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Ideologie des marxistisclien Sozialismus (im ersten Moment auch Sta-linismus) starten mufite. Dieses gegensatzliche, widerspriichliche, ihr von der Geschichte zugesteilte Schicksal wolłte sie zwar auf jede er-denkliche Weise umgehen - dies von Anfang an - was ihr auch wenn nur stufenweise mit Hilfe der Hegel’schen »List der Vernunft« auch gelang: durch die theoretische und praktische Kompromittierung des marxistischen Sozialismus in seiner Basis, dies durch die Infiltrierung des biirgerlichen Elements in ihn. In dieser zweifachen historischen Rolle aber: einerseits das zu sein, und nicht zu sein, was sie wirklich ist, also die Mittel-(wesentlich biirgerliche)klasse, geriet sie in die Si-tuation, in der sie, wirklich nicht zu beneiden ist (in diesem Sinne so-gar unschuldigerweise, da sie ihre eigene biirgerliche Revolution durchfuhren will), dafi sie heute sogar wegen Konterrevolution unter Anklage gestellt wird. Eine der nebensachlichen Aufgaben dieses Ar-tikels besteht darin, sie vor dieser gotteslasterlichen Anklage zu ver-teidigen, die mit ihr keinerlei Verbindung hat. Denn, wenn wir vom Standpunkt der Mittelklasse ausgehen, so ist auch keine Konterrevo-lution am Werk. Den Sinn dieses Standpunktes werden wir aus der weiteren Betrachtung entnehmen.

Wenn von der Konterrevolution die Rede ist, dann kann sich dies nur auf die auf sie bezogene Revolution beziehen. Die sozialistische ruft also nur eine sozialistische, die biirgerliche nur eine biirgerliche Konterrevolution hervor. Dies heifit: die Revolution ist das Kriterium der eigenen Konterrevolution (oder: Stagnation, Anfechtung, Behin-derung, Abweichung, Riickkehr, des Mifierfolges, der Schwierigkeiten usw., dies in der eigenen wesentlichen Bewegungsrichtung), nicht aber umgekehrt. Die Konterrevolution tragt in sich und mit sich alle wesentlichen Merkmale der eigenen Quelle, also der Revolution selbst, und so kann sie iiberhaupt in Beziehung zur Revolution genannt werden. Nun stellt sich die Frage: Kann die Durchfuhrung der burgerli-chen Revolution (wenn sie die Kraft hat, fiir eine Bewegung mafigeb-lich zu sein) auch Konterrevolution genannt werden?

Bevor eine Antwort auf diese Frage gefunden wird, ist es notwen-dig zu wissen, worum es geht. Denn die Sache selbst ist viel kompli-zierter und widerspriichlicher ais die auf den ersten Blick erscheint. Die Rede ist namlich von einer gesellschaftlichen Bewegung, die in sich selbst das eigene Prinzip enthalt (ihr »Konzept« oder die »ideen-hafte Grundlage«), ohne das diese Bewegung sich und den anderen vóllig unverstandlich erschiene. Es gibt keine Bewegung »aus dem Leeren in das Leere« im Sinn einer blofien Ziellosigkeit! Sie ist auf diese oder jene Weise auf etwas gerichtet ais eigene objektiv-geschichtliche Tendenz, und sie wird von den Kraften getragen, die daran lebenswichtig inłeressiert sind, und sie streben danach, dies friiher oder spater zu verwirklichen, wenn es ihnen gelingt. Einfacher gesagt: wenn die Mittelklasse zur dominierenden Kraft unserer Ge-sellschaft wird, dann realisiert sie die wesentlichen Voraussetzungen ihrer Revolution und setzt sie in die Tat um.

Gerade dariiber wollen wir hier sprechen. Unsere Grundthese, von der wir ausgehen, auf der unsere Analyse beruht, ware diese: Unsere Mittleklasse versucht das revolutionare Ereignis von 1941 bis 194o

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