5 ZUM SIEBENBORGISCHEN AUFENTHALT DES JACOBUS PALAEOLOGUS 75
ist14 konnte Pirnath Helciones mit groBer Wahrscheinlichkeit mit dem Dorf Albina (Alzen) bei Sibiu (Hermannstadt) gleicbsetzen. 15 G. Bill bat diese Gleicbsetzung fn vorsicbtiger Form ubernommen.16
Ein bisber unbeachtet gebliebenes Epitapb, das sicb in der evange-liseben Kirche A. B. des genannten sudsiebenburgiscben Dorfes Albina (Alzen) befindet, liefert die entscbeidende Beglaubigung fur die vorge-nommene Gleicbsetzung mit Helciones und damit fur die Annabme eines langerwahrenden Aufentbaltes von Jacobus Palaeologus in diesem Ort. Im Sommer 1574 wutete in Klausenburg die Pest, der am 8. August u.a. der engste siebenburgiscbe Gefolgsmann des Palaeologus, der Humanist Johannes Sommer samt seiner ganzen Familie zum Opfer gefallen war. In Pestzeiten pflegte man sicb aus den besonders bedrobten Stadten dureb Flucht auf das flacbe Land in Sicberbeit zu bringen. Man darf daber an-nebmen, daB Palaeologus seine Famihe in dieser Absicht scbon im Spat-sommer 1574 nacb Altina (Alzen) gebracbt baben wird, wobin lbn die Bruder Gerendi und in erster Linie sein Gónner Johannes Gerendi einge-laden hatten. Hier durfte er dann aucb das Ablaufen des Sturmes abge-wartet baben, der sich nacb dem Einfall des Kaspar Bekes im Fruhjahr 1575 in Siebenburgen erhoben batte und der nacb dem Sieg Stephan Bathoris bei Sinpaul (9. Juli 1575) mit besonderer Wucbt uber die vielfach aus Unitariern bestebende Anhangerschaft des Bekes niederging. 17
Bei dem Grabstein bandelt es sicb um ein Ennnerungsdenkmal, das Jacobus Palaeologus und seine Frau Eufrosyne ihrem am 1. September 1575 in Albina (Alzen) verstorbenen Tóchterchen Despina gesetzt haben. Der Grabstein bestebt aus einem hellen siebenburgiscben Marmor und miBt 100 cm in der Lange und 43 cm in der Breite und ist etwa 15 cm stark. Er befindet sicb im Innern der Kirche, wo er an der sudliehen Cborseite uber dem Taufbecken in etwa eineinhalb Meter Hóbe in die Mauer eingelassen ist. Die in Kapitalbucbstaben eingemeiBelte Widmungs-scbrift lautet:
d o m s
DESPINA PALAEOLOGA VIVERE MA TREM PERMISIT ET INDIGNATA LVCEM SOLIS HV1VS ASP1CERE QVOM18 EMISSA EX VTERO MATR1S MANY SE YIYERE SIGNIFICASSET
Xi Am 25. Jum 1575 schreibt lhm der fursthche Protonotar Emmench Sulyok dorthin efnen Brief, vgl. Pirnith, a a O. S. 103 nach Landsteiner.
16 A Pirnith, Die Ideologie usw , S. 103.
11 G Rill, a. a O S. 79 „doch scheint er seit Ende 1574 .. in Alpna (Oichona) bei Hermannstadt.. .gelebt zu haben”.
17 Istona Romdmei (Geschichte Rumaniens), II. Bd. Bukarest, 1962, S. 941. ł* So Yorlage