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HANS WOLFGANG MULLER

Dass der Krugverschluss mittels Verschniirung die agyptischen Topfer und Stein-gefaBhersteller scit dem Neolithicum beschaftigt bat, zeigt ein in Maadi gefundener grosser tonerner Vorratskrug Abb. 2,12l, urn dessen Hals dicht unter der etwas vorkragenden Lippe einc Reihe von urspriinglich etwa zwólf querdurchbohrten Ósen aufgesetzt war. Bei einem in Abusir el-Mclcq gefundenen bauchigen Tontopf war der hoher konische



Abb 2. Tongelasse mit Yorrichtungen zur Bdesligung cincs Dcckels.

Deckel durch sechs Locher, die im Innern der GcfaBóffnung angebracht waren, verschnurt (Abb. 2,2)2lbls. Steineme zylindrische Vasen aus Alabaster mit ausladender Lippe und Wellenornament zeigen die senkreehtc Durchbohrung der plastisch ausgearbeiteten Wellenornamente an mehreren einander gegeniiberliegenden Stellen (Abb. 2,3)22. Fcrncr ist zu erwagen, ob die an Steingelassen haufig plastisch dargestellte Umhullung durch ein weitmaschiges Netz oder die plastische Wiedergabe nur einer, unterhalb der GefaBlippe umlaufenden Schnur am realen Vorbilde ais Halt fur die den Deckel haltenden Schniire gedient haben. Das tonnenformige GefaB aus dem Ostdella (Taf. 16) mit dem sechsmal senkrecht durchbohrten Schnurornament legt eine solche Interpretation nahe.

Wie aber hal man sich den Deckel des tonnenfórmigen Gefasses (Taf. 16) vorzustellen? Die GefaBoffnung ist hier von einem kurzeń, senkrecht aufragenden ringfórmigen Halsc umschlossen; es fehlt eine ausgepragte Lippe ais sichere Aunagc fiir den Deckel. Aus der Form des Gelasses mochte man einen hohen konischen Deckel, ahnlich wie bei dem Tontopf aus Abusir el-Meleq, Abb. 2,2, erschliessen. Den Halt auf dem GefaBrande gewann er wahrscheinlich durch einen in die Óffnung eingreifenden stopselartigen

21    Menghin-M. Amor. Maadi II. p. 31. pl. 41 (Hohc SOcm).

Cf. supra p. m. n 15.

22    Scharff, Taf 26. Nr 230-233.



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