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11 Deutsch-rurniinische Kulturbeziehungen 111

ist ebenso wenig exakt untersucht und dargestellt worden, wie es eine allge-meine Einschatzung der Entwicklung dieser Beziehungen gibt.

Wir sind der Meinung, daB die Kultur in einem geringerem MaBalsbis-her vermutet von politischen, wirtschaftlichen Entwicklungen unmittelbar abh&ngig ist. Gerade im zwanzigsten Jahrhundert gibt es — in allen europai-schen Kulturen — eine relative Eigengesetzlichkeit der unterschiedlichsten Entwicklungsverlaufe. Diese kulturinternen Eigenheiten kónnen von auBen beeinfluBt werden, sind letztlich ein Ausdruck bestimmter gesellschaftlicher Gegebenheiten besitzen andererseits aber auch ein Beharrungsvermógen und eine Selbstbehauptungskraft, die exteme Krafte nur bedingt zum Zuge kom-men laBt.

Fur die deutsch-rumanischen Kulturbeziehungen sind weiterhin drei Aspekte von Bedeutung:

1.    Die unmittelbaren Kontakte zwischen binnendeutscher und rumanischer Kultur,

2.    Die Beziehungen zwischen regionaler deutscher Kultur in Ruma-nien und rumanischer Staatskultur,

3.    Die Vermittlerrolle, die von den Rumaniendeutschen oder Rumanen ubemommen wurde un die landesweit und grenzuber-schreitend, von West nach Ost und von Ost nach West Ergeb-nisse zeitigte.

1. Die unmittelbaren Kontakte bestanden seit langem. Es genugt nicht, kann aber in Erinnerung gebracht werden: jungę Rumanen studier-ten nach wie vor an Universitaten des deutschen Sprachraums, und wie im 19. Jahrhundert die Vertreter der Junimea-Bewegung (Titu Maiorescu, Jacob Negruzzi, Mihai Eminescu 20) erganzten sei dabei ihre Bildung, traten in einen kreativen Dialog mit deutschen Kulturmodellen. Was sie meist unterlieBen — schon Nicolae Iorga hatte dies im Jahre 1893 selbstkritisch angemerkt — war die Popularisierung rumanischer Kultur in den deutschen Universitats-stadten, in denen sie ihr Studium betrieben.

Das generelle Kommunikationsbedurfnis nach 1918 hatte auch zur Folgę, daB immer neue informative Darstellungen uber Rumanien in bin-nendeutschen Publikationen erschienen. Es ist schwer festellbar, ob der Erste Weltkrieg und die deutsche Besetzung rumanischer Gebiete dieses Interesse gefórdert haben; immerhin gab es in den Jahren 1917—1918 in Bukarest sowohl ein deutsches Theater ais auch eine deutsche Oper (die Dessauer Oper bestritt mehrere Spielzeiten) und ebenso eine deutsche Frontuniversitat, zu dereń Professoren Kapazitaten wie Oskar Walzel gehorten 21. Dreiundzwan-

a0 Siehe u.a. Manuca, Dan: Critica literata junimistd, Iaęi: Junimea 1975; Zub, Alexan-dru: Junimea — implicafii isłoriografice 1864—1885, Iaęi: Junimea 1976; Filimon, Domnica: Tindrul Maiorescu, Bukarest: Albatros 1974.

21 Dazu gibt es nur Darstellungen, bzw. Theasterkritiken in der Zeitschrift ,,Scena” (1917—1918) und in der Zeitung „Gazeta Bucureętiului” (1917—1918). Ohne die sicherlich vorhandenen tlbergriffe einer Besatzungsmacht und einer Militarvenvaltung beschonigen zu wollen, kann dennoch behauptet werden, daB Ioan Massoff, in seiner verdienstvollen Darstel-lung der Geschichte des rumanischen Theaterssehr einseitigdie negativen Auswirkungen des deutschen Theaters prasentiert (Massoff, Ioan: Istoria teatrului romdnesc, Bukarest) und zu ■wenig darauf eingeht, wie auf diese Art ein Teil der deutschen und europaischen Modeme in die Spielplane der Bukarester Theater Eingang fand. Zu dieser Frage siehe: Fassel, Horst: Deutsches Theater in Bukarest. In: Ders.: Deutsches Theater in Siidosteuropa von 1918 bis 1990, Sig-maringen: Thorbecke (im Druck).



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