkliirnng innerhalb des nordeuropaischen Gebietes, so steht sie gewissen Form en der Serie 8 {Fig. 120—131) ziemlich nahe, noch mehr jcdoch der Form Fig. 116—117. Diese ist ja tatsachlich we-
nigstens einmal in Ostpreussen gefunden; und es ware wohl nieht un-wahrseheinlich, dass die Fig. 133 eine ostpreussische Nachahmung dieser wohl zunachst aus Bornbolm heriibergekommenen Form ist, die aber mit einer Kappe von der gewohnlichen ostpreussischen Art versehen wurde. Diese Kappe maehte dann die uns bekannte Ent-wieklung zur Hiilse und weiter zur Charnieraxe dureh; denn alle diese Konstruktinnsarten kommen bei hierhergehorigen Fibeln vor. Ist die vorgebraehte Erklarung riehtig, so wiirden wir in der Verzierung des abgebildeten Esemplares eine Nachatmiung der bei den gestanzten Bleehen vorkommenden Musterung sehen. Diese Fibeln zeigen iibri-gens gewobnlieh einen Uberzug von dem bekannten Weissmetall. Fur weitere Einzelbeiten verweise ich auf aie Sitzungsberichte d. Ges. Prussia 1884—85, S. 57, Notę**), \vo G. Voss die hierhergehdrigen 6 Fibeln des Frussia-Museurns bespricht. Im Konigsberger Provinzial-museum befindet sieh ausser der von Tischleu a. a. O. besehriebeneu. ein Exemplar aus Gross-Strengeln, Kr. Angerburg.
Ausserhalb Ostpreussens diirfte die Form kaum vorkommen, denn die Fundangabe Berlin^ fur ein im Mus. f. Volkerk. zu Berlin {II 6029) aufbewabrtes Exemplar ist nach gefl. Mitteilung des Herrn Dr. Gótze sehr unsicher. Dagegen kann die in Kurland gefunaene, im Rigaer Ausstellnngs-Katalog, Taf, IV, 21 abgebildete Fibel (mit Charnier-axe) vielleieht zunachst hierher gefiihrt werden.
■Fiir die Zeitstellung beschriinken sich die direkten Anhaltspunkl.e auf den Fund Brilage II, 192, w o eine hierhergehorige Fibel mit dem bei Fnuset. Taf. XV i. 19 abgebildeten Pferdegesehirrstiick vor!iegl, zvl dem die schleswig-danischen Moorfunde viele Analogi cen bieten {vgl. oben S. 61) Diese Fibelfornr wiirde also in die jiingere romische periode hineingehen, und damit wiirde ja die eben gegebene typologi-sche Erklarung gut stimmen,
Auch diese Form diirfie eiue Umbildung des Typus Fig. 116—117 sein, zumal sie wie dieser auf Bornholm vorkommt. Hier ist die Kopf-platte noch mit Silberblech belegt, aber die Konstruktion ist verandert; es ist eine gewóhnłiehe zweigliederige Einrichtung mit Baken, der einen profdierten Knopf bekommen hat. Der Nadelhalter ist sehr hoch, ganz wie bei der Grnppe VII gelormt; dass auch die Form Fig 134 in die jiingere romische Periode gehort, zeigen die Fundę Beilage II, 229, 230, aus Kannikegaard auf Bornholm (Abtheilungen I, K); die dort gefundenen Exemplare sind bei Vedel Fig. 279 und 280 f— Fig. 134 hier) abgebildet. Ausserdem kenne ich eine rollstandig gleichar-tige Fibel aus Grebieten in Ostpreussen (Mus. Prussia), aber weiter keine.
Diese ziemlich ungleichartigen Formen haben das gemeinsame Merkmal, dass iiir Fuss schcibenfórmig und von dem Bogen scharf abgegrenzt ist. Ubrigens stehen sie den Serien 8—10 mehr oder we-niger nahe. Dię verschiedenen Varianten sind in der Beilage /, 26 naber beschrieben, und die vorhandenen Exemplare nach den Fund-orten verzeiehnet. Hier sei nur erwahnt, dass die Form Fig. 136 u. ahni (gewohnlich ohne Kopfkamm), die oflenbar eine Abzweigung der Serie Fig. 138 etc. ist, wie diese ansschliesslich dem Elbgebiete ange-h5rt, wahrend Fig. 150 und die ihr nahestehcnden, welche mit den Fig. 148—1.49 (bezw. mit Fig. 120 eA\] verwandt sind, in verschie-denen Teilen Norddeutschlands und auf den danischen Inseln vor-fcommen. Der seltene Typus Fig. 135 schcint hauptsachlicb skandi-navisch zu sein. Zeitlich durften alle diese Formen im allgemeinen dem spateren Teil der iilteren romischen Periode angeboren; die Fundę Beilage II, 10, 23, 65, 72, 121, 153 geben hieriiber einigen Anfschluss.
In der Beilage 1, 27 sind einige Fibeln verzeichnet, fur welche teils die knieformige Form des Btigels, teils die lokale Beschrankung
Ostdeutschland gemeinsam ist. Unter ihnen zeicbnen sich be-sonders zwei hauiiger vertretene Formen aus. Die eine ist die Fig.