Dic Kennzcićhen des ersten AversstcmpeJs sind kleine, spitze Stcmpclnascn bei 9h und ein nur schwach sichtbarcr kurzer Pragestreifen auf dem Buckel bei 12h (Nr. 2, 4,6/., 10-12,14,26). Charaktcristisch lurden zweiten glatten Avcre (Nr. 1,3, 16/., 19,22,24) ist eine dcuclich abgesetzte Buckclabrifikante im Bereich zwischen 41, und 6h. Die Miinzen, dic mit dcm dritten Avcrsstempel gepragt wurden (Nr. 19-23, 25, 27), vcrfiigcn ebcnfalls iiber annahernd rundc Buckel mit einer klcincn Stempelnasc, ahnlich wie die Stiicke des zweiten Aversbildcs. Markant filr diese Miinzen ist jcdoch ein kleincr Strich an der Buckclabrifikante bei 6h. Nachdem die Nr. 19 und 22 sowohl uber die Merkmalc des zweiten wic auch des dritten Avcrses vcrfiigen (deutlich abgesetzter Buckel und kleincr Strich bei 6h), ist es ziemlich wahrschein-lich, dafi es sich beide Małe um densclbcn Stempel handelt. Eindeutig wird sich dies jcdoch crst klaren lassen, wenn weiterc Miinzen mit dieser Aversvariante bek.mm werden. Bei allen anderen Miinzen der Gruppc I ( Nr. 5, 8/., 13,15, 26, 28-30) ist eine Zuweisung zu einem dieser drci Avcrsstempel nicht móglich, obwohl sic sich alle von den Buckelabrifikanten her nicht sehr unterschciden.
Aufschlufircicher ais die bildlichen Obereinstimmungen der Averse ist die Unter-suchung der Rcverse, fur die immer wieder derselbe Stempel zum Einsatz gelangte, und der im Laufe der Pragung erhebliche bildliche Veranderungen erkennen laflt.
In Phase 1 (Nr. 1-17) ist es stets ein Stern mit relativ breiten, kurzeń Balken und vielcn feinen, zum Teil recht langen Pragestreifen im Jinken Feld und im Abschnitt. Es scheint, ais warc das Sternmotiv schon einmal uberarbeitet worden, bevor die Miinzen der Gruppe I gepragt wurden. Dies dokumentiert sich vor allem in der Nr. 1, da dort ziemlich deudich Nachgravierungen um die Balken erkennbar sind. Markant fur diese Phase ist ein kleiner, feiner Stempelrifi, der sich von der Spitze des 12h-Balkens ausgehend in Richtung der Spitze des 3h-Balkens fortsetzt. Ferner ist auf einen klcincn Halbbogen zwischen dem 3h- und dcm 6h-BaIken hinzu wcisen, der bei den ersten Stucken in Phase 1 nur schwach erkennbar ist. Die Sterne verandem in Phase 1 ihr Erscheinungsbild kaum.
Auch in Phase 2, die lediglich durch ein Stiick (Nr. 18) vertreten ist, erkennt man die markanten Pragestreifen im linken Feld. Die Balken des Sterns fallen nun allcrdings eher strichfórmig, also sehr schmal aus. Zudem ist auch ein Pragepunkt an der Oberseite des 3h-BaIkens erkennbar.
Abl>. 12. Croflbtuendorf Nr. 91 Rv. ii. 2:2
In Phase 3 (Nr. 19-30) herrschen Sterne mit mangelhaft konturierten Balken vor, die nur teilweise auf die Munzcn gelangten. Der Pragepunkt an der Oberseite ist bei allen Stucken, mit Ausnahme des letzten, in dieser Phase deutlich sichtbar. Der Stern auf dem Revers von Nr. 30 ist zwar nur noch in Umrissen erkennbar, aufgrund der Pragestreifen im Feld und im Abschnitt steht jcdoch aufier Frage, dafi auch hicr derselbe Reversstempel zum Einsatz gelangte.
Die Miinzen der Gruppe I verfiigcn iiber sehr unterschicdliche Randstrukturen. Sie sind zum Teil blasig (Nr. 1 /., 13, 24) oder rissig (z. B. Nr. 4, 6, 20, 26), teilweise aber auch vóllig frei von Rissen (Nr. 15, 23,29/.). Viele Stiicke zeigen auf den Aversbuk-kcln feine, lange Risse, die durch den Pragevorgang verursacht wurden. Zur Pragung wurden mcist kleine, dickc Schrótlinge vcrwendet.
