KONJUNKTIV I
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Was man über den Konjunktiv I wissen sollte.
Der Konjunktiv I findet ausschließlich in der indirekten Rede seine Anwendung. In der indirekten Rede gibt ein Sprecher eine Äußerung eines anderen Sprechers wieder, ohne sie wörtlich zu wiederholen.
direkte Rede: Der Präsident sagt: "Ich werde die Steuern senken."
indirekte Rede: Der Reporter berichtet: Der Präsident sagte, er werde die Steuern senken.
Der Sprecher ist in diesem Fall der Präsident. Seine Äußerung "Ich werde die Steuern senken." gibt der Reporter indirekt wieder und berichtet, dass der Präsident die Steuern senken werde.
Bei der indirekten Rede muss man allerdings zwischen privaten und offiziellen Aussagen unterscheiden.
Im privaten Bereich (Freunde, Familie) wird der Konjunktiv kaum angewandt. Man benutzt den Indikativ und einen Nebensatz, der mit dass eingeleitet wird.
direkte Rede: Tom sagt zu Ute: "Ich liebe dich."
indirekte Rede: Toms Bruder sagt zu Utes Schwester: Tom hat zu Ute gesagt, dass er sie liebt.
Der Konjunktiv findet in der indirekten Rede ausschließlich in öffentlichen Berichten Verwendung, wie zum Beispiel in den Nachrichten von Funk und Fernsehen, Zeitungsberichten, politische Reden etc.
direkte Rede: Der Polizeisprecher sagt: "Der Täter ist gefasst."
indirekte Rede: Die Zeitung schreibt: Der Polizeisprecher sagte, dass der Täter gefasst sei.
Damit Zuhörende erkennen, dass eine Äußerung indirekt wiedergegeben wird, muss die indirekte Rede durch ein Verb des Sagens / Fragens / Denkens oder durch ein entsprechendes Nomen eingeleitet werden.
antworten, äußern, behaupten, berichten, denken, erklären, fragen, glauben, meinen, sagen etc.
- Der Minister antwortete, dass er den Bericht so nicht akzeptieren könne.
- Der Regierungssprecher erklärte, der Minister sei sich der Umweltproblematik bewusst.
die Antwort, die Aussage, die Äußerung, die Behauptung, die Erklärung, die Frage etc.
- Die Antwort des Ministers habe lange auf sich warten lassen.
- Seine Äußerung seien eine Zumutung für alle Anwesenden gewesen.
Bildung der Gegenwartsformen.
Der Konjunktiv I wird gebildet durch Verbstamm + Konjunktiv-Endung:
Pronomen | Endung | Infinitiv | Stamm | Stamm + Endung |
---|---|---|---|---|
ich | -e | gehen | geh | geh e |
du | -est | gehen | geh | geh est |
man | -e | gehen | geh | geh e |
wir | -en | gehen | geh | geh en |
ihr | -et | gehen | geh | geh et |
Sie / sie | -en | gehen | geh | geh en |
Die 1. Person Singular " ich " ist im Konjunktiv I mit dem Indikativ übereinstimmend, sodass kein Unterschied zwischen diesen beiden Formen zu erkennen ist. Deshalb werden in der indirekten Rede die Ersatzformen des Konjunktiv II benutzt, damit erkennbar ist, dass es sich um eine indirekte Rede handelt. Ausnahmen bilden nur die Modalverben und das Verb "sein".
Der Gebrauch des Konjunktiv I in der 2. Person Singular " du " ist mittlerweile veraltet und wird in der Praxis kaum noch angewandt. Auch hier werden die Ersatzfomen des Konjunktiv II angewandt.
Die 3. Person Singular " man / er / sie / es " ist die einzige Form, die durchgängig im Konjunktiv I benutzt wird. Sie ist sehr einfach, denn man nehme den Infinitiv und streiche die Endung " -n " und schon ist der Konjunktiv I gebildet.
Im Plural wird für alle Personen die Ersatzfomen des Konjunktiv II angewandt. Einzige Ausnahme ist wiederum das Verb "sein".
Folgende Tabelle zeigt auf, welche Konjunktivformen bei welchen Personen angewandt werden:
blau = Konjunktiv I
rot = Konjunktiv II
sein | haben | werden | Modalverben | andere Verben | |
---|---|---|---|---|---|
ich | sei | hätte | würde | könne | würde gehen |
du | sei(e)st | hättest habest |
würdest werdest |
könntest | würdest gehen |
er / sie / es | sei | habe | werde | könne | gehe |
wir | seien | hätten | würden | könnten | würden gehen |
ihr | sei(e)t | hättet | würdet | könntet | würdet gehen |
Sie / sie | seien | hätten | würden | könnten | würden gehen |
Weitere Veränderungen bei der Bildung der indirekten Rede.
