Ausgabe 1 / 03
Das Infoblatt von forum-airbrush.de im Internet
Ausschließlich kostenfrei erhältlich als PDF-Datei im Internet unter www.forum-airbrush.de
Redaktionelle Mitarbeiter sind uns jederzeit Willkommen. Informationen zu Events, Messen etc. bitte ausschließlich an die e-Mail-Adresse:
kunst@netwelt.net.
Dieses Infoblatt lebt ausschließlich von denjenigen die bereit sind für andere etwas zu tun - Jeder ist aufgefordert!
Preis: Unbezahlbar, daher kostenfrei
Von Null zur Farblehre
Ein Erfahrungsbericht - Teil 1
Step by Step - Chips
Von Hermann W. Tesmer Teil 1
Co- Airbrushing
Von Tom Hanyecz (Schweiz)
Frauen-Power
Interview Iris Fanderl, Ingolstadt
Airbrush Total - ADE
Einstellung der Zeitschrift AT
IllumaAir
Eine Farbe stellt sich vor
Wolken - Los !
Wolken Freihand brushen - Step
Lehrbücher
Für Einsteiger - Top oder Flop?
Gewinnspiel
Gewinne eine IW
AT
A HP-CRI von Geckler
Airbrush in Uhingen
foruMssss
Das Infoblatt von forum-airbrush.de
Ausgabe 1 / 03
Vorwort
Da ist es also nun, unsere erste
Ausgabe des Infoblattes von fo-
rum-airbrush.de.
Was ist dieses Infoblatt nun
denn eigentlich? Soll es als
Konkurenz zu den Airbrushzeit-
schriften gesehen werden?
Nun, beileibe nicht, dafür wür-
den wir auch wahrscheinlich zu
wenig Zeit für die Recherche,
Ausarbeitung und Themenver-
folgung aufwenden können. Wir
haben uns einfach gedacht ein
kleines Journal von Nutzern für
Nutzer zu machen, wie im Forum
ja bereits angekündigt. Mit ganz
einfachen Themen die allein auf
eurem und unserem Mist wach-
sen - ihr merkt also schon.. ob
dieses Infoblatt bestand haben
wird liegt hauptsächlich in euren
Händen. Wir dachten uns, es wä-
re auch mal ganz schön etwas in,
zumindest über den heimischen
Drucker, erstellbarer und archi-
vierbarer Form zu haben. Daher
der Gedanke an
ein Infoblatt wie
es hier entstehen
soll.
Das Blatt hat
kein feststehen-
des Format und
keine festgelegte Seitenzahl,
erscheinen kann es regelmässig
oder eben je nach Beiträgen die
uns erreichen. Mehr als einmal
im Monat fi nden wir dann aber
doch wieder übertrieben. Was
gehört also in dieses Infoblatt?
Ganz einfach: Jeder von euch
geht mal auf Events, Messen
oder Ausstellungen, egal ob re-
gional oder Irgendwo - ein paar
Bilder geschossen und ein klei-
ner Bericht.. schon freuen sich
alle. Natürlich geht das auch
wenns eure eigene Ausstellung
ist. Oder Erfahrungsberichte,
egal ob Anfänger oder Fortge-
schrittener - lasst die Anderen
teilhaben! Wollt Ihr Bilder von
euch zeigen.. her damit! Habt ihr
News oder Infos? Her damit...
Was soll dieses Blatt?
Keinesfalls wollen wir damit unseren
etablierten Zeitschriften Konkurenz
machen. Vielmehr möchten wir un-
seren Nutzern mit diesem Blatt ein
kleines Infowerk an die Hand geben,
dass auch einmal aussgedruckt wer-
den kann und Kurzweile beinhalten
soll.
Gleich Vorneweg: wir brauchen hier
nicht unbedingt die redaktionell tollen
Profi artikel - sollte sich jemand fi n-
den.. TOLL! In erster Linie wollen wir
euch ein Medium für EUCH zur Verfü-
gung stellen. Ähnlich wie das Forum
wird das nur funktionieren wenn sich
viele dran beteiligen.
Egal ob Anfänger, Fortgeschrittener
oder Profi - jeder erlebt in seinem tag-
täglichen Umgang mit dem Airbrush
viele Geschichten und Anektoden, die
es wert sind auch den Anderen ein-
mal zugänglich gemacht zu werden.
Egal ob es der Anfänger ist der seine
Ausrüstung sucht und dabei einiges
erlebt, ob ihr bei einem Event oder ei-
ner Ausstellung gewesen seit oder ob
ihr sonstige Erlebnisse habt. Vieles
interessiert andere auch. Man muss
es nur mal aufschreiben. Natürlich
könnt ihr auch mal eure Werke den
Mitlesern präsentieren - Anfängerwer-
ke sind hier auch gefragt...
Keiner braucht - wie im Forum auch
- Angst haben ausgelacht oder ver-
spottet zu werden.
Natürlich sind auch eure Erfahrungen
im Umgang mit Produkten oder Gerä-
ten gefragt, diese werden wir, auch
anonym wenns sein muss, gerne
prüfen und aufnehmen. Also, keine
Scheu, es gibt viel Interessantes
was nur mal aufgeschrieben werden
muss.
Alles ist interessant und wir suchen
Material ausschliesslich aus euren
Reihen - von der Szene für die Szene,
wenns klappt und viele mitmachen
sicher eine tolle Sache. Also... „Auf
geht‘s“.....
Inhalt
Vorwort 2
Inhaltsverzeichnis
2
Impressum
2
Was soll diese Blatt?
2
Co-Airbrushing 3
Veranstaltungen 3
Airbrush Total - ADE
3
Step Chips Teil 1
4
Von Null zur Farblehre
8
Home Learn Airbrushnägel
9
Gewinnspiel IWATA HP-CRI
9
Frauen Power - Interview
10
Weiß oder nicht Weiß
13
Vorstellung - IlumaAir
14
Lehrbücher für Einsteiger
15
Wolken - Los! Anfängerstep 17
Titelbild:
„Candles“
Wir bedanken uns bei Ingo Kör-
ner für die Genehmigung des Ab-
drucks.
Impressum
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foruMssss
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Ausgabe 1 / 03
Co-Airbrushing
von Tom Hanyecz
Seit einiger Zeit verbringe ich
meine Freizeit mit meinen neu-
en Freunden Badger, Iwata und
H&B. Am Morgen, am Abend,
beim Essen oder vor dem
Schlafen, alles dreht sich um
Pistolen, Farben und Masken.
Obwohl, mein einziger Versuch
selber zu airbrushen endete mit
dem perfekten Klecks.
Ich bin zu Co-Airbrusher mu-
tiert.
Das Airbrush-Grundset, das
meine Frau von Ihrer Familie
bekam, machte den Anfang.
Das Mansardezimmer wurde
freigeschaufelt und los ging’s.
Sehr schnell war das Set nicht
mehr befriedigend. Wer kann
schon mit einer Single-Action-
Pistole Kunstwerke erschaffen?
Also kam eine neue Badger zu
uns nach Hause. Wir nennen sie
Traktor. Sie kann wahlweise als
Totschläger oder für ganz feine
Striche ab fünf Millimeter einge-
setzt werden. Oh, dann wurde es
richtig schön. Ich erinnere mich
noch an die leuchtenden Augen
meiner Frau, als Sie mir zärtlich
sage. „Tom, die Micron ist einge-
troffen“. Nur wenige Tage später
sah ich meine Frau wieder und
somit auch die ersten Ergebnis-
se mit der Micron. Wow!! Aber
vielleicht etwas zu fein?? Ja ja,
da musste noch etwas zwischen
Traktor und Micron sein. Es war
ganz kurz eine Focus bei uns
zu Hause. Das war aber so eine
hakeklige Zicke, dass sie schon
nach 4 Wochen wieder draussen
war. Jetzt ist die HP-B bei uns
und die Ruhe ist eingekehrt.
Und ich tue was
ein Mann tun muss!