Vcrgieichsmaterial (Abb. 12)
Grofibisscndorf Nr. 88-91 (Avv. moglicherwcisc/Rvv. sichcr stcmpelglcich).
Gruppe II (Nr. 31-58)
Bild- Stcmpclanalysc
Die Miinzen dieser Gruppe lasscn sich aufgrund der bildlichcn Verandcrung der Reverssterne in vier Pragephasen untcrteilcn:
In Phase 1 (Nr. 31-34) verwendetc man fur die Pragung der Averse einen Stempel, der den Schrótlingen einen glanen, breiten und gepragelosen Buckel mit spitzer Stempelnasc aufpragtc. Dic Buckel sind nicht mehr sehr gut konturiert und gehen bisweilcn nahtlos in die auficre Pragezone iiber, so dafi sich der Stempel wohl schon cinige Zcit in Gebrauch befand. Da sich dic Avcrse nile sehr almeln, stammen sic wahrscheinlich aus demselben Stempel, zweifelsfrei nachweisbar ist dies jcdoch nicht.
Dic Reverse zeigen jeweils einen Stern mit breiten, drciecksahnlichen Balken. Zwischen dem 12*1- und dem 3h-Balken befindet sich stets ein feiner Stempelrifi, der seinen Ausgang am Balkenzentrum nimmt. Eine weitere Gemeinsamkeit aller Revcrsc besteht darin, dafi das Ende des 6' -Balkens sehr spitz zulauft. Markant fur die ersten beiden Miinzen ist die Spitze des 3h-Balkens, dic sich in zwci Strichc teilt. Alle Reversc stammen aus demselben Stempel.
Fur die Miinzen der Pragephase 2 (Nr. 35-43) wurden wahrscheinlich zwci Avers-stempel verwendet. Kennzeichen der Munzen die mit Aversstempc! 1 gepragt wurden, ist ein nahezu runder, fast glatter Buckel mit sehr spitzer Stempelnasc bei 9" und eine kleine, punktfórmige Verdickung an der Abrifikante bei 6h (Nr. 35, 37 f., 42). Im Gegensatz hierzu haben die Nr. 36, 39-41 und 43 zwar auch nahezu glatte Aversbuckel, die Abrifikanten zwischen der Stempelnasc und etwa 6h laufen aber eher spitz zu. Nachdem sich bei 6h an der Abrifikante bei allen diesen Munzen ein kleiner Pragepunkt befindet, sind die Ahnlichkeiten zwischen Avers 1 und 2 unverkennnbar, so dafi man fur Avers 2 vielleicht annehmen kann, dafi nur aufgrund eines anderen (ungunstigen?) Prageschlagcs, ein Teil des Buckels schrag nach unten zulauft. Fur diese Annahme sprechen im ubrigen auch die auf allen Aversbuckeln bei 3h nur noch sehr schwach erkennbaren punktfórmigen Verticfungen.
Eine Analyse der Reverse der Phase 2 zeigt, dafi die Munzen wegen des Stempel-risses zwischen dem 12h- und dem 3h-Balken alle aus demselben Stempel stammen, wie dies ja schon Kennzeichen fur die Steme der Phase 1 war. Dagegen fallen die Balken am Beginn von Phase 2 sehr schmal aus, die Enden laufen aber ebenfalls sehr spitz zu. Mehrere Striche an der Unterseitc des 9h-Balkens lassen vermuten, dafi der Stempel vor der Pragung der Munzen von Phase 2 nachgescharft wurde. Ein kurzer Stempelrifi am Balkenzentrum zwischen dem 6h- und 9h-Balken sowie an der Unterscite des 3*1- Balkens sind weitere Gemeinsamkeiten der Munzen aus dieser 2. Phase.
Phase 3 umfafit die Nr 44-56. Fur diese Stiicke wurde das Aversmotiv mit dem klcinen Pragepunkt an der Abrifikante bei 6h verwendet (vgl. Phase 2). Dic Stcm-pelnascn bei 9h und der Punkt bei 6h sind jedoch manchmal durch Rissc an den entsprechenden Stellen nicht erkennbar. Bei einigen, wohl beim Pragen ungunstig positionierten Stucken, fehlen diese Bereiche ganz. Die Reversstemc unterliegen erheblichen bildlichen Veranderungcn, die sich in der Form der Balken aufiern, verfiigen aber alle iiber dieselbcn Merkmale wie in Phase 2. Hinzu kommt noch ein kurzer Pragestreifen oberhalb des ^Młalkens (z. B. Nr. 47,49,51, 53/), der mehr