Die indirekte Rede steht immer in derselben Zeit wie die entsprechende direkte Rede, unabhängig von der Zeitform, in der das Verb des redeeinleitenden Satzes steht:
direkte Rede: | Peter sagt: | "Ich werde Petra immer lieben". |
---|---|---|
indirekte Rede: | Peter sagt, | er werde Petra immer lieben. |
indirekte Rede: | Peter sagte, | er werde Petra immer lieben. |
indirekte Rede: | Peter hat gesagt, | er werde Petra immer lieben. |
indirekte Rede: | Peter hatte gesagt, | er werde Petra immer lieben. |
Die indirekte Rede kann mit einem dass-Satz (Nebensatz) eingeleitet werden:
direkte Rede: | Klaus sagt: | "Ich muss täglich 10 Stunden arbeiten". |
---|---|---|
indirekte Rede: | Klaus sagt, | er müsse täglich 10 Stunden arbeiten. |
indirekte Rede: | Klaus sagte, | dass er täglich 10 Stunden arbeiten müsse. |
In der indirekten Rede ändern sich die Pronomen sinngemäß:
direkte Rede: | Ute sagt: | "Mein Sohn nimmt ohne mich zu fragen mein Auto". |
---|---|---|
indirekte Rede: | Ute sagte, | ihr Sohn nehme ohne sie zu fragen ihr Auto. |
indirekte Rede: | Ute sagte, | dass ihr Sohn ohne sie zu fragen ihr Auto nehme. |
Adverbiale Angaben des Ortes oder der Zeit müssen in der indirekten Rede sinngemäß geändert werden:
direkte Rede: | Kai sagt: | "Hier in Kiel ist es heute sehr warm". |
---|---|---|
indirekte Rede: | Kai sagte, | dort in Kiel sei es gestern sehr warm gewesen. |
indirekte Rede: | Kai sagte, | dass es gestern dort in Kiel sehr warm gewesen sei. |
Fragen in der indirekten Rede.
Eine direkte Frage wird in der indirekten Frage als Nebensatz wiedergegeben. Bei Fragen ohne Fragewort (ja- / nein - Fragen) wird die Konjunktion " ob " verwendet, bei Fragen mit Fragewort (W-Fragen) wird dasselbe Fragewort als Einleitung des Nebensatzes verwendet:
direkte ja-/nein-Frage: | Otto fragt Susi: | "Darf ich dich küssen?". |
---|---|---|
indirekte ja-/nein-Frage: | Otto hat Susi gefragt, | ob er sie küssen dürfe. |
direkte W-Frage: | Otto fragt Susi: | "Warum willst du mich nicht heiraten?". |
indirekte W-Frage: | Otto hat Susi gefragt, | warum sie ihn nicht heiraten wolle. |
Imperativ in der indirekten Rede.
Der Imperativ in der indirekten Rede wird durch Modalverben wiedergegeben. "Sollen" gebraucht man bei einer Aufforderung oder einem Befehl. "Mögen" gebraucht man bei einer höflichen Bitte.
direkter Imerativ: | Der Ehemann fordert: | "Beeil dich mal ein bisschen"! |
---|---|---|
indirekter Imperativ: | Er verlangt von ihr, | sie solle sich ein bisschen beeilen. |
indirekter Imperativ: | Er hat zu ihr gesagt, | dass sie sich ein bisschen beeilen möge. |
Bildung der Vergangenheit.
In der indirekten Rede gibt es nur eine Vergangenheit.
Basis bilden die Perfektformen von haben / sein:
Konjunktivformen von haben / sein + Partizip II |
---|
Infinitiv | direkte Rede | indirekter Imperativ |
---|---|---|
versprechen | er versprach, er hat versprochen, er hatte versprochen |
er habe versprochen |
fahren | er fuhr, er ist gefahren, er war gefahren |
er sei gefahren |
Sofern das Verb im Perfekt mit dem Hilfsverb "haben" gebildet wird, werden selbstverständlich alle anderen Personen mit den Konjunktivformen des Hilfsverbs "haben" gebildet (siehe Bildung Konjunktiv I). Die Konjunkitv I-Formen des Hilfsverbs "sein" werden ebenso übernommen!!:
Infinitiv | direkte Rede | indirekter Imperativ |
---|---|---|
versprechen | ich versprach, ich habe versprochen, ich hatte versprochen |
ich hätte versprochen |
fahren | ich fuhr, ich bin gefahren, ich war gefahren |
ich sei gefahren |
Auch bei der Bildung der Vergangenheit mit Modalverben wird als Basis das Perfekt benutzt:
Infinitiv | direkte Rede | indirekter Imperativ |
---|---|---|
wollen | Er wollte die Arbeit machen. Er hat die Arbeit machen wollen. Er hatte die Arbeit machen wollen. |
Er habe die Arbeit machen wollen. |
Die indirekte Rede des Futur I bildet man wie folgt:
Konjunktivformen von "werden" + Infinitiv |
---|
ich würde gehen, du würdest gehen, er werde gehen, ...