Zuhören. *grins*
Veranstaltungen
Airbrush Total - ADE
Nun ist es also raus - eine der beiden
Airbrush-Zeitschriften in Deutschland
hat ihr Dasein beendet. Der HCM-
Verlag hat die Aufl age der AT abge-
brochen und eingestellt. Ein herber
Verlust der vornehmlich den Anfänger
und Fortgeschrittenenbereich trifft.
Schade ist vor allem das WIE. Keine
Aussagen noch in der Ausgabe 1/03,
keine Aussage innerhalb der Inseren-
tenszene, noch bei denen die sich in
den letzten Monaten stark um die AT
engagiert hatten und mit Rat und Tat
wieder zu einem anerkannten Image
des Blattes beigetragen haben.
Über die Gründe kann man an die-
ser Stelle nur spekulieren. Da vom
Verlag nie Aussagen über Aufl agen-
stärke, Verbreitung oder verkaufte
Stückzahlen zu erhalten waren,
außer den Zahlen die man offi ziell
bekommen kann, steht sicher un-
bestritten fest das sich ein solches
„Nischenblatt“ hauptsächlich von der
Anzahl und Stärke der Inserate fi nan-
ziert. Hier ist wahrscheinlich auch der
Grund für die Einstellung zu fi nden.
Gut, kann man sagen, die allge-
meine Wirtschaftslage ist nun mal
zur Zeit nicht die Beste, aber wir
beobachten auch zunehmend und
mit Sorge den allgemeinen „Geiz
ist geil“-Trend in der Airbrushszene.
Immer mehr werden dadurch Händ-
ler gezwungen Produkte auf Kosten
der Spanne „billiger“ zu machen, an
Werbekosten einzusparen, Ladenge-
schäfte dicht zu machen usw. usw.
Jeder ist irgendwie nur noch auf ein
„Schnäppchen“ aus, was mensch-
lich durchaus nachvollziehbar ist.
Die Frage bleibt: wo führt das in Zukunft
noch hin. Werkzeuge werden wegen
des Käuferdrucks billiger, heisst auch
qualitativ schlechter, produziert, Im-
mer mehr wandern dazu aus über In-
ternet zu verkaufen, der Service lässt
immer mehr nach und.. und.. und..
Qualität hatte schon immer ih-
ren Preis, daran wird sich auch in
Zukunft nichts ändern. Und wer
glaubt mit dem Hobby Airbrush ein
preisgünstiges Hobby zu betreiben
wird sich auch in Zukunft getäuscht
haben. Vielleicht sollten wir alle ein-
mal wieder ein wenig umdenken...
Zum Denkanstoß von unserer Seite
aus nochmal das wohl letzte Cover
der Airbrush Total Ausgabe 1/03:
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Chips - Teil 1
Geschrieben, fotografi ert und
erläutert von Hermann W. Tesmer
Schwierigkeit:
Fortgeschrittene
Allgemeines:
Die angegebenen Farbmischungen
werden in Teilen angegeben und
sind nur Anhaltspunkte, man sollte
die Farben nach den Referenzfotos
anmischen, näherungsweise kann
man von Tropfen ausgehen. Das
angemischte Neutralgrau sollte
keinen Farbstich haben, also
weder grünlich noch rötlich sein
(durch Ausziehen der stark mit
Wasser verdünnten angemischten
Farbe mit dem Pinsel auf einem
Stück Papier kann man einen
vorhandenen Farbstich besser
erkennen). Der beigemischte
Isopropylalkohol dient vor allem
zur schnelleren Trocknung der mit
Wasser höher verdünnten Farben
(man kann ihn auch weglassen),
Rauchen und offenes Feuer
sollte man dabei auf jeden Fall
vermeiden, eine gute Lüftung
(evtl. sogar Atemmaske) sollte
vorhanden sein. Ich übernehme
keine Haftung für Schäden (auch
gesundheitliche) oder dem Gelingen
der Illustration, die Nacharbeitung
erfolgt auf eigene Gefahr.
Vorbereitung:
Nachdem ich einige Referenzfotos
von einer aufgerissenen Chips-
Tüte mit der Digitalkamera
aufgenommen, am Rechner mit
Photoshop bearbeitet und mit
verschiedenen
Belichtungs-
werten am
Fotodrucker
ausgedruckt
habe, erstelle ich
die Vorzeichnung
auf Transparent-
papier mit einem TK-Bleistift
H2. Die Fotoausdrucke dienen
mir beim Malen als Referenz für
die Farbgebung und die Form.
Die Vorzeichnung übertrage ich
auf den Karton, indem ich den
Graphitstaub, der beim Spitzen der
TK-Bleistifte entsteht und sich im
TK-Spitzer ansammelt, dünn auf
die Rückseite (!) der Vorzeichnung
mit einem Küchentuch verreibe
(Bild 1) und anschließend das
Transparentpapier mit Hilfe
eines Malerkreppbands (oder
ein Stückchen Maskierfi lm bzw.
ein anderes schwach klebendes
Klebeband) auf dem Karton
fi xiere und die Vorzeichnung mit
dem H2 TK-Stift nachzeichne.
Das Ergebnis sollte eine schwach
sichtbare Strichzeichnung auf
dem Reinzeichenkarton sein
(Bild 2, Kontrast im Bild zur
besseren Darstellung erhöht).
Von der Verwendung sogenannter
Graphitstifte rate ich ab, da
der aufgetragene Graphitbelag
eigentlich viel zu „fett“ ist und
es eventuell (Haft-) Probleme
mit den Acrylfarben geben könnte.
Außenseite der Chipstüte:
Ich klebe den kompletten Karton
mit Maskierfolie ab und schneide
mit dem Skalpell alle Linien der
Illustration. Dabei sollte man nur
die Folie schneiden und nicht den
Karton.
Material:
Untergrund Crescent Board, ca. DIN A3; Transparentpapier;
Radierstifte; Knetradierer
TK-Bleistift Stärke H2, HB; Skalpell und Klingen; Küchentuch
Maskierfi
lm
Pinsel Da Vinci Maestro, Größe 10
Farben:
Schmincke Aerocolor
Neutralgrau
- 1 T Grundfarbe Grün : 1 T Grundfarbe Magentarot
Grün
- 1 T Grundfarbe Cyanblau : 4 T Grundfarbe Grün
Siena
- 8 T Indischgelb : 2 T Grundfarbe Orangerot : 1 T Sepiabraun
Neapelgelb
- 1 T Weiß : 20 T Grundfarbe Gelb : 1 Caput Mortuum
Außerdem:
Scharlachrot, Grundfarbe Gelb, Umbra Grundmedium
Sonstiges:
Isopropylalkohol 70 %, Nikon Coolpix 880, Drucker Epson, Dest. Wasser, PC
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Ich werde lasierend arbeiten und von Dunkel nach
Hell. Der Maskierfi lm wird zuerst an den dunkelsten,
fast schwarzen Stellen in der Tüte entfernt und diese
mit Neutralgrau, dem ich 3 Teile destilliertes Wasser
und 1 Teil Isopropylalkohol zugebe, gesprüht (Bild 3,
Detail Bild 3a).
Alle rote Stellen an der Außenseite der Tüte werden
nacheinander freigelegt und wieder mit Neutralgrau
(diesmal 4 Teile Wasser und 1 Teil Isopropylalkohol)
von Dunkel nach Hell angelegt. Für die Feinheiten
und Strukturen sorgt ein Radierstift (Spitze „scharf“
geschnitten) und eine scharfe Skalpellklinge (dabei
nicht den Karton verletzen), wobei es
wichtig ist, nicht zu dunkel zu werden
und so fein wie möglich zu arbeiten ( die
komplette Illustration ist etwas kleiner
als DIN A 4!). Das „PS“ am unteren
Ende der Tüte ist noch abgeklebt, ich
habe den Sprühnebel von der Maske
entfernt. Mit dem restlichen Neutralgrau lege ich auch
den Formschatten der Tüte gleich an (Bild 4, Detail
Bild 4a).
Mit Scharlachrot (+ 3T Wasser + 1T Alkohol.) werden
die grau angelegten
Flächen übersprüht.
