Die Geschichte der Elektronik (16)

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RÜCK-KOPPLUNG

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6/2000

Elektor

Im Jahr 1932 war der experimentelle Nachweis gelungen, dass

die Bahnen von Elektronen durch elektrische und magnetische

Felder beeinflussbar sind. Bei den Experimenten hatte man eine

Analogie zur Brechung des Lichts durch optischen Linsen festge-

stellt. Die anschließenden Forschungs- und Entwicklungsarbeiten

führten schließlich zum Bau des ersten Elektronenmikroskops,

bei dem im Prinzip die Glaslinsen des optischen Mikroskops

durch elektronische Linsen ersetzt worden waren. Die Vergrö-

ßerung der bereits 1939 in Serie gebauten Elektronenmikroskope

lag bei über 30000.

Ein anderes Gebiet, das das Interesse der Forschung immer wie-

der auf sich gezogen hatte, waren die Mikrowellen. Die Elektro-

nenröhre hatte sich für Signale mit Wellenlängen unter 1 m als

nicht brauchbar erwiesen, so dass nach einem grundlegend ande-

ren Prinzip gesucht werden musste. Das Ergebnis war 1934 das

“Magnetron” (Deutsch: Wanderfeldröhre), das im Lauf der Zeit

ständig weiterentwickelt und verbessert wurde und heute in der

Radartechnik ebenso eingesetzt wird wie im Mikrowellen-Ofen

der heimischen Küche.

Mitte der dreißiger Jahre konnte auch die Tonbandtechnik wich-

tige Fortschritte vermelden: Durch Ersatz des groben Carbonyl-

Eisens durch das feinere Magnetit war es möglich geworden, die

Bandgeschwindigkeit auf 76 cm/s und die Tonbandbreite auf

6,5 mm zu senken. Der Ringtonkopf, eine Erfindung von Tele-

funken, verbesserte wesentlich den Frequenzumfang, und ein

neues Antriebssystem mit drei Motoren sorgte für gleichmäßigen

Bandtransport. Auf der Berliner Funkausstellung 1935 wurden die

neuesten Tonbandgeräte vorgestellt, ihr Frequenzumfang lag zwi-

schen 50 und 10000 Hz.

Auch das Fernsehen entwuchs in den dreißiger Jahre allmählich

seinen Kinderschuhen. Schon 1929 gab es in Deutschland

mechanische Bildabtaster, die mit 441 Zeilen im Zeilensprung-

verfahren arbeiteten. Die hochpräzise Nipkowscheibe befand sich

bei diesen Systemen in einem luftevakuierten, trommelähnlichen

Gehäuse. Damit war man, wie sich beim Betrieb immer wieder

zeigte, an der äußersten Grenze eines elektromechanischen Ab-

tastsystems angelangt. Gesendet wurde Fernsehen in Deutsch-

land zum ersten Mal im Jahr 1935, wenn auch noch in sehr

bescheidenem Rahmen. Die Aufnahme- und Sendetechnik arbei-

tete von Anfang an vollelektronisch, die Anzahl der Zeilen pro

Bild betrug 180. Empfänger waren vor allem in öffentlich zugäng-

lichen Räumen, den sogenannten “Fernsehstuben” aufgestellt.

Die Olympischen Spiele 1936 in Berlin waren die ersten, die das

Fernsehen übertrug. Unter den Kameraleuten war Walter Bruch,

der später bei Telefunken das PAL-Farbfernsehsystem entwickel-

te. Damals war Bruch dort mit der Konstruktion von Fernseh-

kameras beschäftigt.

Zum Schluss sei noch erwähnt, dass in den dreißiger Jahren bis

Kriegsbeginn auch auf dem Gebiet der Halbleitertechnik Pionier-

arbeit geleistet wurde. Nach intensiver Grundlagenforschung ver-

öffentlichten die Physiker Walter Schottky und Eberhard Spenke

eine wissenschaftliche Arbeit über die Wirkungsweise der gleich-

richtenden Eigenschaften eines Metall-Halbleiter-Übergangs. Die

1939 erschienene Arbeit trug den Titel “Zur quantitativen Durch-

führung der Raumladungs- und Randschichttheorie der Kristall-

gleichrichter”.

005103gd

Kühlrippen

Ausgang

Glas

Spalten

Endschild

Prinzipieller Aufbau des Magnetrons.

Walter Bruch an der Fernsehkamera,

Olympiastadion Berlin 1936.

Wicklung

Feldlinien

Stahldraht

Ringtonkopf mit Luftspalt.

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