Die indirekte Rede des Futur II bildet man wie folgt:
Konjunktivformen von "werden" + Infinitiv Perfekt |
---|
ich würde gegangen sein, du würdest gegangen sein, er werde gegangen sein, ...
ich würde gearbeitet haben, du würdest gearbeitet haben, er werde gearbeitet haben, ...
Passiv + Gegenwart bildet man wie folgt:
Konjunktivformen von "werden" + Partizip II |
---|
ich würde operiert, du würdest operiert, er werde operiert, ...
Passiv + Vergangenheit bildet man wie folgt:
Konjunktivformen von "sein" + Partizip II + worden |
---|
ich sei operiert worden, du seiest operiert worden, er sei operiert worden, ...
Passiv + Zukunft bildet man wie folgt:
Konjunktivformen von "werden" + Partizip II + werden |
---|
ich würde operiert werden, du würdest operiert werden, er werde operiert werden, ...
KONJUNKTIV II
Was man über den Konjunktiv II wissen sollte.
Der Indikativ bezeichnet eine wirkliche, eine reale Welt, die man sehen, tasten, riechen, schmecken oder hören kann. Diese Welt kann stattfinden:
Indikativ | Position 1 | Verb 1 | Mittelfeld | Verb 2 |
---|---|---|---|---|
in der Gegenwart: | Der Lehrer | erklärt | den Schülern den Konjunktiv II. | |
in der Vergangenheit: | Der Lehrer | erklärte | den Schülern den Konjunktiv II | |
in der Zukunft: | Der Lehrer | wird | den Schülern den Konjunktiv II | erklären. |
im Passiv: | Den Schülern | wird | der Konjunktiv II | erklärt. |
Mit dem Konjunktiv II verlassen wir die reale Welt und widmen uns der irrealen Welt. Die irreale Welt ist das Reich der Phantasien, der Vorstellungen, der Wünsche, der Träume, der irrealen Bedingungen und Vergleiche, aber auch der Höflichkeit. Diese gedachten, angenommenen oder möglichen Sachverhalte, die nicht real sind und nicht existieren, werden mit dem Konjunktiv II gebildet.
Indikativ = reale Welt | Konjunktiv II = Traumwelt, nicht real |
---|---|
Verb 1 | |
Ich bin immer allein. | Wäre |
Ich habe keine Freunde. | Hätte |
Ich wohne in einer Holzhütte. | Würde |
Ich kann nicht in Urlaub fahren. | Könnte |
Ich gewinne nicht im Lotto. | Würde |
In den Beispielen sieht die reale Welt wirklich sehr trist aus. Die Wunschwelt im Konjunktiv II dagegen ist rosig. Die Wunschwelt zeigt das Gegenteil der tristessen realen Welt, bleibt aber wahrscheinlich ein Traum und somit irreal.
Man hat 2 Möglichkeiten, den Konjunktiv II zu bilden:
Die Bildung des Konjunktiv II mit würde + Infinitiv
Die meisten Verben benutzen das Hilfsverb " werden ", um den Konjunktiv II zu bilden. " Werden " muss aber verändert werden, damit es den Konjunktiv II anzeigt. Die Form des Konjunktiv II wird vom Präteritum abgeleitet: werden = " wurden ". Die Präteritumsform "wurden" erhält einen Umlaut " würden ".
würden + Infinitiv |
---|
Singular | w ü r d e n | Plural |
---|---|---|
1. Person | ich | würd e |
2. Person | du | würd est |
3. Person | er / sie / es | würd e |
Position 1 | Verb 1 | Mittelfeld | Verb 2 | |
---|---|---|---|---|
Indikativ | Eva | kauft | teure Schuhe. | |
Konjunktiv II | Ihr Mann | würde | die teuren Schuhe nicht | kaufen. |
Indikativ | Susanne | fährt | ohne Geld in Urlaub. | |
Konjunktiv II | Ihre Freundin | würde | nicht ohne Geld in Urlaub | fahren. |
Indikativ | Der Angestellte | kommt | jeden Tag zu spät zur Arbeit. | |
Konjunktiv II | Seine Kollegen | würden | nicht zu spät zur Arbeit | kommen. |
Der Konjunktiv II bildet eine gegenteilige Meinung zum Indikativ. Daher muss einer der beiden Sätze verneint werden.