Dabei sollte die
bereits gemalte
Struktur erhalten
bleiben. Highlights
werden wieder mit
Radierer und Klinge
herausgearbeitet
und nochmals mit
dem lasierenden
Scharlachrot eingefärbt. Dies wird solange wiederholt
bis Farbe und Glanz mit den Referenzfotos
übereinstimmen (Bild 5, Detail Bild 5a).
Nun wird das „S“ und der noch sichtbare kleine Teil
vom „P“ am unteren Tütenrand von der Maskierfolie
befreit und mit dem Neutralgrau von Bild 4 gesprüht.
Randschärfe und Highlights werden wieder radiert
bzw. mit der Klinge geschabt (Bild 6, Detail Bild 6a).
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Alles bisher gemalte (Bild 7, Detail Bild 7a).
Jetzt wird alles wieder mit Maskierfi lm abgeklebt
und im Bereich der gelben Flächen das kleine helle
„Dreieck“ freigelegt. Mit der schon vorher verwendeten
Neutralgrau-Wasser-Mischung wird die kleine Fläche
angelegt. Der Radierstift (immer schön gespitzt) sorgt
auch hier für Schärfe und Licht (Bild 8).
Gelb:
Zunächst wird die
soeben angelegte
graue Fläche wieder
maskiert und nur
die gelben Flächen
freigelegt.
Mit Siena (1T
Wasser dazugeben)
wird nun die
ganze Fläche so
gesprenkelt, daß die Sprenkel vom Vordergrund der
Tüte nach hinten hin immer kleiner werden. Ich knicke
dazu den Luftschlauch ab und variiere somit die
Luftzufuhr (große Sprenkel - wenig Luft, viel Farbe;
kleine Sprenkel - mehr Luft, weniger Farbe). Dann
wird die Farbe im Napf der Pistole mit Wasser weiter
verdünnt (ca. 3-4T Wasser und 1T Alkohol dazu) und
die Folienstruktur gesprüht. Mit Radierstift helle Stellen
einradieren (Bild 9).
Nun werden die dunkleren Stellen mit derselben Siena-
Wasser-Mischung noch verstärkt (freihand) und der
Formschatten der Chipstüte angelegt. Die Highlights
werden wieder radiert. Mit Neapelgelb wird nochmals
über die angelegten gelben Flächen leicht gesprenkelt
(nicht zu viel, Neapelgelb ist durch die Zugabe von
Weiß eine deckende Farbe und kann alles vorher
Angelegte überdecken, also lieber etwas dafür Zeit
lassen, die bereits gemalte Struktur und Farbgebung
sollte deutlich sichtbar bleiben).
Nach dem
Trocknen wird
der Maskierfi lm
von den roten
Farbfl ächen
entfernt und im
gelben, soeben
gemalten Bereich
mit Siena (wie
gerade) die
Folienstruktur
vor allem im
Übergangsbereich Rot-Gelb und der Formschatten
der Tüte angepaßt. Klinge und Radierer sorgen für die
Highlights. Im Bild habe ich die Masken des unteren
Teils der Tüte entfernt und die Folienränder vom
Overspray soweit wie möglich befreit (Bild 10).
Grüne Schrift auf Chipstüte:
Aus 1T Cyanblau und 4T
Grün Grundfarbe mische
ich mir den Grünton der
Tütenbeschriftung. Die
Maskierfolie wird im oberen
Alubereich der Chipstüte bis
auf das eine Stückchen (es
bleibt Weiß) entfernt (die
Filmstücke aufheben, sie
werden im nächsten Schritt benötigt). Mit meinem
DaVinci Rotmarderpinsel der Größe 10 simuliere
ich die Schrift entlang meiner Hilfslinien in der
Vorzeichnung. Entscheidend für das Gelingen der
Pinselei ist hier ein sehr guter (und leider auch sehr
teurer) Pinsel, der eine ordentliche Spitze formt
und dies funktioniert
eben nur mit einem sehr
hochwertigen Pinsel (ihr
könnt natürlich auch eine
kleinere Pinselgröße
verwenden, wer aber
das Malen feinster Linien
mit so einer Pinselgröße
beherrscht, der muß nicht
alle paar Sekunden neue Farbe aufnehmen und wird
selten noch einen kleineren benötigen – ich male alle
feinen Linien mit diesem Pinsel !).Zum Schluß werden
die Bleistift-Hilfslinien mit dem Knetradierer vorsichtig
ausradiert (Bild 11, Bild12 zeigt die „Schrift“ im Detail).
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Anlegen der Folienstruktur im Schriftteil:
Zuerst wird die Vorzeichnung vorsichtig radiert
(Knetradierer), so daß sie nur noch ganz schwach
zu erkennen ist (dabei aber nicht die grüne Schrift
ausradieren !). Mit einem Stück neuer Maskierfolie
wird alles außer dem anzulegenden Alubereich
wieder maskiert (es ist also nur der Teil um die Schrift
freigelegt). Mit der Neutralgrau-Wasser-Alkohol-
Mischung aus Bild 4 werden die einzelnen Grautöne
gesprüht (von Dunkel nach Hell), indem ich die „alten“
Filmstücke zuerst wieder einsetze und nacheinander
entferne. Highlights werden wieder radiert (Bilder 13
– 14).
Bild 15 zeigt das bisher Gemalte nach dem Entfernen
der Maskierfolie.
Chips:
Neuen Maskierfi lm aufziehen und die „Außenseite“
der Tüte wieder maskieren. Zuerst werden wieder die
dunkelsten Flächen auf der „Innenseite“ der Tüte mit
der Neutralgrau-Wasser-Alkohol-Mischung gesprüht
(Bild 16).
Die Chips werden nun
der Reihe nach von
hinten nach vorne
aufgedeckt und mit
Siena unverdünnt
gesprenkelt und
anschließend der
jeweilige Formschatten
mit verdünntem Siena
gesprüht (Bild 17).
Mit Radierstift und Klinge werden die Strukturen und
Formen der einzelnen Chips weiter ausgearbeitet (Bild
18 bis 21).
Das sollte für den Anfang erstmal reichen. Den 2. Teil
des Steps fi ndet ihr dann in der nächsten Ausgabe. Bis
dahin - viel Spaß beim Üben!
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VON NULL BIS ZUR FARBENLEHRE
Fernkurs „ Airbrush Basis“ beim ATC - Teil 1
Immer wieder stehen Anfänger und Fortgeschrittene irgendwann vor den Problemem „wie fange ich an“
oder „wie mache ich weiter“ - Abhilfe schaffen hier entweder Schulungen oder Workshops wie sie angebo-
ten werden, ein Studium (leider nur in Bochum möglich) oder auch ein angebotenes Fernstudium beim ATC
von Dirk Galle. Neben freier Zeiteinteilung wird hierbei auch eine fachkundige Korrektur der entstandenen
Übungsbeispiele geboten. Wie beim „Erwachsenenlernen“ aber üblich, gibt es auch ein paar Nachteile, die
ebenfalls nicht unerwähnt bleiben sollen.
Unsere Forumsnutzerin Brigitte Hanyecz aus Solothurn in der Schweiz hat ein solches Studium vor Kurzem
begonnen und sich bereit erklärt ihre Erfahrungen anderen Nutzern in Form von weitergeführten Erfah-
rungsberichten zur Verfügung zu stellen. Lest hier also den ersten Teil dieses Berichtes.
Wozu brusht jemand das Wort
„Airbrush“ ungefähr 30 mal, erstellt
selber einen Farbkreis, oder mischt
Farben an, wenn man letztere
doch auch fi x fertig kaufen könnte?
- Vielleicht ist es auf Grund der
Teilnahme am Fernstudiengang
„Airbrush Basis“ beim ATC.
