38856 Obraz&0 (5)

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immer noch die erste Stelle und hatte in seinem Schnitt ^ seiner Herstellungsweise seit dem Ende des 14. Jahrhunderts ktiju wesentliche Veranderung erfahren, wohl aber in seiner stattung. Denn es war nicht nur die bisherige Sitte, ihn mit Familienwappen z u schmiicken, verschwunden, sondern nnj, pflegte ihn auch nicht mehr unten herum mit Hermelin zu bę. setzen, statt dessen brachte man jetzt eine breite Gold- oder an. dere Bortę an. Den bis unter die Hiiften herabreichenden Ober. teil des Surcots fertigte man nach wie vor von Hermelin. Auch die langen Hangearmel kamen allmahlich auJBer Modę, dagegen rerbreiterte man urn das Jahr 1430 das Vorder- und Hinterblatt des Oberteiles und dessen Seitenausschnitte wurden kleiner, nach-dem sie kurz vorher móglichst weit gewesen waren. Den Hals. ausschnitt des Surcot machte man im Verlaufe des 15. Jahrhun-derts immer gróBer, bis nahezu die Achseln sichtbar wurden. Die Robę bildete ihrer Erscheinung nach den Gegensatz zu der Figur 198 bisherigen Bekleidungsweise der franzosischen Damen, denn sil zeigte nichts mehr von der sonst iiblich gewesenen Enge der Frauenkleider. Ziemlich hoch auf denSchultern liegend undvorn tief in eine Spitze ausgeschnitten, erweiterte sich die Robę von der Brust an gleichmaBig nach unten, war vorn und an den Seiten sehr lang und gestaltete sich hinten zu einer groBen Schleppe, Dicht unter der Brust wurde die Robę durch einen breiten, oft mit metallenen Buckeln beschlagenen Giirtel zusammengefaBt. Am Halsausschnitt war ein Umschlagkragen angesetzt, der hinten am breitesten war und nach vorn zu schmaler werdend, sich im Giirtel verlor. Dieser Kragen hatte stets eine andere Farbę ais das Kleid, war jedoch haufig auch von anderm Stoffe oder von Pelzwerk gefertigt. Die Form der langen Armel war in beżu g auf ihre Weite sehr verschieden; denn obgleich die engen und ganz engen Armel am haufigsten getragen wurden, kamen doch auch sehr weite, an der Hand offene oder enganschlieBende Figur 197 Armel vor, sowie auch verschieden geformte Sackarmel und offene, an den Nahten mit Zaddeln besetzte Armel.

Der Schnitt der Robę bietet nichts sonderlich Bemerkenswertes dar; auch bei diesem Gewande war es iiblich, dessen bedeutende untere Weite durch Einsetzen von Zwickeln zu erzielen, die bis unter den Arm reichten. Ais im Verlaufe des Jahrhunderts auch bei der Frauenkleidung das Mi-parti iiblich wurde, teilte man das Yorder- wie das Hinterteil ein oder mehrere Małe seiner

I jiiige nach so, daB diese je von andersfarbigen Stoffen gefertig-,en Teile in jeder Korperhohe hinsichtlicli ihrcr Breite einander gleich waren.    _    1

pie durch den vorn spitz herablaufenden Halsausschnitt ent* blofite Brust wurde entweder durch das Untcrkleid oder durch einen vorzusteckenden Latz, so wie es dic Modę gehot, yerdeckt.

Die am Ende des 14. Jahrhunderts gebrauchlich gcwcscnen ttber-wiirfe von Hermelin kamen im 15. Jahrhundert fast gar nicht mehr vor.

Der Mantel, den man jetzt nur noch bei groBcn, festlichen Ge-legenheiten trug, hatte im ganzen scine friihere, halbkreisfdrmige Gestalt bewahrt, die aber vielfach zu einem Kreisausschnitt mit fehlender Spitze abgeandert wurde. Diese Spitze wurde, gleich- fj laufend mit dem untern Rand des Mantels, so tief herausgeschnit-ten, daB man ihn genitgend weit auf die Schultern hcrabriickcn konnte. Der Mantel bildete jetzt mehr oder weniger nur einen bloflen Riickenbehang; man pflegte ihn entweder vermittels Agraf-fen auf der Schulter zu befestigen oder faBte ihn ebenso auf der Mitte der Brust zusammen.

Die FuBbekleidung der Frauen hatte sich gegen die am Schlussc des vorhergegangenen Jahrhunderts iibliche Weise ebensowenig verandert ais diejenige der Manner; aber auch bei den Frauen war es iiblich geworden, sich ais Trager der Schuhschniibel iihn-licher Unterschuhe zu bedienen, wie sie die Manner trugen.

Von allen Bekleidungsstucken der Frauen erfuhr am An fangę des 15. Jahrhunderts die Kopfbedeckung die meisten Umwand-lungen, obgleich die Grundformen derselben alle schon am Ende des 14. Jahrhunderts in Gebrauch gewesen waren. Von diesen Grundformen waren es vorzugsweise zwei, auf welche die samt-lichen, so auBerst mannigfaltigen Kopfbedeckungen damaliger Zeit sich zuriickfiihren lassen: 1. Die Haarnetze, welche man zu bei-den Seiten des Gesichts, teils in Walzen-, teils in Kugelform ge-staltete und die, bestandig wachsend, sich endlich in lange Homer umbildeten, „Atours“; 2. der Henin. Bei diesem diente der hohe spitzige Kegel, wie bei jenem die nach vorn oder seitwarts weit hinausstehenden Hórner nur ais die Grundlage des Schleiers, der dariiber und nicht seiten unter Anwendung besonderer Draht-gestelle auf die verschiedenste Art angeordnet wurde und hinten oft bis auf die Erde herabhing. Mitunter stellte man auch zwei Kegel nebeneinander auf den Kopf und drapierte den Schleier


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