Alle Verben bilden auch eine eigene Konjunktiv II-Form, die ohne das Hilfsverb " würden " gebildet wird. Bei den regelmäßigen Verben ist allerdings der Konjunktiv II mit dem Indikativ Präteritum identisch, da diese Verben keinen Umlaut bilden können. Aus diesem Grund wird bei den meisten Verben der Konjunktiv II mit dem Hilfsverb gebildet. Nur bei wenigen Verben benutzt man die eigene Konjunktiv II-Form. Die Bildung bleibt wie beim Verb "werden" gleich:
Präteritumform + Umlaut |
---|
Zu den wenigen Verben, die immer den Konjunktiv II in der Originalform verwenden, gehören:
Infinitiv | Präteritum | Konj. II | ich er / sie / es |
du | wir Sie / sie |
ihr |
---|---|---|---|---|---|---|
sein | waren | wären | wäre | wär(e)st | wären | wäret |
haben | hatten | hätten | hätte | hättest | hätten | hättet |
werden | wurden | würden | würde | würdest | würden | würdet |
finden | fanden | fänden | fände | fändest | fänden | fändet |
gehen | gingen | gingen | ginge | gingest | gingen | ginget |
kommen | kamen | kämen | käme | kämest | kämen | käm(e)t |
lassen | ließen | ließen | ließe | ließest | ließen | ließet |
schlafen | schliefen | schliefen | schliefe | schliefest | schliefen | schlief(e)t |
wissen | wussten | wüssten | wüsste | wüsstet | wüssten | wüsstet |
Infinitiv | Präteritum | Konj. II | ich / er/sie/es | du | wir / Sie/sie | ihr |
---|---|---|---|---|---|---|
dürfen | durften | dürften | dürfte | dürftest | dürften | dürftet |
können | konnten | könnten | könnte | könntest | könnten | könntet |
mögen | mochten | möchten | möchte | möchtest | möchten | möchtet |
müssen | mussten | müssten | müsste | müsstest | müssten | müsstet |
sollen | * sollten | * sollten | sollte | solltest | sollten | solltet |
wollen | * wollten | * wollten | wollte | wolltest | wollten | wolltet |
* " Wollen " und " sollen " bilden im Konjunktiv II keinen Umlaut!!!
Konjunktiv II der Vergangenheit.
Es gibt nur eine Vergangenheit im Konjunktiv II gegenüber den drei Vergangenheitsformen im Indikativ. Als Basis dient die Perfektform: "haben / sein + Partizip II", wobei die Hilfsverben die Konjunktiv II-Formen " hätten " bzw. " wären " erhalten.
wären / hätten + Partizip II |
---|
Position 1 | Verb1 | Mittelfeld | Verb 2 | |
---|---|---|---|---|
Perfekt | Die Frau | ist | immer zu spät | gekommen. |
Präteritum | Die Frau | kam | immer zu spät. | |
Plusquamperfekt | Die Frau | war | immer zu spät | gekommen. |
Konj. II der Verg. | Die Frau | wäre | nicht zu spät | gekommen. |
Perfekt | Der Mann | hat | kein neues Auto | gekauft. |
Präteritum | Der Mann | kaufte | kein neues Auto. | |
Plusquamperfekt | Der Mann | hatte | kein neues Auto | gekauft. |
Konj. II der Verg. | Der Mann | hätte | ein neues Auto | gekauft. |
Konjunktiv II der Vergangenheit mit Modalverben.
Die Modalverben bilden den Konjunktiv II der Vergangenheit mit dem Hilfsverb haben im Konjunktiv II sowie einem "doppelten Infinitiv". Das Modalverb wird an das Satzende gestellt.
hätten + Infinitiv + Modalverb im Infinitiv |
---|
Position 1 | Verb 1 | Mittelfeld | Infinitiv | Infinitiv | |
---|---|---|---|---|---|
Präteritum | Oscar | musste | gestern | arbeiten. | |
Perfekt | Oscar | hat | gestern | arbeiten | müssen. |
Konj. II mit Modalverb | Oscar | hätte | gestern | arbeiten | müssen. |
Präteritum | Lena | durfte | nach Köln | fahren. | |
Perfekt | Lena | hat | nach Köln | fahren | dürfen. |
Konj. II mit Modalverb | Lena | hätte | nach Köln | fahren | dürfen. |
!!! Vorsicht !!!
Der Konjunktiv II zeigt immer das Gegenteil vom Indikativ an !!! Im Perfekt und Präteritum (Indikativ) hat Oscar gearbeitet und Lena ist nach Köln gefahren. Im Konjunktiv II der Vergangenheit hat Oscar nicht gearbeitet, hätte es aber tun sollen und Lena war nicht in Köln, hätte aber fahren dürfen !!!
Diese Konstruktion wird so gebildet:
würden + Partizip II + werden |
---|
Position 1 | Verb 1 | Mittelfeld | Partizip II | werden | |
---|---|---|---|---|---|
Aktivsatz | Der Lehrer | korrigiert | bald den Test. | ||
Passivsatz | Der Test | wird | bald | korrigiert. | |
Konj. II mit Passiv | Der Test | würde | bald | korrigiert | werden. |
Aktivsatz | Karmen | schließt | jetzt das Tor. | ||
Passivsatz | Das Tor | wird | jetzt | geschlossen. | |
Konj. II mit Passiv | Das Tor | würde | jetzt | geschlossen | werden. |
Diese Konstruktion wird so gebildet:
wären + Partizip II + worden |
---|
Position 1 | Verb 1 | Mittelfeld | Partizip II | worden | |
---|---|---|---|---|---|
Aktivsatz | Urmel | reparierte | gestern das Auto. | ||
Passivsatz | Das Auto | wurde | gestern | repariert. | |
Konj. II mit Passiv | Das Auto | wäre | gestern | repariert | worden. |
Aktivsatz | Karsten | hat | den Schlüssel | gefunden. | |
Passivsatz | Der Schlüssel | ist | gefunden | worden. | |
Konj. II mit Passiv | Der Schlüssel | wäre | gefunden | worden. |
!!! Vorsicht !!!
