CCI2014050725

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Schrumpfung die Folgę gewesen.

Die meisten Fundstuecke sind vegetabilisch gegerbt. Es ist anzunehmen, dass eln grosser teil der in Mainz gefundenen Leder auch in Mainz gegerbt und weiterverarbeitet wurden, denn in Regionen, wo groessere Armeen stationiert waren, richteten die Roemer Gerbereien ein. Haeuteabfaelle wie z.B. Flankenteile und Lederzuschnitte im Fund sind ein Hinweis darauf. Folglich kamen auch die in diesem Gebiet vorkommenden Gerbstoffe wie Eichen- und Fichtenrinde zum Einsatz.

Schwere Sohlenleder hatten sich besser erhalten ais duenne Oberleder. Der Hohe Anteil an erhaltenen, benagelten Sohlen und der fehlende Anteil an Oberleder kann das Ergebnis ver-schiedener Ursachen seien. Die Palette der Moeglichkeiten reicht von Kbnservierungsschaeden und Gerbschaeden, welche bereits bei der Herstellung der Leder entstanden sind, ueber die verwendeten Gerbstoffe, Faerbe- und Fettungs-mittel, Klebstoffe, Stoffe zur Erhoehung der Wasserfestig-keit, bis zur Schaedigung durch die Lagerung in der Erde. Man Kann davon ausgehen dass den Roemem die unterschied-lichen Gerbeigenschaften der Gerbstoffe bekannt waren. Dies bedeutet, dass ein Schuhoberleder welcher sehr weich sein sollte, mit anderen Gerbstoffen gegerbt sein konnte, ais das Sohlenleder, welches eher die Eigenschaften eines sehr festen Leders besitzen sollte. Eine Gerbstoffanalyse von Sohlen- und Oberlederproben ergab jedoch keine nennens-werten Unterschiede, die Rueckschluesse auf unterschied-liche Gerbstoffe erlaubt haetten. Zusaetzlich koennen urspruenglich Einfaerbungen z.B. Schwarzfaerbungen durch Vitriole den Zerfall des Leders in der Erde gefoerdert haben. Auch der alkalisch gewordene Fussschweiss kann die Zersetzung des Oberleders, sowie die Bruechigkeit der Brandsohlen verursachen. Ais wichtiger sichtbarer Gerb-schaden ist bei den Lederfunden das Selbstspalten des Narbens zu nennen. Das kann zum einen an schlechter Kon-servierung der Rohhaut liegen zum anderen kann bei zu kurzer Gerbdauer oder zu starken Gerbbruehen (Totgerbung) nicht genuegend Gerbstoff in die Innenschichten der Haut eingedrungen sein, so dass eine ungenuegend gegerbte Schicht bleibt, die sich durch Faeulnis zersetzt und dann abspaltet. Die Lagerung in der Erde foerdert zusaetzlich das Selbstspalten. Dieser Lederfehler wird oft in Ver-oeffentlichungen zu diesem Thema nicht richtig interpretiert. Man zeigt zu der Annahme die Lederteile seien urspruenglich zusammengeklebt gewesen. Ein weiterer sehr aehnlicher Fehler ist die Losnarbigkeit. Sie wird nicht nur durch den Gerbprozess selbst verursacht, sondem kann bedingt sein durch den histologischen Aufbau der Haut, durch Angriffe von Bakterienenzymen infolge zu spaeter oder unsachgemaesser Konservierung der Rohhaut oder durch Fehler in der Wasserwerkstatt (Weich-Aescher-Beizfehler). Viele der Leder weisen eine sproede und muerbe Bruechigkeit auf. Dies laesst sich in der Hauptsache auf Einlagerungen von auswaschbaren und nicht auswaschbaren Stoffen im Leder zurueckfuehren. Durch die Anwesenheit von sproede auf-trocknenden Materialien in den Faserzwischenraeumen verliert die Faser ihre Biegsamkeit und wird bruechig. Abgesehen von Staub- und Schmutseinlagerungen wirken sich bei den Ausgrabungsledem die hohen Eisen- Calzium und Magnesiumanteile im Lederfasergefuege schaedigend aus. Zu nennnen waren sicher noch eine Anzahle anderer Faktoren dereń Aufzaehlung hier aber zu weit fuehren wuerde.

Die Feststellung, welche Tierart bei den Ausgrabungsledem vorliegt, ist oft schwierig, we.il das Narbenbild nicht immer erhalten ist. Es ist oft verzerrt oder stark mit festem Schmutz belegt oder gar nicht mehr vorhanden. Fehlt die charakteristische Narbenschicht, so kann man versuchen Mikroskopische Schnitte vorzunehmen und sie dann mit neuer Lederhaut vergleichen.

Die am haeufigst verwendeten Tierhaeute fuer Zelt-, Rues-tungs-, und Schuhoberleder stammen von Ziegen, Schafen, Kaelbem und Rindem, waehrend fuer schwere Bodenleder nur Rinder- manchmal auch Rosshaeute verarbeitet wurden.

Wenden wir uns nun den Kbnservierungsmassnahmen zu. Zum Thema Nasslederkonservierung wurden bereits eine Anzahl bewaehrter Rezepte und Methoden entsprechend erarbeitet.

Es zeigt zich aber immer wieder, wie wenig man die vor-handenen Rezepte ungeprueft uebemehmen kann. Die Kbnser-vierung muss auf jeden Fund speziell abgestimmt sein. Deshalb wurde eine Versuchsreihe mit Lederproben aus dem Fund vorgenommen.

Zunaechst aber erfolgte die Reinigung der stark mit Schlamm versmchmutzten Leder. Da am Grabungsort nur eine grobe Vorreinigung der Leder erfolgt war, konnten nun lose anhaftende Naehfaeden und aufliegende Textilreste, fuer


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