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Technik

Zeit, ais die Computer noch nicht samtliche Mitschnit-te ,,optimierten“) sorgen die ersten Klange der E-Gitar-re des erstklassigen Vertreters des Chicago-Blues, des Session-Spezialisten Albert King, fiir eine Gansehaut im Gesamtkórperausdruck. „Oh mein Gott!“, so mein spontaner Ausruf. Bei „Pride And Joy“ kommt die typisch rauhe Stevie-Ray-Vaughan-Stimme in Reinkultur auf die groBe Hórraumbiihne. So - wenn das so weitergeht, dann kann ich mir die nachsten HNO-Besuche sparen, denn hier wird der Gehórgang geputzt. Wie kann man denn zum Beginn der Hórsession gleich derart anfangen? Zum Schutz der eigenen Gehórgange liegt danach die Ausnahmeproduktion „Hummingbird“ von Helge Lien & Knut Hem im digitalen Zubringer. Wohltuend redu-zierte Instrumente aus einer amerikanischen Resona-torgitarre und einem Piano - und schon wieder eine Gansehaut, diesmal iiber den gesamten Kórper. Musik unmittelbar, direkt und unverfalscht. Wie, was, unver-falscht? Ja unverfalscht - Punkt!

Ich kann nicht anders, ich muB zuriick zum Blues. Diesmal mit grobem Orchester und bei Josh Smith ist „Burn To Grow“ eine wahrlich fulminante Hórerfahrung.

Blitzsauber die einsetzenden Blasergruppen, davor glaub-haft abgesetzt, die elektrische Gitarre. Danach ist mir nach „Live“ und im Amsterdamer Concertgebouw spiel-te am 29. April 2012 Fink mit Band und Orchester. Ich mache es mai kurz: Auch derartig groBvolumige Klang-gebilder sind fiir das AK6 ein gefundenes Fressen. Start-befehl an den Digitalplayer und GenuB ist angesagt... Deutlich ruhiger, trotzdem nicht minder anmachend, geht es mit „Summerwind“ von Lars Danielsson und Paolu Fresu weiter. Wie steht im Cover der CD: „Es geht darum, im richtigen Moment das richtige zu tun.“ Wie wahr, denn hier zeigt das Klipschorn AK6 eine ganz neue Seite auf. Es ist eine entspannte, ja fast yertraumte instrumentale Darbietung in einer beriickenden Atmo-sphare mit mediteranen Klangen. Die blitzsauber auf-gezeigten und dabei lang ausklingenden Tóne der Trom-pete von Paolu Fresu gehen ganz tief in mich hinein

-    was fiir ein gansehautiger Kontrapunkt zum yorheri-gen Musikmaterial. Ein richtig gut gemachtes Jazz-Al-bum, welches von diesem Hornsystem enorm authentisch wiedergegeben wird, denn so ist z.B. die GróBendarstel-lung des Kontrabasses ganz einfach sensationell gut und die blitzsaubere Trompete habe ich derart exakt umris-sen nicht erwartet. „Canción Mixteca“ von Ry Cooder paBt dann nahtlos zum Musikerlebnis. „Ein Tag am Meer“ MTV-Live von Fanta 4 ist zwar folgend vollig gegensatzliches Musikmaterial, macht aber mindestens genau so viel SpaB iiber das AK6. Eine kurzes Zwischen-fazit: Besonders hórfallig ist die enorme Luft zwischen den Instrumenten in der Wiedergabe. Und das Klipschorn AK6 ist keine Diva, yielmehr ein anspruchsvolles Wie-dergabegerat, das es verdient, entsprechend behandelt zu werden. Ais perfekter Zuspieler ist hierfiir ein 845er Róhrenamp nicht nur adiiquat, yielmehr ist es zwingend, mai eine kraftige Róhre am Klipschorn auszuprobieren. Ebenso yorstellbar ist ein Class-A Transistorverstarker vom Schlage eines Luxman 550AX MklI mit seinen 20 Watt. Wobei die Róhre den Sex, sprich die Emotion, im Klang mitbringt. Fast automatisch fallt mir ais nach-stes Tangerine Dream mit „Quantum Gate“ in die Hand

-    wundervolle und lange Klangwolken ziehen durch den Raum. „Rubberbandman” von Yello iiber das AK6 gehórt ist schlicht der Knaller, was haben wir gelacht iiber diese „geile“ Klangausbreitung. So, weg vom spa-Bigen Musikmaterial, hin zur ernsthaften Musik. Strah-lende klassische Klange von der „Leichten Kavallerie“. Franz von Suppe mit seinem Feuerwerk fiir Orchester ist sofort eine selbiges fiir das Klipschorn. So etwas glaub-haft darzustellen, ist ein leichtes fiir diesen Lautsprecher. Wir bleiben beim groBen Orchester, werden allerdings deutlich moderner: „Concert for group and Orchestra

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