In diesen Beispielen ist im Konjunktiv II weder das Auto repariert, noch der Schlüssel gefunden !!!
Der Konjunktiv ist im Deutschen neben dem Indikativ und dem Imperativ einer der drei Modi eines Verbs. Der Konjunktiv wird für die Darstellung einer Möglichkeit benutzt und daher auch als Möglichkeitsform bezeichnet.
Im Deutschen gibt es zwei Arten des Konjunktivs: den Konjunktiv I und den Konjunktiv II, die jeweils in die Zeitstufen der Gegenwart, der Vergangenheit und der Zukunft untergliedert sind. Der Konjunktiv I findet seine Hauptverwendung in der indirekten Rede. Der Konjunktiv II wird häufig in Konditionalsätzen genutzt.
In manchen Funktionsarten kann in der korrekten deutschen Standardsprache statt eines Konjunktivs auch der Indikativ verwendet werden.
Der deutsche Konjunktiv I geht der Form nach auf den indogermanischen Optativ Präsens zurück.
Die Formen des Konjunktivs I werden vom Wortstamm der Grundform (des Infinitivs) gebildet:
An den Stamm (Infinitiv minus -(e)n: lauf·en, sei·n) werden die Konjunktivendungen angefügt. Eine Orientierung ist dabei an den Indikativformen des Präsens, des Perfekts, des Futurs I und des Futurs II möglich.
Beispiel: gehen
Infinitiv | Indikativ Präsens | Konjunktiv I |
---|---|---|
gehen | du gehst | du gehest |
er geht | er gehe |
Die Personalendungen des Konjunktivs I, abgeleitet vom Indikativ Präsens, sind somit folgende:
ich | ~e |
---|---|
du | ~est |
er/sie/es | ~e |
wir | ~en |
ihr | ~et |
sie | ~en |
Infinitiv | Indikativ Perfekt | Konjunktiv I |
---|---|---|
gehen | er ist gegangen | er sei gegangen |
Die Personalendungen des Konjunktivs I, abgeleitet vom Indikativ Perfekt, spiegeln den Konjunktivcharakter im Bestandteil der Hilfsverben „sein“ oder „haben“ wider.
Infinitiv | Indikativ Futur I | Konjunktiv I |
---|---|---|
gehen | er wird gehen | er werde gehen |
Infinitiv | Indikativ Futur II | Konjunktiv I |
---|---|---|
gehen | er wird gegangen sein | er werde gegangen sein |
Der Konjunktiv I wird – vor allem in der Schriftsprache – in der indirekten Rede verwendet. Die sprachliche Äußerung einer Person kann von einem Berichtenden indirekt vermittelt werden (indirekte Rede, seltener: abhängige Rede, lat. oratio obliqua). Durch diesen Modus wird kenntlich gemacht, dass nicht die eigene Meinung oder Wahrnehmung, eine eigene Frage oder ein eigener Wunsch berichtet wird, sondern die Äußerung eines Dritten wiedergegeben wird. Die indirekte Rede wird häufig in Protokollen, Berichten oder Ähnlichem verwendet. Bei der indirekten Rede gerät die Rede in Abhängigkeit von Verben des Sagens, des Fragens (auch: indirekte Frage) oder des Wünschens (auch: indirekter Wunsch).
Mein Bekannter sagt, er habe geheiratet.
Zum Zweck der Entschließung, ob zu handeln sei, hat er die Notwendigkeit genau zu prüfen. (indirekte Frage)
Der Gläubiger stellt beim Gerichtsvollzieher den Antrag, dass die Zwangsvollstreckung betrieben werde. (indirekter Wunsch)
In der indirekten Rede verwendet man in der Regel die Form des Konjunktivs I (coniunctivus obliquus). Wenn die Formen des Indikativs und des Konjunktivs I gleich sind, wird auf die Formen des Konjunktivs II zurückgegriffen, um die Mittelbarkeit des Gesagten zu verdeutlichen. Sind auch die entsprechenden Konjunktiv-II-Formen identisch mit Indikativformen, so kann die entsprechende Konjunktiv-II-Form mit „würde“ benutzt werden. Eine Formengleichheit zwischen Indikativ- und Konjunktivformen besteht immer in der 1. und 3. Person Plural (wir/sie) und meist (bei regelmäßigen Verben immer) in der 1. Person Singular (ich). Am häufigsten werden in indirekter Rede Aussagen in der 3. Person wiedergegeben.
