Ergebnisse und Pewpektivcn
etwa einheitlichen Gewichtsnormen und ziemlich im gleichen Zeitrnum gcpriigt worden sind. C ber logu ngen, die vom Gewicht ausgchen, kdnnen m. E. nicht zu einer zcitlichen Dif-fereuzierung der Grnppen fiihren, was schon der gleiche Grundstil der Ruckscitcn uuhege-legt hatte.
Regionale Unterschiede zeigl ein Yergleich mil anderen Quinarcn, die in Manchiug uuch in einiger Zahl gefunden wurden. Die aus dem Westen hereingekoimnenen Acducrquinarc und Nachpragungen mit Dgw. 1,883g (14 Stiick) und Kaletenquiiture und Dcrivute mit Dgw. 1,868g (48) baben gemeinsam ein et was hoheres Durchschnittsgewicht ais die aus dem unmittelbar benachbarten siidwestdeutschen Raum stammenden Kreuzmiinzen mit Dgw. 1,536g (61), von denen 15 guthaltige und unbeschadigte vom Typ Schonaich 1 irn-merhin auch auf 1,753 g kommen. Die hier verwendete Klassifizierung folgt der Eintcilung von K. Castelin48, wobei sich die Gliederung der Kreuzmiinzen an seine beiden, diesen Stiicken gewidmeten Aufsatze anlehnt49. Ais Typ Diihren, der in Manching erst aunlich we-nig vorkommt. wird bezeichnet die Kreuzmiinze mit Vs. Kopf r. und Rs. alternicrend V und drei Ringel in den Kreuzwinkeln. Der haufig bei uns vorkommende Typ Schonaich zeigt eine Vs. mit stark gewellten Haaren auf einem Kopf r., auf der Rs. bei Typ I Winkel, Punkte, eine Kugel oder einen Strich in den Kreuzwinkeln und beim verwandten Typ II u. a. stets eine spitzovale Schleife in einem Kreuzwinkel. Daneben begegnen noch Zwi-schentypen I a und I b, von denen sich der erste nur durch den abweichenden Kopf mit lan-ger Nase auf der Vs., der letztere durch andere Winkelfiillungen mit Torques auf der Rs. vom Typ Schonaich I unterscheidet. Vereinzelt bleiben bisher Kreuzmiinzen, bei denen auf der Rs. in den Kreuzwinkeln gegenstandig eine Lyra oder einmal ein groBer Ringel er-scheint. Sicher hat es verschiedentlich lokale Nachpragungen dieser Kreuzmiinzen gege-ben.
Manching und der Umlaufbereich der Biischelquinare gehóren somit zu einer „Quinar-landschaft1 in Siiddeutschland und dem westlichen Mitteldeutschland. Diese Situation hat erstmals G. Behrens50 bei seinem Yersuch eines Uberblicks iiber die Keltenmiinzen im Rheingebiet angedeutet, indem er die entsprechenden Typen ais „Wangionen-Silber2 zu-sammenfaBte. Die Buschelquinare hat er, dem damaligen Wissensstand entsprechcnd, alle ais „Nordhelvetier-Silber“ zusammengefaBt und so die schweizerischen von den suddeut-schen Arten nicht unterschieden. Behrens vermutete dam ais noch, daB die Quinare „Han2 delsware iiber weite Strecken hin“sl gewesen sind, wahrend wir heute durch den vermehrten Fundanfall wissen, daB die Quinare hauptsachlich dem regionalen Geldverkehr dienten. DaB sein Ziel, „die cinzelnen Miinztypen bestimmten Volksstammen zuwcisen zu konncn“,
Miuwkdir — Silbrr — Gefutterte Miinzrn
nicht mbglich ift, winien wir hcute sicher, da die Angaben der verschiedenen VoIker in der antiken Literatur viel zu ungenau und keineswegs vollstandig sind. Dennoch ist an einer MQuinarlandschaftM in Siid- und Sudwcstdcutschland nicht zu zweifeln. wie alle Fundbele-ge anzeigen. Selb»tvemtandlich hat dieses Lmlaufgebiet regionalc Schwerpunkte. So wie die Biinchelquinare in Mitteibayern ihrr hauptsachliche Verbreitung hatten. so findet sich z. B. der Nauheimer Typ im Nordwesten davon, der Kreuzmiinzentypus Diihren im West* nordwesten, der Typus Schonaich im Westen, die Aeduer- und Kaletcnquinarc noch weiter im Westen usw. Nach Os ten hin sind die Quinarc nicht weiter verbreitet. so daB das bayeri-sche Biischelquinargebiet die bstliche Crenzzone d ars tell t.