Von dieser Form des Lernes
erfuhr ich erstmals über eine
Zeitschriftenanzeige und im
Online-Forum. Wohl hatte ich einen
längeren Anfängerkurs besucht,
aber daheim stand ich eigentlich
stets vor denselben Fragen: Wie
werden Schatten angelegt, wie
brusht man Steine, wie bekommt
man eine Tiefenwirkung, und
und und. Das Wissen aus der
Schulzeit ist unsäglich verblasst,
und nur mit stundenlangem
Bildergalerien anschauen wuchs
die Schlauheit auch nicht. Ich wollte
nochmals von vorne anfangen
und sandte meine Anfrage
an die Fernschule. Die ersten
Infos waren vielversprechend.
Ausbildungsinhalte sollten u.a.
sein:
Farblehre, Spritztechniken, Schablonen-
, Maskier-, und Freihandtechnik,
Darstellung verschiedenster
Oberfl ächenstrukturen (u.a. Holz, Wasser,
Himmel, Felsen, Marmor, Feuer, Laub,
Lack, Chrom usw.), Fotorealistische
Darstellung von Pfl anzen und Tieren,
Fantasy- und Comicdarstellungen,
Technische Illustrationen wie
z.B. Kraftfahrzeugdarstellungen.“
(vgl. Studienhandbuch ATC, Neukirchen)
.
Wie wollen die das innerhalb 6-
9 Monaten machen? fragte ich
mich. Die Neugier wuchs, die
Skepsis blieb noch, zumal ich ja
bereits die Vorteile eines „realen
Lehrer“ kennen- und schätzen
gelernt hatte. Es siegte die
Neugier und ich meldete mich
an, schliesslich hat man ja auch
ein Rückgaberecht. Heiligabend
kam das ersehnte Paket. Inhalt:
6 Lehrhefte, 6 Begleithefte, eine
Basissatz Farben, Reiniger und
Leerfl aschen. Natürlich blätterte
ich sofort alles durch. Die
Unterlagen wirkten professionell,
seriös und mit steigender Nummer
anspruchsvoll. Ich fand viele
Antworten auf meine Fragen, das
wollte ich erlernen. 8 - 10 Stunden
ungefährer Zeitaufwand pro Woche
schien mir etwas viel, aber gerade
noch machbar und den Preis von
546.- (525.- innerhalb EU) fand ich
in Ordnung.
Na ja, Theorie und Praxis sind
bekanntlich nicht dasselbe. War ich
im Vorfeld noch der Meinung, die
Aufgaben von Teil 1 “mal schnell”
erledigen zu können, wurde ich bald
eines Besseren belehrt. Natürlich
ist meine bisherige Erfahrung
mit gut 4 Monaten airbrushen
nicht gross, aber dass es nicht
mal ausreichte, das anfangs
besagte Wort zu schreiben, war
deprimierend. Aber, und das
ist ein grosser Vorteil, dadurch,
dass man von Beginn an alle 6
Ausbildungshefte besitzt, weiss
man auch, wohin man kommen
könnte. So übte ich weiter und
weiter, bis es meiner Meinung nach
gut aussah - das Wort “Airbrush“,
leserlich und mit auslaufendem
Anfangs- und Endsprühstrahl. Ob
es genügt, wird sich noch zeigen,
diese sogenannten Lernkontrollen
muss man einschicken und sie
werden korrigiert zurückgesendet.
Mit einigen Sprühübungen und
dem Erstellen von Farbverläufen
ging es dann weiter. Diese sollten
“streifen”- und “wolken“frei sein.
Bald sah ich nur noch selbige. Die
nachfolgende Anfertigung von
Farbkreise war dann geradezu
beruhigend. Erstmals mussten
Farben gemischt werden, und das
auch noch direkt auf dem Papier,
also nicht in der Pistole. Was das
bringt? Ein erweitertes Verständnis
für Farben, mehr Feingefühl im
Umgang damit. Gegen meinen
“Matscheffekt” (alles sieht irgendwie
dreckig aus) wirkt es recht gut.
Zum Abschluss des ersten
Teiles sollten dann noch 19
Farbkarten erstellt werden. Zur
Anwendung kamen verschiedene
Farbmischtechniken. Drei
verschieden Rottöne wurden z.B.
mittels einer vorgegebenen Tabelle
direkt in der Pistole gemischt.
Soweit so gut. Ich sah dann 3
mal dasselbe Rot, bestenfalls
ein blasseres und ein kräftigeres.
Na ja, vielleicht lag es am Licht.
Oder es ist etwas schiefgelaufen.
Das ist einer der Nachteile des
Fernlernens - es ist niemand
da, der einem sofort sagt: “das
ist in Ordnung” oder “mach es
nochmals”. Ich warte jetzt mal
wieder auf Post und dann werde
ich auch diese Antwort erhalten.
foruMssss
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Ausgabe 1 / 03
“Von Null bis...” - Fortsetzung
Fazit bis jetzt:
Der Lehrgang ist sehr gut
aufgebaut. Gerade auch als
Anfänger erhält man viele
zusätzliche Informationen, z.B.
über Arbeitsplatzgestaltung,
v e r s c h i e d e n e
Vergrösserungstechniken, Umgang
mit der Pistole und Farben usw.
Bis jetzt bin ich begeistert und
freue mich auf den nächsten Teil.
Allerdings brauchte ich zuerst mal
eine Pause und habe ein paar
andere Bilder gemacht.
Wer sich auch dafür interessiert,
kann an atc-airbrush@vr-web.de
mailen oder die Internetadresse
fernschule-des-atc.de besuchen
(bei mir funktionierte diese
allerdings noch nie).
Airbrush-Nägel
In Deutschland ab Ende März 2003
Mit diesem Fernlehrgang können
Sie die Airbrush-Technik für den
Bereich Nail Design erlernen
und ein Zertifi kat
erlangen.
Wie die Abbildung zeigt, erhalten
Sie ein ausführliches Lehrvideo,
die NAIL TRAINER-Übungshand
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IWATA) sowie einen Kompressor.
Der Kompressor CP101A hat einen
maximalen Arbeitsdruck von 50PSI,
1/8 PS und ist mit Wasserabscheider
und einem Druckregelventil
zum einfachen Regulieren des
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Zahlung in bis zu fünf Monatsraten
von Euro 140,42 ist möglich. Der
Kurs wird nach Einziehen der 1.
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1. Kunstforum Ingolstadt
17. & 18. Mai 2003
Paarhalle Reichertshofen
Ausstellung der darstellenden
Kunst aus den Bereichen wie
Aquarell, Airbrush, Ölmalerei
usw. usw. Großes Rahmenpro-
gramm in und vor der Halle. Die
Ausstellerplätze sind begrenzt
- eine frühzeitige Reservie-
rung wird dringend empfohlen!
Organisation und künstlerische
Leitung sowie Moderation der
Veranstaltung:
Peter Wiesseckel, NetWelt
IC/AKD Reichertshofen und Ingo
Körner, Fenris Airbrushart Oels-
nitz.
Standgebühren: Ab 25 € p. qm
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Ganz einfach: Da wir ein Online-Forum sind braucht ihr noch nicht
mal ne Karte zu schreiben - einfach ein eMail an kunst@netwelt.net
in deren Betreff Ihr bitte „Forumssss Gewinnspiel“ schreibt. Dann
einfach in den Text „Das Forum besteht jetzt seit „?“ Jahren“
und eure vollständige Adresse nicht vergessen. Einsendeschluß
ist der 25. Februar 2003, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
foruMssss
Das Infoblatt von forum-airbrush.de
Ausgabe 1 / 03
Ein Interview mit Iris Fanderl aus Ingolstadt
Für ettliche unter euch ist Iris ja bereits keine Unbekannte mehr. Ob beim Forum-
Treffen, auf der Airbrush-Messe in Passau oder bei verschiedenen anderen Events - oft
ist die Power-Frau aus Ingolstadt mit ihrem meist recht fröhlichen und sympatischen
Erscheinungsbild zu fi nden. Grund genug für uns Iris einmal ein bisschen auszuquetschen und euch etwas näher
vorzustellen.
forumsss:
Hallo Iris!
