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COMPTES RENDUS


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ais aussichtslos erwiesen hatten. Die Bedeutung, welche Vencdig der Moldau in seiner anti-ottomanischen Politik beimaD, erhellt aus den Anweisungen, die die Republik seinem standigen Vertreter neben Stephan gab : „...et ab vayvoda nunąuam discedito sine nostro expresso mandato”.1 2

Barbara von Palombini erwahnt aucli den Versucli Yencdigs, den AnschluO Polens an das „tatarische Projekt” zu erwirken. Die polnischc Gcschichtsforschung hat diesbezuglich schon wichtige Erkenntnisse erzielt und die Ausfuhrungen Barbaras von Palombini bleiben leider hinter diesen zuruck.®

Mit einem kurzeń Oberblick iiber die venezianisch-agyptischen Verhaltnisse (bcdingt •durch das Bundnis mit Persicn) klingt das erste Kapitel der Arbeit aus.

Die abendlandisch-persischen Beziehungen werden direkt erst zu Beginn des 16. Jh. wiedcr aufgenommen. Auf dem persischen Throne bcfindet sich Schach Ismail I. (1499 — 1524). Aus dem Abendland reichen die Kurie, Venedig und der Kaiser die Hande zu einem Bundnis gegen den gra:i Turco. Den Entwicklungsgang dieser Beziehungen vcrfolgt die Vcrfasserin im zweiten Kapitel.

Aus abendlandischer Sicht untersucht Barbara von Palombini die Notwendigkeit cines Zusammengehens mit Persien gegen die Pforte. Diese Notwendigkeit ergab sich aus der neuen Offensive der Pforte und aus der politischen Lagę Europas, die ein gemeinsames Vorgehen gegen diese Offcnsive unmoglich machte.

Die Vcrfasserin wendet vorerst ihre Aufmerksamkcit den Bcmuhungen Yencdigs zu, mit Ismail I. engere Beziehungen herzustellen. Venedig war bestrebt, den europaischen Bundnispartnern (vor allein Moskau, Polen, Ungarn) die Perser an der Ostgrenze des Tiir-kischen Reiches anzuschliessen. Zu diesem Zweck werden mehrere Abordnungen aus Venedig zu Ismail I. abgefertigt (Costantino Lascari, 1502,3 die Gesandtschaft von 1510 mit ihrem Nachspiel in Agypten und Syrien, in wclchem auch Portugal eiue Rolle spielt); seinerseits ^ntsendet Ismail im Jahre 1508/9 eine persische Botschaft nach Venedig.

In einem knappen Abschnitt umrciOt die Verfasserin den Glaubensunterschied zwischen Persem und Turken und des>cn Nachwirkung auf das Bundniswerben um Persicn vom christ-liclien Europa. Dabei miOt Barbara von Palombini diesem religiosen Untcrschicd eme unter-geordnete Rolle zu, gibt aber zu, da3 man daruber ein genaueres Bild gewmncn niuBle 4 Damit leitet die Vcrfasscrin zur Berucksichtigung Persiens in den Kreuzzugsbemiihungcn Roms hiniiber. Die Kurie war seit Beginn des 16. Jh. um ein Zustandekominen eines Krenzzugeo

1

N. Iorga, a.a O , S. 47, vgl. auch S. 57f. Bezuglich Uzun Iiasan untcrstreicht die Verfasserin dic Bedeutung eines standigen Vertreters Venedigs am pcrsischcn Kaiserliofe (S. 21).

2

® Bolesław Stachoń, Polska wobec weneckich projektów użycia Persów i Tatarów przeciw Turcji w 2 poi. XV wieku (Die Stcilungnahme Polens zum Projekt Vcncdigs die Perser und Tataren ge^en die Turkei zu benutzen), in „Prace historyczne wydanie ku uczczeniu 50-lecia Akadem ckiego Koóa Historyków Uniwersytetu Jana Kazimierza we Lwowie 1878 — 1928”, Lwów, 1929, S. 147 — 172. Indem die Vcrfasserin die Verhandlungcn Ycnedigs mit Polen untersucht, erwahnt sic aueli Philipp Callimaclins. Dabei ware cs wunsclienswcrt gcwcsen, wenn sic dic ncuc kritisclie Ausgabe seiner Sclirift (De his quae a Venehs tentata sunt, Persis ac Tartaris contra Turcos mwendis historiaf cd. A. Kempfi, Warschau, 1962) eingcschcn liatte. Diese Ausgabe halte der Verfasserin auch cme genauere Daticrungsmoglichkcit geboten

3

   L idvr krankt die Erklarung, die dic Verfasserin fur die Politik Venedigs gibt, an Widcrspruchen. Auf S. 41 wird dic antiosinauischc Bundnispolitik Vencdigs in don .Jahren 1501 — 1502 gcsclnldert, in dessen Zuge C. Lascari zum Schach geht. Auf S. 42 — 43 erklart die Veriassenn den Fricdcn Vcnedigs mit der Pforte vom 20. Mai 1503 aus der Furclit Ve-nedigs vor seinem franzosisHien Nachbarn in Mailand, der die Signoria ab 12. April 1500 bedrohte nnd sic zum Fricden mit Bajezid II. zwang.

4

   Dieser Glaubensunterschied uberrascht ais Parallelcrschcinung zur Glaubcnsspaltung Europas. Es warc reizvoll zu untersuchcn, ob die christliche Spaltung in Katholikcn und Pio-testanten ein Bundnis mit Schiiten bzw. Sunniten begiinstigte oder hemmte.



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