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niscłien Lyrik. Es wird yielmehr, ausser der Originalitat Senecas, seine Abhangigkeit von der romischen Tragodie der Republik und der Kaiserzeit anzunehmen sein. Da der Bau der polysche-matischen und polymetrischen Gesange Senecas dieselbe Methode aufweist, wie die alexandrinische Lyrik und die Plautinischen Cantica, anderseits aber die plautinische Polymetrie in sehr starkom Masse mit der romischen Tragodie der Republik zusammen-hangt (E. F r a e n k el, Plautinisches im Plautus, Berlin 1922, 321—373; vgl. G. Przychocki, Plautus, Kraków 1925, 427— 430, ders. Eos XXX, 1927, 441—442), so wird gezeigt, dass Senecas metrische Kunst in seinen Gesangen ais eine Fortsetzung der metrischen Technik der alteren und jiingeren romischen Tra-gódie, und ais letzte Etappe der langen Entwicklungslinie an-gesehen werden muss, die bei Pindar und Bakchylides beginnt, ferner durch den »neuen« Dithyrambus sowie durch die spatere griechische Tragodie und alexandrinische Lyrik bis zur romischen Tragodie und Plautus herabreicht. Die Untersuchung der Chortechnik bei Seneca fiihrt zu dem Ergebniss, dass Seneca zwar noch am nachsten Euripides steht, aber schon deutlich eine Entwicklung zu der modernen dramatischen Technik darin aufweist, dass er seine Dramen, ohne an den Chor ais dramatisches Element zu denken, komponiert. Zur Feststellung der Chronologie der Senecaschen Dramen werden die von M ii n s c h e r (a. a. O.) gewonnenen Ansatze beniitzt, wobei aber angenommen wird, dass Hercules Oetaeus ais erstes, nicht vollendetes Stiick zu be-trachten ist. Zur richtigen Erfassung der geschichtlichen Bedeu-tung der Senecaschen Dramaturgie kann der allgemein tibliche Ausdruck, Seneca habe seine griechischen Yorbilder — an die romischen denkt man gewóhnlich nicht — »verdorben«, nicht mehr ausreichen. Solche asthetischen Urteile sind iiberhaupt unwesentlich und irrefiihrend, denn es wird an Beispielen bewiesen, dass Seneca ebenso viel in seinen Yorbildern zweifellos »verbessert« hatte. Die Schatzung der Tragodiendichtung Senecas muss yielmehr auf Betonung seiner Originalitat den Yorbildern gegeniiber, bezw. sei-ner Yerschiedenheit im Yergleich mit den von ihm behandelten Originalen beruhen — und diese Merkmale kommen in be-zeichnender AYeise desto mehr zum Yorschein, je sicherer ein Stiick ais sein Yorbild angenommen werden kann. Es ist aber dabei sehr charakteristisch, dass manche Abweichung Senecas von

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