Du hast jetzt also als
erster Künstler die
Ehre bekommen etwas
über dich erzählen
zu müssen. Fangen
wir mal bei deinen
Ursprüngen an – ich
könnte mir denken
dass du nicht gleich mit
der Gun in der Hand
geboren wurdest.
Iris:
Nein, da hast
du recht! Aber
künstlerisch war meine
Karriere schon von
Anfang an geprägt.
1981 habe ich mit
15 Jahren eine Lehre als Kirchenmalerin bei der
Firma Pfaller begonnen (der begabte Leser kann ja
jetzt mal ausrechnen wann ich geboren wurde). Dort
hab ich auch bis 1999 als Kirchenmalerin gearbeitet.
forumsss:
Wie muss man sich das denn
vorstellen – was genau hast du da alles angestellt?
Iris:
Na ja, angestellt hab ich viel, aber gearbeitet
hab ich auch ein wenig. Meine Hauptaufgabe war
das Restaurieren von Altären und kirchlichen Figuren.
forumsss:
Also, auch arbeiten mit Blattgold?
Iris:
Richtig. Ich versuche auch immer wieder einmal diese
handwerklichen Eigenschaften in meine Airbrush-Arbeiten
einzubinden… allerdings war das bisher nur ein Versuch.
forumsss:
Gut, jetzt erzähl uns mal wie du zu dem
geworden bist wofür man dich heute so schätzt.
Iris:
1998 hatte ich einen schweren Motorradunfall,
nach dem sich die Arbeit in den doch recht zugigen
Kirchengemäuern als nicht gerade unkompliziert
herausstellte. Da beginnt dann der große Prozess des
Umdenkens. Da ich aber weiter im künstlerischen Sektor
tätig sein wollte habe ich einen Schnupperkurs im Airbrushen
belegt – und wohl genau das richtige für mich gefunden.
forumsss:
Wie wir wissen hast du ja jetzt dein Hobby zu
deinem Beruf gemacht. Nun ist es ja nicht so dass jedem
ein solches Glück und Talent zur Seite steht. Wie hast
du dich auf deinen eingeschlagenen Weg vorbereitet?
Iris:
(lacht) Ein geduldiger Ehegatte der noch dazu
handwerklich begabt ist kann schon eine große Hilfe sein.
Im Frühjahr 1999 haben wir bei uns auf dem Dachboden
ein kleines Atelier für mich gebaut, mit allem was das Herz
begehrt: Strom, Licht, Heizung und einem Abzug für den
Farbstaub. Wenn ich mich schon Selbstständig mache
wollte ich schon auch eine professionelle Arbeitsumgebung
foruMssss
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Ausgabe 1 / 03
haben, in der ich in Ruhe
meinen Sachen widmen kann.
forumsss:
…abgeschieden
von Tochter und Mann – endlich
Ruhe! Was hast du denn alles in
die Wege geleitet um dir in der
Szene einen Namen zu machen?
Iris:
Ich hab 2000 bei der ATC
mein Fernstudium in absolviert,
quasi als Grundstock . Leider
hat es noch ein wenig gedauert
bis der Knoten geplatzt ist.
forumsss:
Wieso? Du hattest
doch bereits 2001 deinen ersten
Auftritt auf der Passauer Messe,
oder? Du solltest doch Live auf
der Bühne einen deiner Akte
machen – einige deiner Akte
werden ja, so viel ich gehört
habe, auch von Deutschlands
Größen der Szene bewundernd
zu Kenntnis genommen.
Iris:
(stolz) Ja, damals hatte ich
in Passau 15 Minuten Zeit um einen Akt auf der Bühne zu
brushen. Da war ich aber noch weit von dem entfernt was
ich heute mache. Ich sage es mal so: nach der Messe habe
ich meine ersten Gehversuche gewagt: Der Löwe war in
der Tat das erste Tier an dem ich mich versucht habe.
forumsss:
Akte, Tiere
Portraits – was du anpackst
scheint zu funktionieren.
Iris:
Mal sehen wie es weiter
geht. Auf der letzten Passauer
Messe habe ich mit Ingo Körner
und Bruno Facheris live auf der
Bühne den Löwen-Dreiteiler
erstellt. Danach hab ich mich
an Portraits versucht. Zu erst
kam meine Tochter, dannSean
Connery und Marilyn Monroe.
Ich sag einfach das man alles
mal probiert haben muss.
forumsss:
2002 scheint
überhaupt ein gutes Jahr für
dich gewesen zu sein: Der
Titel Internationaler Deutscher
Meister im Textildesign sowie
ein weiterer erster Platz im Fort
geschrittenenwettbewerb waren
dir nicht zu nehmen. Ich habe
gehört, dass du Wert darauf
legst deine Bilder frei hand zu
brushen. Ist da was wahres dran?
Iris:
Richtig. Mit meinem Mantel Die 24h von Le Mans
scheine ich Eindruck geschunden zu haben. Ich bin auch
schon von Audi kontaktiert worden – jetzt wird er in einer der
nächsten Ausgaben der Audi-Zeitschrift abgebildet sein.
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Ausgabe 1 / 03
Das mit dem Frei-Hand-Brushen ist auch richtig. Ich
zeichne mir meine Motive zwar vor, aber gebrusht
wird ohne Masken und doppeltem Boden. (lacht)
forumsss:
Noch kurz zu
deiner Arbeit – was genau
bietest du der Welt?
Iris:
Neben normalen
A u f t r a g s a r b e i t e n
gebe ich auch Kurse
im Bereich Anfänger
und Fortgeschrittene.
Besondere Freude macht
es mir, mit Ingo Körner
als Gastdozenden ab
März auch Schulungen
zu den Themen
„Bildaufbau“, „Darstellung
von Tieren“ und
„Oberflächenstrukturen“
in meinem Atelier für
den bayerischen Raum
anbieten zu können.
forumsss:
Nun, verrate uns doch zu guter letzt noch was
du in Zukunft geplant hast. Worauf dürfen wir uns freuen?
Iris:
Alles wird natürlich noch nicht verraten, aber
ich werde versuchen die ein oder andere Collage
nach meinen Vorstellungen anzufertigen. Also ein
Bild, das sowohl mit der Gun als auch mit echtem
Stoff und Blattgold bearbeitet wird. Ein Motiv habe
ich schon im Kopf, jetzt muss es da nur noch raus.
forumsss:
Gut, dann wollen wir dir alles Gute für
die Zukunft wünschen. Wir sind schon gespannt was
uns alles erwarten wird! Wir danken für das Interview.
Iris:
Dafür nicht – für etwas Kaffee
und Brötchen mach ich doch fast alles.
Infos & Kontakt:
ARTelier Iris Fanderl
Tiefwiesenweg 8
8051 Ingolstadt
Tel.: 0841 - 97 11 773
Fax: 0841 - 97 11 774
eMail: iris@airis-online.de
WWW: www.airis-online.de
foruMssss
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Ausgabe 1 / 03
Von Hermann W. Tesmer
Viele Airbrusher haben so ihre liebe Not mit der
Farbe Weiß. Sie soll hervorragende Deckkraft bei
gleichzeitiger müheloser Spritzfertigkeit besitzen
und sich bei Bedarf mit Wasser verdünnen lassen.
Die Deckkraft wird durch einen sehr hohen Anteil an
Farbpigmenten erreicht, was aber meist auf Kosten
der Spritzfähigkeit mit einer Airbrush-Pistole geht.
Dagegen hilft natürlich ein Verdünnen der Farbe
mit Wasser, was wiederum zu einer abnehmenden
Deckkraft führt. Aus einem deckenden Weiß wird
dadurch ein transparentes Weiß. Ein Teufelskreis?
Ja und Nein. Es kommt eben auf die Farbe an. Jeder
Hersteller hat seine eigene Rezeptur für Weiß, was zu
unterschiedlichem Verhalten der Farbe führt.
