Der Text folgt der ersten Buchausgabe:
Lieutenant Gustl. Berlin: S. Fischer, 1901.
Alle folgenden Ausgaben haben nach und nach (unterschiedliche) orthographische Modernisierungen vorgenommen, darunter:
Erzahlende Schriften. Bd. 1: Novellen. Berlin: S. Fischer, 1922.
(Gesammelte Werke in zwei Abteilungen.) S. 261-303.
Die Erzahlenden Schriften. Bd. 1. Frankfurt a. M.: S. Fischer,
1961. (Gesammelte Werke.) S. 337-366.
Der blinde Geronimo und sein Bruder. Erzahlungen 1900-
1907. Frankfurt a. M.: Fischer Taschenbuch Verlag, 1989. (Das
erzahlerische Werk 4.) S. 9-42.
Daher wird hier die Schreibweise und Zeichensetzung der Erstaus-gabe beibehalten. Die Novelle erhalt ihren urspriinglichen Titel, Lieutenant Gustl, zurtick. Die zeitgenóssische Orthographie bei der »ie«-Schreibung in »giebt«, sowie bei Fremdwórtern wie »nervos«, »Buffet«, »Kour« (fur frz. »Cour«), »Kontenance« (fiir frz. Conte-nance), »Tarok« wurde belassen.
Ein orthographisches Charakteristikum der Erstausgabe erscheint besonders signifikant: Die direkte Rede Gustls steht in einfachen, die anderer Figuren jedoch in doppelten Anfiihrungszeichen ([Backermeister:] »»Geduld, Geduld!««); im neuen Medium des >In-neren Monologs< sollten also Gustls Aufterungen und die von aufien kommenden Worte deutlich voneinander zu unterscheiden sein. Dieses ausdriickliche Mittel zur Lesersteuerung wird nunmehr wie-derhergestellt.
Eine weitere Eigenheit ist die gelegentliche Kleinschreibung nach Ruf- oder Fragezeichen; sie wurde ais Stilmittel des fortlaufenden >Inneren Monologs< ebenso beibehalten wie Gustls groftgeschriebe-ne Anreden an sich selbst (»Es bleibt Dir nichts anderes iibrig«). Orthographische Inkonsequenzen der Erstausgabe, besonders bei GrofŚ- und Kleinschreibung, Getrennt- und Zusammenschreibung und Apostrophen, wurden nicht korrigiert; daher findet sich »halb Zehn« neben »halb acht«, »so was« neben »sowas«, »lang« neben
47