Zum Ausdruck der Vorzeitigkeit des Geschehens wird die Vergangenheitsform (Perfekt-Form) des Konjunktivs I, bei Ausdruck der Gleichzeitigkeit die Gegenwartsform (Präsens-Form) des Konjunktivs I, zur Darstellung einer Nachzeitigkeit die Zukunftsform (Futur-Form) des Konjunktivs I verwendet. Der Konjunktiv I nimmt im Deutschen nicht die Tempusform an, die der Hauptsatz aufweist. Als Bezugspunkt für die Beurteilung der Nach-, Gleich- und Vorzeitigkeit ist der Zeitpunkt der Äußerung durch den Dritten maßgeblich. Es ist nicht auf den Zeitpunkt der indirekten Wiedergabe abzustellen.
Für den Konjunktiv I stehen daher nur drei Zeitformen zur Verfügung, die im Folgenden an Beispielen erklärt werden.
Tom sagt: „Ich gehe heute ins Kino.“ (= direkte Rede)
wird zu
Tom sagt, er gehe heute ins Kino. (= indirekte Rede mit Hilfe einer Konjunktiv-I-Form; wegen der Gleichzeitigkeit des Geschehens mit der Äußerung Toms wird die Zeitform des Konjunktiv I genommen, die sich am Indikativ Präsens orientiert)
Tom sagte gestern: „Ich gehe ins Kino.“ (= direkte Rede)
wird zu
Tom sagte gestern, dass er ins Kino gehe. (= indirekte Rede mit Hilfe einer Konjunktiv-I-Form; wegen der Gleichzeitigkeit von Geschehen und Äußerung durch Tom ist Konjunktiv I Präsens richtig)
Tom berichtet: „Wir gehen in die Schule.“ (= direkte Rede)
wird zu
Tom berichtet, dass sie in die Schule gehen würden. (= indirekte Rede mit Hilfe der Konjunktiv-II-Form und „würde“, orientiert am Indikativ Präteritum; Konjunktiv I, orientiert am Indikativ Präsens, wäre „sie gehen“, da dies mit der Indikativform identisch ist, versucht man die Konjunktiv-II-Form, diese wäre „sie gingen“, auch diese entspricht dem Indikativ, also kann man die Ersatzform mit „würde“ wählen)
Tom erzählt: „Wir waren gestern im Schwimmbad.“ (= direkte Rede)
wird zu
Tom erzählt, dass sie gestern im Schwimmbad gewesen seien. (= indirekte Rede; der Besuch des Schwimmbads war vor dem Bericht Toms; daher bedient man sich einer Konjunktiv-I-Form, die sich am Indikativ Perfekt orientiert)
Tom berichtete: „Daniel wird gleich in die Schule gehen.“ (= direkte Rede)
wird zu
Tom berichtete, dass Daniel gleich in die Schule gehen werde. (= indirekte Rede; der Gang in die Schule ist dem Bericht durch Tom zeitlich nachgelagert; richtig ist daher der Konjunktiv I Futur)
Außerdem bildet er die Wunschform (Optativ) der 1. und 3. Person Singular und Plural, wobei oft die Wortstellung invertiert wird:
Es lebe der König!
Dein Reich komme, Dein Wille geschehe.
Konjunktiv I ist auch bei der Aufforderungsform (Jussiv) an die 3. Person Singular und Plural im Gebrauch:
Man nehme, wenn man hat, ein halbes Pfund Butter.
Gehen wir! (letzteres ist nur durch Betonung unterscheidbar von der Frageform: „Gehen wir?“).
Ist innerhalb des indogermanischen Systems der Konjugationen eigentlich ein Optativ Perfekt; das germanische und damit auch deutsche Präteritum setzt den indogermanischen Indikativ des Perfekts fort; der echte indogermanische Konjunktiv Perfekt ist im Deutschen entfallen.
Der Konjunktiv II wird vom Präteritum abgeleitet. Unregelmäßige starke Verben mit umlautfähigem Stammvokal werden umgelautet: kommen → kam → käme, singen → sang → sänge, backen → buk → büke; bei einem Teil der starken Verben der dritten Ablautreihe wird das „a“ des Präteritums, das früher im Plural ein „u“ war, meist durch ein „ü“ ersetzt, zum Beispiel: sterben → starb → stürbe. An den gegebenenfalls so modifizierten Wortstamm wird dann die entsprechende Personalendung angefügt.