Ich möchte hier nun meine aus eigener Erfahrung
gemachten Favoriten kurz vorstellen und Euch zu eigenen
Versuchen ermuntern (der eigene, subjektive Eindruck
für´s Handling spielt eben auch eine große Rolle):
Schmincke Aerocolor Weiß (auch die Plus-Serie)
Wohl bei den meisten das erste Weiß, mit dem sie zu
tun haben. Nach unzähligen Versuchen stellt man fest,
daß dieses Weiß zunächst sehr gut funktioniert. Nur wird
man nach einiger Zeit bemerken, daß das Handling immer
schlechter wird und man schon sehr viele Schichten
sprühen muß, bis man eine richtige Deckung erreicht.
Hinzu kommt, daß jede neue Farbfl asche irgendwie eine
andere Deckkraft besitzt. Mal ist sie halbwegs ausreichend,
mal einfach viel zu schwach und die Farbe neigt selbst im
unverdünntem Zustand zum Laufen und Nässen.
Mein Fazit:
Heutzutage gibt es bessere Weiß auf Acrylbasis, was sonst
für die exzellenten Farben aus dem Hause Schmincke gilt,
kann man über das Weiß nicht sagen. Finger weg!
Lukas Illucolor Weiß bzw. Superweiß
Ein Weiß, mit dem man eigentlich gut zurecht kommt.
Es gibt zwei Ausführungen, ein halbtransparentes
Weiß (Illucolor Weiß) und ein sehr pigmenthaltiges,
deckendes Weiß (Illucolor Superweiß). Ich selbst
habe mit dem Superweiß lange Zeit gearbeitet, es läßt
sich mit den Aerocolor-Farben von Schmincke ohne
Probleme mischen (wie auch die nachfolgenden Weiß
der anderen Hersteller). Allerdings könnte die Deckkraft
im unverdünntem Zustand noch höher sein. Was mir auch
noch mißfällt ist der unangenehme Geruch der Farbe beim
Sprühen. Für die Spritzfähigkeit und Deckkraft würde ich
nach Schulnotensystem eine 2 vergeben.
Hansa Aero-pro Weiß Opaque
Hohe Deckkraft bei gleichzeitig sehr gutem Spritzverhalten,
auch unverdünnt – dies ist meine erste Wahl in Sachen Weiß
für die Airbrush. Diese Farbe erfüllt alle Anforderungen,
die ich an ein Weiß stelle. Ich sprühe das Hansa-Weiß
unverdünnt durch eine EFBE A mit 0,15 er Düse oder
der Sotar 20/20 (mit ähnlich großer Düse) bei ca. 1 Bar
Luftdruck, und zwar ohne Probleme. Aber auch verdünnt
mit Wasser als transparentes Weiß verhält sich die Farbe
absolut kontrolliert und man kann mit der entsprechenden
Verdünnung sehr feine, homogene und hochtransparente
Farbschichten Sprühen. Die Zugabe von Alkohol (um
bei hohen Verdünnungen mit Wasser die Trockenzeit
erheblich zu reduzieren) bereitet keine Schwierigkeiten
und beim Mischen mit Schmincke Aerocolor erhält man
problemlos eine deckende Farbe (für ein Arbeiten in der
Opaque-Technik bzw. Color-Buffer-Theorie).
Meine Benotung: 1+
Illuma Air Weiß
Vor kurzem hatte ich die Gelegenheit, mit diesem Weiß
zu arbeiten und ich muß sagen: ich bin absolut positiv
beeindruckt. Die Fa. Geckler aus Uhingen hat mit diesem
Weiß einen Volltreffer gelandet. Es steht dem Hansa-Weiß
ebenbürtig gegenüber. Das Handling entspricht in etwa
dem vom Hansa-Weiß. Der Vorteil dieser Farbe ist die
problemlose Verfügbarkeit (der Hersteller ist quasi vor Ort
bzw. kann in kürzester Zeit eine Bestellung verschicken)
und die lückenlose Einreihung in das Illuma Farbsystem,
d.h. ich kann mit dem Eraser aus dem gleichen Hause
die Farbe rückstandslos wieder entfernen. Wer allerdings
glaubt, daß dadurch die Haftfähigkeit beeinträchtigt wird,
der irrt gewaltig. Ich habe noch nie eine so gut haftende
und wiederstandsfähige Farbe für Airbrush gesehen
wie die Illuma Air. Gerade auf glatten Untergründen wie
Glas, Metall etc. spielt die Farbe ihre Eigenschaften voll
aus. Nicht zuletzt sei noch erwähnt, daß das Weiß beim
Überlackieren mit 2K-Klarlack ein Weiß bleibt und das
Mischen mit Aerocolor von Schmincke stellt natürlich auch
kein Problem dar. Wer mehr über diese Farbe wissen
will, der sollte Hr. Geckler kontaktieren. Wer ihn bereits
aus dem Forums-Treffen bzw. von Messen her kennt, der
schätzt sein enormes Wissen im Bereich Farbe. Die Farbe
ist meine erste Wahl bei Custom-Painting und schwierigen
Untergründen, das Weiß setze ich auch bei meinen
Illustrationen ein.
Wie das Hansa-Weiß: 1+
Dies sind meine Eindrücke von den Weiß, mit denen
ich zu tun hatte bzw. habe. Es gibt sicher noch viele
andere Farbenhersteller wie z.B. Createx, hier seid nun
ihr wieder gefordert. Macht Eure eigenen Versuche und
Erfahrungen und teilt sie den vielen Forums-Leserinnen
und –lesern doch mit. Jeder hat ein eigenes, persönliches
Gespür für´s „richtige“ Handling, wenn ich mit einer Farbe
zufrieden bin muß das nicht automatisch für alle anderen
Künstler gelten. Das Malen ist eine sehr individuelle und
faszinierende kreative Ausdrucksweise und jeder hat so
seine ganz speziellen Vorlieben in Bezug auf Farben.
Viel Spaß beim Ausprobieren,
Weiß oder nicht Weiß
Weiß
?
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IllumaAir
Eine Airbrushfarbe wie jede andere und trotzdem
ganz anders!
Ein Widerspruch? Nein, mit der von Airbrush
Geckler hergestellten Airbrushfarbe IllumaAir
können Airbrusharbeiten so ausgeführt werden wie
es von anderen Farben
bekannt ist. Über die
geradezu revolutionären
Z u s a t z e i g e n s c h a f t e n
berichten wir später.
Was ist an dieser Farbe
im herkömmlichen
Arbeitsbereich so
anders? Diese Farbe
auf wasserverdünnbarer
Spezial-Acrylbasis kann
für alle harten Untergründe
eingesetzt werden. Ob auf
Glas, Kunststoff, Metall,
Hochzeitskerzen, Papier,
Karton, Stein . . . beweist
diese Farbe ihre extrem gute
Haftung. Wo es mit mancher
Farbe zu Problemen kommen
kann, IllumaAir zeigt seine
Stärken deutlich. IllumaAir
trocknet sehr schnell und
klebefrei auf. Somit kann
problemlos schon nach
kürzester Zeit maskiert werden. Die superfeinen,
hoch lichtbeständigen Pigmente gewährleisten
eine Verarbeitung auch mit feinsten Düsen.
Die transparenten Farbtöne ergeben ein wunderbar
feines Spritzbild. Schon mal Ärger mit einem
„Weiß“ gehabt? Bei IllumaAir ist das Weiß auch bei
feinsten Refl exen oder Linien sofort als deckendes
Weiß zu erkennen. Der hohe Bindemittelgehalt
erlaubt eine sehr starke Verdünnung, je nach
Bedarf. Trotz der guten Haftung lässt sich die
Farbe auf Papier oder auf Leinwand gut radieren.
Im traditionellen Custombereich bekommt
IllumaAir genauso mit einen hochwertigen 2K-
Klarlack-Schutzüberzug wie andere Farben auch.
Die Airbrushfarbe IllumaAir ist in 23 Transparenten-
9 Opaken Farbtönen, 5 speziellen Hauttönen,
5 verschiedenen Metalliczusätzen und 3
farblosen Zusätzen / Überzügen erhältlich.
