Summaries
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eingefiihrt. Nach der hohen Anzahl der Fundę zu urteilen, wurden ledeme Uberschuhe sehr popular, sie wurden iiber den Striimpfen ais offene Sandalen getragen.
Das vierte Kapitel, GróRen und Tragespuren - soziale Riickschliisse, zeigt, obwohl es nicht langer móglich ist, die genauen originalen Schuhgrófien festzustellen, dafi die relativen Grófien noch vorhanden sind. Dadurch kann in einigen Fallen zwischen Manner- und Frauenstilen unterschieden werden. Aufierdem erwies sich, dafi um die Mitte des 15. Jahrhunderts eine besondere Art Schuh fur Kleinkinder entwickelt wurde. Abnutzungsstellen an besonders gut erhaltenen Schuhen lassen auf Deformierungen von Fiifien, sowie Entzundung der grofien Zehe oder einwarts gerichtete Zehen schliefien.
Eine der wichtigsten Schlufifolgerungen des letzten Kapitels, Schuhe in Kunst und Literatur, ist, dafi figiirliche Darstellungen auf monumentalen Messinggrabplatten, Gemalden und Manuskriptillustrationen, die traditioneller-weise ais Quellen mittelalterlicher Kostiimstudien dienten, selten zuverlassig sind in Bezug auf Schuhzeug. Manchmal stimmen archaologische Beobach-tungen und bildliche Darstellungen oder historische Quellen iiberein, wie zum Beispiel bei der Modę der langen Schuhspitzen des spaten 11. bis spaten 14. Jahrhunderts. Ófter hingegen scheint es dafi die Kiinstler noch Moden darstellten, die im taglichen Leben lange uberholt waren. Vergleiche der Fundę mit anderen Ausgrabungen in Grofibritannien und auf dem Kontinent zeigen, dafi ahnliche Schuhmoden sich iiber ganz Nordwest-Europa ausdehnten, sodafi die Londoner Collection mit ihren genauen Daten und gutem Erhaltungszustand ais eine der reprasentativsten und bedeutendsten Sammlungen erachtet werden kann.
Alle hier beschriebenen Schuhe werden im Museum von London aufbewahrt und kónnen nach schriftlicher Anmeldung besichtigt werden.