Beispiel: gehen
Infinitiv | Indikativ Präteritum | Konjunktiv II |
---|---|---|
gehen | er ging | er ginge |
Infinitiv | Indikativ Plusquamperfekt | Konjunktiv II |
---|---|---|
gehen | er war gegangen | er wäre gegangen |
singen | er hatte gesungen | er hätte gesungen |
wörtliche Rede | indirekte Rede |
---|---|
Ich war zu Hause. | Er sei zu Hause gewesen. |
Ich ging hinaus. | Er sei hinaus gegangen. |
Ich schlief. | Er habe geschlafen. |
Wir haben gut geschlafen. | Sie hätten gut geschlafen (Konj. II) / sie haben gut geschlafen (Konj. I, identisch mit dem Indikativ) |
Die Personalendungen des Konjunktivs II sind dieselben wie beim Konjunktiv I:
ich | ~e |
---|---|
du | ~est |
er/sie/es | ~e |
wir | ~en |
ihr | ~et |
sie | ~en |
Der Konjunktiv II wird auch Irrealis genannt. Der Konjunktiv II wird verwendet, um unmögliche und unwahrscheinliche Bedingungen oder Bedingungsfolgen zu benennen oder um auszudrücken, dass unter mehreren an sich möglichen Folgen infolge menschlicher Entscheidungen durch Ermessensgebrauch eine bestimmte Folge ausscheiden werde. Durch die Formulierung von Bedingungen und ihren Folgen lassen sich auch Vorstellungen und Wünsche, die wahrscheinlich nicht eintreten werden oder unmöglich sind, oder die Zweifel des Sprechers an bestimmten Sachverhalten zum Ausdruck bringen.
Der irreale Bedingungssatz wird oft mit „wenn“ oder „falls“ eingeleitet. Der Nebensatz stellt eine Bedingung auf, bei deren (unmöglichen oder unwahrscheinlichen) Eintritt eine Folge greift, die im Hauptsatz bezeichnet ist. Es wird sowohl im Hauptsatz wie im Nebensatz Konjunktiv II verwandt.
Wenn ich ein Vöglein wär’ und zwei Flüglein hätt’, flög’ ich zu Dir.
Die Konjunktion „wenn“ oder „falls“ kann auch entfallen, so dass der Satz mit dem finiten Verb beginnt.
Wärest du früher aufgestanden, hättest du deinen Termin nicht verpasst.
Der Nebensatz kann entfallen, wenn die Bedingung aus dem Kontext erschlossen werden kann.
Ich flöge nicht. (Kontexterschließung: „Wenn ich an deiner Stelle wäre, flöge ich nicht.“)
Das Gleiche gilt, wenn der Nebensatz durch eine Infinitiv-, eine Präpositionalkonstruktion oder Sätze mit „sonst“ oder „aber“ ersetzt werden kann.
Es wäre besser, nicht zu fliegen. (Infinitivkonstruktion statt: „Es wäre besser, wenn du nicht flögest.“)
An deiner Stelle flöge ich nicht. (Präpositionalkonstruktion statt: „Wenn ich an deiner Stelle wäre, flöge ich nicht.“)
Er flöge jetzt nach Amerika, aber er hat keinen Urlaub. (Aber-Konstruktion statt: „Wenn er Urlaub hätte, flöge er jetzt nach Amerika.“)
Es kann auch der Hauptsatz entfallen, wenn die Bedingungsfolge aus dem Kontext erschließbar ist; der Nebensatz wird zum einfachen Satz. Die Erschließung der Bedingungsfolge ist bei Wünschen möglich, deren Eintritt unmöglich oder sehr unwahrscheinlich ist.
Wäre ich doch ein begnadeter Künstler! (statt: „Ich wäre sehr glücklich, wenn ich ein begnadeter Künstler wäre.“)
Der Konjunktiv II findet auch Anwendung, wenn der spezifische Bedingungs-Folgen-Zusammenhang unwahrscheinlich bzw. unmöglich ist. Der Eintritt einer Bedingungsfolge kann unwahrscheinlich bzw. unmöglich sein, weil die Folge an sich irreal ist (irrealer Folgesatz) oder weil derjenige, auf welchen die Bedingung bezogen ist, unter mehreren möglichen Folgen ein Auswahlermessen hat und eine an sich mögliche Folge ermessensbedingt (wahrscheinlich) ausscheidet. Wichtig ist, dass die der Bedingungsfolge zugrunde liegende Bedingung real ist.
a) Irrealer Folgesatz
Beim irrealen Folgesatz ist die Folge unmöglich oder unwahrscheinlich, obwohl der Bedingungseintritt denkbar ist und die Folge nicht durch die Ausübung eines Ermessens ausfällt.
Ich trank so viel, dass mein Kopf beinahe explodiert wäre.
Niemand ist so klug, als dass er alles wüsste.
b) Ermessensbedingtes Ausscheiden einer an sich möglichen Folge
Diese Fallgruppe liegt vor, wenn erwartet wird, dass eine bestimmte denkbare Bedingungsfolge unter mehreren denkbaren Bedingungsfolgen wegen eines unwahrscheinlichen Ermessensgebrauchs nicht eintreten werde. Ein ermessensbedingtes Ausscheiden einer an sich möglichen Folge ist bei naturwissenschaftlichen Ursachenzusammenhängen nicht denkbar, sondern nur bei menschlichen Entscheidungen. Räumt derjenige, welcher das Ermessen ausüben kann, ein, dass eine bestimmte Ermessensentscheidung unwahrscheinlich sei, spricht man auch von Einräumungssätzen.