So weit so gut. Wer den Hersteller dieser Farbe,
Reinhard Geckler persönlich kennt, weiß dass
da mehr kommen muß. Mit normalem ist Geckler
(fast) nie zufrieden ( er stuft sich selbst ja auch
nicht unter normal ein ). Habt Ihr schon einmal eine
Airbrusharbeit auf ein frisch eingewachstes Fahrzeug
gebrusht? – Warum nicht? IllumaAir hält! So, nun sind
wir in der Abteilung „fast Münchhausen“. Wenn Ihr
mal für ein paar Wochen oder Monate ein Kunstwerk
auf einem glatten Untergrund haben wollt, IllumaAir
hält ohne vorherige Entfettung oder Anschleifen.
Einfach Kunstwerk aufbringen, danach mit IllumaAir
Klarlack überlackieren.
Nach guter ( aber wirklich
guter! ) Trocknung könnt
Ihr mit dem Kunstwerk
getrost durch die
nächste Waschanlage
fahren. Das Kunstwerk
bleibt erhalten.
Wenn Ihr aber gerne ein
anderes Kunstwerk auf
Eurem Untergrund wollt,
kein Problem. IllumaAir
lässt sich mit einem
speziellen „Ersaer“
eingestrichen innerhalb
weniger Minuten wieder
rückstandsfrei entfernen.
Geckler hat dies schon
in verschiedenen
F e r n s e h s e n d u n g e n
vor großem Publikum
e i n d r u c k s v o l l
demonstriert. Im ZDF-
Fernsehgarten wollte es die anwesenden Besucher
nicht wahr haben, konnten sich aber selbst staunend
von dieser einmaligen Möglichkeit überzeugen.
Mit dem Eraser-System lassen sich auch spielend
einfach interessante Pinstriping-Arbeiten, Logos und
noch mehr machen. Dies alles hier zu beschreiben
würde bestimmt den Rahmen sprengen. Wir wollen zu
einem späteren Zeitpunkt diesem Thema einen extra
Bericht widmen. IllumaAir ist eben eine Airbrushfarbe
wie jede andere und trotzdem ganz anders.
Händlernachweis:
Geckler Airbrush Uhingen
Römerstraße 74
73066 Uhingen
Tel.: 07161 - 13376
Fax: 07161 - 13377
www.topair.de
foruMssss
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Airbrushlehrbücher für Anfänger
Eine Reihe von Manfred Sallinger
Über 17 Jahre hatte ich im Kfz-Handwerk verbracht und war in meiner Tätigkeit als Meister und Ausbilder sehr oft
mit Lehrmitteln und –büchern beschäftigt. Als Mitglied und Prüfer des Gesellenprüfungsausschusses unserer Innung
konnte ich immer wieder feststellen, dass Lehrbücher manchmal leider nur Leerbücher waren und sie nicht das
vermitteln konnten was sie sollten. Da ich selber immer wieder mit Prüfungen konfrontiert war, z.B. Meisterprüfung,
Betriebswirt, Unternehmerprüfung des Transportgewerbes, Privatpilotenlizenz, habe ich mich sehr oft über Sinn oder
Unsinn so mancher Lektüre gefreut bzw. geärgert.
Ein Neuling im Airbrushbereich, der nicht an einem Kurs teilnehmen kann, was ich absolut empfehlen würde, ist auf
gute erklärende Literatur angewiesen, wenn er in dieser Technik vorankommen möchte und später seine eigenen
Kunstwerke schaffen will. Doch auch in Kursen ist der „Ausbilder“ gefordert, den Neulingen die Airbrushtechnik mit
sehr viel Geduld und Einfühlungsvermögen nahe zu bringen und das Ganze nicht nur als Nebenerwerb zu sehen. Es
ist nicht jedem gegeben, auch wenn er noch so beeindruckende Bilder schafft, dies auch an andere weiterzugeben.
Ich stelle hier somit Bücher vor, die ich selbst besitze und gelesen bzw. durchgearbeitet habe. Ich beschränke mich
damit auch nicht nur auf den reinen Airbrush sondern auch auf Zeichnen und Malerei, immer mit der Voraussetzung
es aus der Sicht eines Autodidakten zu betrachten.
Ich möchte auch darauf hinweisen, dass sich mein Beitrag auf meine persönliche Sichtweise und Auswahl beziehen,
man kann durchaus anderer Meinung sein, ich möchte Anfängern mit nicht zu großem Geldbeutel nur eine
Hilfestellung geben, um sich den einen oder anderen Euro zu sparen. Man darf auch nicht vergessen, dass viele der
Bücher und Hefte schon älter sind und den aktuellen Stand dem Zeitpunkt des Erscheinens wiedergeben.
Beginnen möchte ich mit der Reihe
Airbrush – Technique 1 bis 8 :
Die Idee dieser praktischen Reihe
ist gut, aber für einen Anfänger
nur wirklich nachvollziehbar,
wenn er mit den in dieser Reihe
angegebenen Farben Dia Dye
arbeitet oder eben entsprechende
Grundlagen der Farbenmischung
vorhanden sind.
Sehr gut sind die vorbereiteten
Zeichnungen auf heraustrennbaren
Zeichenblättern, man spart sich
die Arbeit der Vorzeichnung. Da
die Erklärungen in mehreren
Sprachen sind, die Ausgaben sind
in etwa der Dicke einer Zeitschrift, beschränkt sich die
deutsche Ausführung doch auf sehr wenige Seiten.
Band 1 Grundkenntnisse:
Auf Seite 1 fi ndet man einer grundsätzliche Erklärung
über den Umgang mit Airbrush und Arbeitsgeräten, die
nachfolgenden Seiten das gleiche eben in verschiedenen
Sprachen, was sich durch die ganze Reihe so fortsetzt.
Weiter geht es dann mit der praktischen Ausführung
von Linien mit verschiedenen Abständen. Neben
dem gedruckten Beispiel besteht die Möglichkeit der
praktischen Ausführung und Vergleich.
Weiter geht es mit Flächen, Kugeln, Würfel, Pyramide und
einer hochgeklappten Ecke. Zum Schluß wird noch eine
Banane als Abschlussarbeit gebrusht.
Von allen Büchern dieser Reihe fi nde ich diese Ausgabe
noch als die Beste, denn die Erklärungen sind verständlich
und nachvollziehbar. Durch den direkten Vergleich mit
dem gedruckten Beispiel ist eine absolute Erfolgskontrolle
vorhanden. Störend empfi nde ich, dass viel Platz durch
verschiedenen Übersetzungen genommen werden. Als
Übungsbuch am Anfang für 11,-- € aber auch ein bisschen
teuer.
Band 2 Metallic-Effects
Ein Goldbarren, ein Eßbesteck und ein glänzender
Buchstabe sind Aufgaben dieses Übungsbuches. Leider
kann die Ausführung dieser Arbeiten für einen Anfänger
mehr Frust als Lust bringen, denn es sind zum Teil sehr
feine Linien zu schneiden, ohne den Hinweis, dass dies
auch mit einem Fineliner gemacht werden könnten. Ein
Hinweis wie man Töne mischt oder eben wie der Goldton
auch mit anderen als Dia Dye – Farben nachzuvollziehen
sind fehlt. Die Erklärungen sind manchmal doch recht
dürftig.
Band 3 Illustrationen:
Um einmal aufzuzeigen, wo ich das eigentliche Problem
bei dieser Übungsreihe sehe, werde ich einen Auszug
bringen, der sich auf die Erklärung einer Illustration
bezieht:
„Überkleben Sie alles und schneiden Sie einige
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Ausgabe 1 / 03
Blütenblätter aus, die nicht
direkt nebeneinander liegen.
Spritzen Sie die Linien, die in
der Abbildung links schon zu
sehen sind, danach machen
Sie weiter nach dieser
Vorlage.“
Weiter:
„Überkleben Sie wieder alles
und schneiden nach dem
gleichen Prinzip weitere
äußere Blütenblätter aus.
Spritzen Sie mit Blau, Rosa
und Schwarz.“
Noch zwei weitere in dieser Art geschriebenen Erklärungen
mit Bild folgen für diese komplette Illustration einer Blüte.