Zum l mlaufgebiet der Quinare gebbren in Siiddeutschland die Kleinmiinzen ais dereń Viertelstiicke. Die silbernen Kleinmiinzen waren bis vor zwei Jahrzehnten in Stiddeutsch-land nur ganz vereinzelt ais Fundę bekannt. Nur wenige Exemplare waren von Raiser>_. Pink53 und Paulseu54 u. a. bekannt gemacht worden. Die 159 Kleinsilbermiinzen aus Manching stellen den bisher grdfiten Bestand dieser Sorte dar: in Manching immerhin 20%, in Pollanten sogar 71%. Noch dazu gehoren in Manching 115 Stiick zum Typ Manching. was bei den Kleinsilbermiinzen 72% ausmacht und die Entstehung dieses Typs dort gut belegt. Fiir den Typ Manching ist neben dem Kopf 1. auf der Vs. und dem Pferd 1. auf der Rs. ein Dreispitz unter dem Pferd (z. B. .Vr. 677—685) charakteristisch. Dieser Dreispitz wird mit-unter zum Halbkreisspitz, wie es Ar. 713—719 beiegen. Dazu gehórt eine breite Lbergangs-zone in der Ausfubrung dieses Ornaments. Von Friedlander5^ war der haufigere Typus mit gewellten und meist gescheitelten Haaren ais Typ 2 bezeichnet worden, der sich vom Typ 1 durch dessen stark halbkreisfbrmige Kalotte und auBen begleitende Haarendpunkte deut-lich unterscheidet. Zur Vermeidung von Miflverstandnissen ist Friedlanders Einteilung hier beibehalten worden. Im Gewicht differieren diese beiden Typen nur geringfugig: Manching 1 mit Dgw. 0,414 g (13 Stiick) und Manching 2 mit Dgw. 0,394 g (66 Stiick). Ahnlich verhalt es sich beim Typ Pollanten, von dem 13 Exemplare auf ein Dgw. 0.424 g und neun unbeschadigte, gut erhaltene Stiicke auf ein Dgw. 0,425 g kommen. Allerdings diirften diese ge-ringen Un tcrschiede kaum ais Basis fur eine beurteilende Auswertung ausreichen.
Gefutterte Munzen
Auf das Rohmctall fur diese reiche Silbcrpragung, das z. T. verm u t lich aus drtlichen Erz-vorkommen gewonncn wurde, geben die vorgelegten Miinzfundc einen recht interessanten Hinweis. Unter den 799 Fundmiinzen befinden sich nur zwei rdmische Republikdenare (Nr.
” Jolucsbcr. Hial. Vcr. Schwabcu 5/6.1839/1840. Taf. 3.27.
u Pink. Oslkdtcn Nr. 506~ 509 und 561 —564. - Pink. Einiukrun^r Nr. 119— 120a.
M Pauliwn Taf. 26 und 27.
** Pricdlandcr 21-38, be«. 27f.
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Ebd.336.
Ctatełu 1.111 and II. 153.
" K. CmUelin, Die Kieuzraiuuęn in S5jdwitechl«nd. SNR 49,1970.77-108. — Dera. a.a.O. (Anm. 47)91—124.
“ C. Behrens, Kdtemnunzen im Rheingebiet. Prihist. Zehschr.34 - 35.1949/1952,336 - 354.