Dreyer (59)

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118 §20 Modalyęrben zur subjektiven Aussage

Du weifit doch, dass sie kein Zeitgefiihl hat. Sie kann wieder mai den Zug verpasst haben. = Das ist móglich.

Du weifit doch, dass sie Familienfeiern nicht schatzt. Wir verstehen uns gut, aber sie ntag einfach keine Lust gehabt haben. = Vielleicht ist das so, aber es ist nicht so wichtig.

b)    Du weifit doch, dass jetzt weniger gebaut wird, aber sie soli einen wichtigen Auftrag bekommen haben. = Das habe ich gehórt, Bekannte haben es mir erzahlt, aber ich weifi es nicht genau.

c)    Du weifit doch, wie empfindlich sie ist. Ich habe ihr die Einladung ein bisschen zu spat geschickt, aber sie will sie erst nach meinem Geburtstag erhalten haben. = Das behauptet sie, ich glaube es aber nicht.

2. zu a) mussen, kónnen, mógen driicken in der subjektiven Aussage eine Vermutung aus.

Lernhilfe: Das subjektive Modalverb mussen zeigt eine hohe Wahrscheinlichkeit an (etwa 90 %).

Das subjektive Modalverb kónnen zeigt eine Sicherheit oder Unsicherheit von 50 % zu 50 % an.

Das subjektive Modalverb mógen driickt ebenfalls eine Sicherheit oder Unsicherheit von 50% zu 50% aus, wobei es gleichgultig ist, ob etwas so oder anders ist.

zu b) sollen zeigt, dass die Aussage ein Gerucht ist: Man sagt, berichtet, erzahlt etwas, aber genauere Informationen fehlen. Auch in Zeitungsmeldungen wird diese Aussageform oft gebraucht:

In Italien sollen die Temperaturen auf minus 20 Grad gesunken sein.

zu c) wollen zeigt, dass die Aussage eine unbewiesene Behauptung ist: Jemand sagt etwas iiber sich selbst, er kann es nicht beweisen und man kann ihm auch nicht das Gegenteil beweisen. Oft wird diese Aussageform vor Gericht gebraucht:

Der Angeklagte will die Zeugin megesehen haben.

II Gebrauch der subjektiven Modalverben im Konjunktiv

Zur besseren Unterscheidung bei subjektiven Aussagen in der Gegenwart (siehe Vorbemerkung, 3.) benutzt man das Modalverb oft im Konjunktiv II (siehe § 54, VI).

Jemand fragt: „Wo ist Frau M.? In ihrem Buro ist sie nicht." Darauf sind folgende Antworten móglich:

a)    Sie miisste beim Chef sein, denn dort ist eine wichtige Besprechung.

= Das ist sehr wahrscheinlich.

Sie kónnte auch in der Kantine sein, denn dort ist sie meistens um die Mittagszeit.

Das ist móglich.

b)    Sie sollte (cigentlich) an ihrem Arbeitsplatz sein, denn die Mittagszeit ist schon vorbei.

= Das ist im Allgemeinen Pfllclit, aber anscheincnd wird die Kegel nldlt befolgt.

c)    Sie arbeltet nicht mehr bei uns; sie dUrfle schon iiber (>S M in

zu a) Der subjektive Gebrauch von kónnen und mussen im Konjunktiv II entspricht in seiner Bedeutung den Regeln zu § 20,1, a).

zu'b) sollte / sollen wird oft mit „eigentlich" verbunden. Damit driickt man aus, dass man ein anderes Verhalten fur besser halt.

zu c) diirfte wird meistens in Bezug auf Zahlen und Daten verwendet, die man nicht so genau kennt. Es kommt aber auch in folgender Bedeutung vor:

Das diirfte ihn interessieren. = Wahrscheinlich interessiert es ihn.

Der Witz diirfte schon bekannt sein. = Wahrscheinlich ist er schon bekannt.

Formen Sie die Satze mit dem angegebenen Modalverb so urn, dass die Ausdrucke der Vermutung oder Uberzeugung „wohl", „sicherlich", „angeblich",

„er behauptet", „so wird gesagt" usw. wegfallen kónnen.

Ich habe gehórt, dass der Schriftsteller sich zur Zeit in Sudainerika aufhalt. (sollen)

Der Schrihsteller eoll sich zur Zeit in Sudamerika aufhalten.

1.    Man hat den Mann verurteilt; aber er war unschuldig, so wird gesagt. (sollen)

2.    Sie hat vielleicht Recht. (mógen)

3.    Er hat angeblich sein ganzes Ver-mógen an eine Hilfsorganisation verschenkt. (sollen)

4.    Der Zeuge behauptet, dass er den Unfall genau gesehen hat. (wollen)

5.    Wie war das nur móglich? Es war doch 22 Uhr und wahrscheinlich stockdunkel. (mussen)

6.    Er behauptet, dass er die 20 Kilo-meter lange Strccke in zweieinhalb Stunden gelaufen ist. (wollen)


7.    Der Angeklagte behauptet, von zwei betrunkenen Gasten in der Wirtschaft angegriffen worden zu sein. (wollen)

8.    Man ist uberzeugt, dass der Angeklagte sich in groSer Angst und Aufregung befunden hat. (mussen)

9.    Ich frage mich, wie dem Angeklag-ten wohl zumute war. (mógen)

10. Sicherlich hat der Angeklagte die Tat nur im ersten Schrecken bc-gangen. (kónnen)


Aus der Zeitung - Erklaren Sie die Bedeutung der schrag gedrucken Modalverben.

Wieder ist der Polizei ein Raububerfall gemeldet worden. Drei Unbekannte sol-len in der Zuckschwerdtstrafte einen 26 Jnhre alten Briickenbauer aus Frankfurt liberfallen und niedergeschlagen haben. Nach Angaben der Polizei soli einer der l ater dem Briickenbauer in die Jackenta-sche gegriffen und Ausweispapiere sowie Schltissel entwendet haben. Vorher will der IJberfallene in einei (i.istsl.itte in der Bolongarostrafie gewesen sein, in der sich auch die Tater befunden haben sollen. Beim Bezahlen kónnen die Tfitei gesehen haben, dass er einen gróBeren Geldbetrag - es soli sich um etwa 2S0 i Euro gehandelt haben - bei sich flihrtr. „Das tnuss der Anlass gewesen sein, ilas*. die Kerle mir folgten und mich dann Uberfielen", meinte der Briickenbauer.


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