Da sich diese Erklärungen durch die ganze Reihe ziehen,
fi nde ich, dass das für einen Anfänger doch etwas dürftig
ist.
Band 4 Schriften:
Wer erwartet hier etwas
über Schriften zu lernen,
der irrt. Es werden wieder 3
Möglichkeiten gegeben: Eine
Schrift als Neonröhreneffekt,
eine geschwungene Schrift mit
Schatteneffekt, ein „Danger-
Warnschild“. Alles wieder mit
den Erklärungen, wie ich sie
aus Band 3 auszugsweise
aufgezeigt habe.
Band 5 Glas:
Ein Whiskeyglas mit Eiswürfeln, ein Eierbecher und eine
Parfümfl asche sind Thema dieses Übungsbuches. Die
Vorzeichnungen sind bereits vorgefertigt, wie bei allen
Arbeitsbüchern in dieser Reihe in 3-facher Ausfertigung.
Band 6 Wasser:
Ein Pärchen in rotem
Abendlicht im Wasser
stehend, Ein Tropfen an einem
Grashalm und eine Sturmwelle
im Meer sollen das breite
Spektrum Wasser abdecken.
In der Einführung gibt der
verfasser noch an, dass
dieses Arbeitsbuch noch als
Römisch Eins einer reihe zum
Thema Wasser sein sollten,
jedoch ist es anscheinend bei
Römisch Eins geblieben.
Band 7 und 8 Gesichter 1 und 2:
Vier Frauengesichter, ein Männergesicht, ein Auge, ein
Mund und ein Kinderportrait sollen Grundlage der letzten
beiden Übungsbücher sein. Die Übungen werden dadurch
eigentlich verunstaltet, dass die Augenpartien stark
geschminkt sein sollten. Das Thema Haut und Gesicht
sind meiner Meinung nach überhaupt nicht behandelt. Mit
Realismus haben diese Ausführungen nur am Rande zu
tun.
Fazit:
Ich schätze den Autor dieser Reihe sehr für seine anderen
Werke. Mit dieser Übungsreihe aber erscheinen mir die
Erklärungen leider etwas zu dürftig. Für so sensible
Themen wie Wasser Transparenz und menschliche
Haut hätte man sich sicher mehr Mühe geben können.
Irgendwie erscheinen mir die Arbeitsbücher durch die
Übersetzungen und ausschließlichem Verweis auf eine
bestimmte Farbsorte mehr aus kommerziellen Gründen
entstanden zu sein. Für eine Reihe von Arbeitsbüchern, für
die man zusammen rund 80,-- € abgeben muß könnte man
ruhig mehr erwarten. Für den reinen Airbrushanfänger ist
diese Reihe nicht sinnvoll, da ein Lerneffekt nicht gegeben
ist, der eigentlich ja zu selbständigerer Arbeitsweise
führen sollte. Man kann diese Übungen zwar alle
nachvollziehen, doch manchmal eben nur die praktische
Ausführung. Ein Neuling oder auch schon etwas geübterer
Brusher würde sich dann doch zumindest im Bereich
menschlicher Interpretation wünschen, dass hier näher
darauf eingegangen wird.
Solange es dieses noch gibt solltet ihr euch das Heft
„Airbrush für Einsteiger“ Workbook 04 zulegen. Für ca 5,-
- € wird hier ein echter Überblick für den Einstieg in den
Airbrushbereich und auch etwas darüber hinaus gegeben.
Sicher kann ein Heft im Zeitschriftenformat nicht alle
Fragen eingehend beantworten aber es werden diverse
Techniken wie Materialkunde, Farblehre, Freihandtechnik,
Übertragen von Vorlagen usw.... aufgezeigt. Wirklich
empfehlenswert als Einstieg, das Heft hat seinen Namen
zu recht und zu einem fairen Preis.
foruMssss
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Ausgabe 1 / 03
Wolken - Los !
Von Mario Wolf
Oft ist speziell der Anfänger im Bereich Bildaufbau
mit komplexen Motiven und Steps leicht überfordert.
In unserer Anfängerrubrik werden wir versuchen auf
die Elemantaren Sachen näher einzugehen und so
vielleicht den Einen oder Anderen schnellen Übungs-
erfolg beitragen können. So ist der Weg zu komplexen
Übungen vielleicht etwas leichter zu bewältigen. In
unserer ersten Übung befassen wir uns heute mit dem
Brushen von Wolken in Freihandtechnik... mehr nicht!
Untergrund: DIN A4 200g/m²
Farben: Schminke und Illucolor
Bereich - Anfänger
Bild 1
Vom oberen Bereich des Blattes zur Mitte hin lege ich
einen Farbverlauf mit einem mittleren Blauton an. In
einer Schlangenbewegung über das Blatt hinaus, verkürzt
man bei jeder Farblage den Abstand, so dass im oberen
Bereich 100% Farbdeckung besteht und der untere
Bereich Weiß bleibt. Um noch mehr Tiefe in den Himmel
zu bringen, arbeite ich im oberen Bereich mit Cyan noch
einen Verlauf ein.
Bild 2
Mit verdünntem Weiß (Illucolor fi nde ich stärker pigmentiert
und daher geeigneter) skizziere ich nun die Umrisse der
Wolken. Das Weiß ist bei diesem Arbeitsschritt stark
verdünnt, um die Form eventuell neu anzupassen oder
einfach später wieder mit einzuarbeiten. Legt man die
Umrisse zu deutlich an, wird man den harten Strich später
sehen.
Bild 3
Um den Wolken in diesem Stadium mehr Volumen zu
geben, arbeite ich mit Abstand zum Untergrund leichte
Strukturen ein. Man sollte versuchen die Wolken zu
modellieren. Hierfür denke ich mir rechts oben die Sonne
und versuche die beleuchteten Bereiche der Wolken heller
auszuarbeiten.
foruMssss
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Ausgabe 1 / 03
Bild 4
Es fehlt immer noch etwas Volumen in den Wolken. Um
die Wolken nun nicht voll deckend anzulegen, arbeite ich
immer noch mit dem verdünnten Weiß. Schicht für Schicht
wächst die Wolke nun.
Bild 5
Mit unverdünntem Weiß setze ich an den hellsten Stellen
am Rand der Wolken noch ein paar Highlights.
Dieser Step ist ursprünglich zur Schilderung im Forum
entstanden. Er ist für Übungszwecke für Anfänger
konzipiert und soll die Vorgehensweise demonstrieren,
sowie zur Freihandarbeit animieren.
Wir hoffen, dass dieser Step die Eine oder Andere
Unklarheit ausräumen kann, zum ausprobieren und
nachmachen einlädt. Ihr dürft uns vom Forumssss
ruhig auch etwas Feedback speziell zu den
Anfängersteps geben, damit wie wissen ob wir auf
dem richtigen Weg sind. Bitte schildert uns auch wo
ihr immer wieder Probleme habt uns wie wir diese
Anfängersteps gestalten sollten - wir denken zum
Beispiel an die Darstellung EINES einzelnen Baums,
EINES einzelnen Berges usw. usw.
Für euer Feedback sind wir (und sicher viele andere
Anfänger auch) dankbar, soll das Forumssss ja
schliesslich bis zu einem gewissen Maß eure
Bedürfnisse abdecken.
Bild 6
Zum Abschluss dunkle ich die Unterseite der Wolken mit
verdünntem Neutralgrau etwas ab um noch etwas mehr
Tiefe in das Bild zu bringen.
Natürlich gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher
Wolkenarten und damit verbundene Vorgehensweisen.
Ich denke jedoch, wenn man die Abdeckung mit losen
Masken bei Seite lässt, hat man ein breiteres Spektrum
Wolken am Himmel darzustellen.
Kontaktadresse:
Airbrush Design & Art
Im Adelsrodt 5
66280 Sulzbach
Tel.: 0 68 97-56 85 39
e-Mail: info@airbrush-wolf.de
Internet: www.airbrush-wolf.de