Zeitkritik und moralischc Belehnung auf eine einerseits sin niklu*. andercrscits allegorische Weise den Zeitgenossen nahe bringen. Den gleichen Zweck verfo!gte die Satire die durch Spott und Ironie die Schwache der Gesellschaft und die aUgemeinmenschlichen Schwachen verspottete, anprangerte. An dritter Stelle muss das Lehrgewicht genannt werden eine Gattung die es nur in der Aufklanmg und nie naher gab.
Christian Furchtegott Gellert (*04.07.1715 in Hainichen -113.12.1769 in Leipzig)
Verfasser von Fabeln, Lustspiclcn, geistigen Liedern. Kr schrieb auch einen Koman der tibrigens eine wichttge Rolłe in der Entwicklung der deutschen Romankunst gespielt hat. Er war der
meistgelesene Schriftsteller des XVIII Jh. Zu allcn diesen Gattungen hat er neue Akzente gcsctzt und sie Zeilgenosscn wcsentlich beeinflusst. Er ergriff fiir die Originalitat des Dichters Partei was heutzutage selbstyerstandlich kJingt Zu der I Halfte des XVIII Jh. jedoch sich ganz neu zuhórte. Seine popularsten Werke waren Fabeln tuid Erzahlungen. Die Ausgabe letzter Hand enthalt 140 Fabeln und Erzahlungen in Strophen gegliederte und gereinite Texte. Einerseits handeltc es sich um Klassische Fabeln in denen Tiere auftreten und menschlicher Stimme einander reden. Anderseits beschreibt er Situationen aus dem biirgerlichen deutschen .Ailtag. Seine Auffassung von Wesen der Literatur Iegt Gellert in der Fabel „Die
Biene und die Hemie”......*........,Du sie list an dir, wozu sie nhtzjt: dem der nicht viel lerstand besitzt
die Wahrheit durch ein Bi Id zu sagen” Dieser Zielvorgabe entspricht die in der Fabel iibłiche Zweiteiliuig in Excmpel und Morał der am Ende des Textes steht. Manchmal ist es so, dass die Formulierung der Morał dem Leser uberlassen wird. Die Fabel yerkorpert aus der Sicht der Aufkla“rung am \ ollkommensten, dass antike Ideał in der Formel Prodesse et delectore zusammengefasst ist. Gellert: „Eine gute Fabel nutzt, indem sie \ergtmgt, sie trdgt anderen die Wahrheit und den glticklich \erdachten wid wohl geordneten Bildem vor. Dass man auf dieser kurzeń Wege am leichtesten in die Genui” ten des Menschen bringen kann wird niemand leugnen, der das menschliche Herz untersucht hat”. Die Aufklanmg hat auch auBerliterarische Formen gefunden, das menschliche Denken und menschliche Lebenspraxis zu formen. Eine sehr wichtige Rolłe bei der Yerbreitung der Aufkla“rung haben die sogenannten Moralischen Wochenschriften gespielt. Sie erreichten ein weites Lesepublikum, darunter auch weibliches. Vor allem ein Zeitraum 1720-1750 gab es haufenweise Zeitschriften dieser Art.