Sie ist viel zu ehrgeizig, als dass sie aufgäbe.
Auch wenn der Täter verurteilt würde, verziehe ich ihm nicht. (Einräumungssatz)
Ich fühlte mich, als wäre ich alleine auf der Erde.
Wäre so etwas denkbar?
Sie könnte schon in den Urlaub gefahren sein.
Der Konjunktiv II dient außerdem als Höflichkeitsform:
Könnten Sie das für mich machen?
Hätten Sie einen Moment Zeit?
Ich hätte gerne ein Bier.
Die Möglichkeitsform dient hier dazu, um den Wunsch oder den Anspruch auf Erfüllung förmlich abzumildern.
Stimmt in den Fallgruppen, in welchen der Konjunktiv I die richtige Konjunktivform ist, dieser mit dem Präsens Indikativ überein, so kann der Konjunktiv I durch den Konjunktiv II ersetzt werden, um einer Verwechslung mit dem Indikativ Präsens vorzubeugen.
Der Konjunktiv II wird auch verwendet, wenn der Sprecher Zweifel gegenüber dem hat, was er berichtet, z.B.
Paula sagte, sie hätte fleißig gelernt (der Sprecher glaubt es aber nicht).
Hitler war der Überzeugung, das internationale Judentum wäre schuld an Deutschlands Niederlage im Ersten Weltkrieg (kein ernstzunehmender Historiker glaubt heute mehr an diese Dolchstoßlegende).
Wenn die Konjunktiv-II-Form infolge Identität mit den Formen des Indikativ Präteritums zu Missverständnissen führen kann, kann auf eine Hilfskonstruktion mit „würde“ ausgewichen werden. Folgerichtig ist der Einsatz des „würde-Konjunktivs“ bei der Bildung der indirekten Rede erlaubt, wenn der Konjunktiv I wegen der Identität mit dem Indikativ Präsens durch den Konjunktiv II ersetzt wird und die vom Präteritum abgeleitete Normalform des Konjunktiv II mit dem Indikativ Präteritum übereinstimmt.
Bei genauerer Betrachtung handelt es sich dabei um die ursprünglichen Futurformen des Konjunktivs II, die ihre Funktion verändert haben, da die Zukunft im Deutschen immer mehr mit den Präsensformen + Lexik (morgen, übermorgen, in zwei Jahren u. ä.) ausgedrückt wird (s. a. Konditionalis):
Er sagte: „Ich werde das gerne machen.“
wird in der indirekten Rede zu
Er sagte, er werde das gerne machen. (Konjunktiv I)
bzw.
Er sagte, er würde das gerne machen. (Konjunktiv II, abgeleitet vom Indikativ Präteritum. Grammatisch gesehen ist diese Form jedoch nicht korrekt, sondern gehört in den Bereich der Umgangssprache.)
Bildung der Formen des „würde-Konjunktivs“: Beispiel: gehen
Infinitiv | Indikativ Präteritum | Konjunktiv II |
---|---|---|
gehen | er ging | er würde gehen |
Beispiel: gehen
Infinitiv | Indikativ Plusquamperfekt | Konjunktiv II |
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gehen | er war gegangen | er würde gegangen sein |
Beispiel: singen
Infinitiv | Indikativ Plusquamperfekt | Konjunktiv II |
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singen | er hatte gesungen | er würde gesungen haben |
In der Umgangssprache wird der Konjunktiv heute nur noch selten verwendet. Der Konjunktiv I wird meist durch den Indikativ ersetzt, zum Beispiel:
Er hat gesagt, dass er ins Theater geht.
anstatt
Er sagte, dass er ins Theater gehe.
Für den Konjunktiv II wird in der Umgangssprache meist der moderne Konjunktiv (Die „würde“-Form) verwendet, zum Beispiel:
Er hat gesagt, dass er ins Theater gehen würde.
anstatt
Er sagte, dass er ins Theater ginge.
In den bairischen Dialekten wird der Konjunktiv II mit dem Morphem -àt- gebildet, z.B. findàt (fände), frågàt („fragte“ in der Bedeutung von „würde fragen“) usw. Allerdings existieren daneben auch unregelmäßige Formen bzw. unregelmäßige Formen mit Anfügung des Morphems -àt, so z.B. gàng, fànd und gàngàt, fàndàt (ginge, fände). Im Hochdeutschen hingegen verdrängt der moderne Konjunktiv immer mehr den Konjunktiv I und II und wird deshalb von manchen bereits zu einem eigenen strukturellen System des Konjunktivs III zusammengefasst.