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des Y. und der Bemiihungen Ferdinands des I. von Habsburg zur Beset-zung von Siebenbtirgen.
Unter diesen TJmstanden soli aber nicht geglaubt werden, daB die Bedeutung von Lipova im wirtschaftlichen Leben Siebenburgens und des Banates die determinierende, grundlegende Ursache der Kampfe von 1551 — 1552 war. Erst die Hinzuziehung der wichtigen strategiscben Stellung von Lipoya im Bahmen der Kriegsereignisse ermoglicht eine Yollstandige Einsicht der Bolle welche in den osmanischen oder kaiserli-chen Planen der Eroberung dieser Stadt und Festung beigemessen wurde.
Durch seine geographische Lagę verriegelte Lipoya tatsachlich den Zugang in das Mureę-Tal und beherrschte zu gleicher Zeit die Haupt-wege dieser Gegend. Dadurch gestaltete es sich zu einer wichtigen Stellung des Defensivsystems von Timięoara und Siebenburgen der Turken-gefahr gegenuber. Der Yerlauf der Militaroperationen, wahrend der Er-oerung des Banates dui’ch die Osmanen beweist, daB 1551 die Einnahme der Festung Lipova diesen ais unumganglich notwendig erschien, sowolil um den Yormarsch nach Timięoara der unter Anfiihrung von Sokollu Mehmed, Beglerbeg von Rumelien stehenden Truppen zu sichern, ais auch um eine strenge Kontrolle iiber die wichtige Eindringungsader nach Siebenburgen auszuiiben. Gut befestigt und verteidigt, hatte die Festung — welche der Chronist Mehmed Hemdemi Solalczade ais „Schlussel und Tor ... Siebenburgens“ bezeichnet1 — das Vorriicken der Osmanen zeit-weilig hemmen kónnen. Die Festung Lipova — nach dem groBen Tata-reneinfall von 1211, auf Befehl Konigs Bela rV. erbaut2 — verfugte iiber ziemlich ansehnliche Befestigungen, die in der Manier des Cinąue-cento aufgerichtet wai'en 3. Ubrigens hat Georg Yon Brandenburg auch die Stadt Lipova, welche 1510 in seinen Besitz iiberging, mit befestigten Mauern umgeben lassen 4. Olrne allzu groBen Umfang, wie es aus der Beschreibung von Ascanio Centorio zu wissen ist5, war die Festung Li-pova trotzdem eine strategisch sehr ivichtige Stellung wenn auch die Be£e-stigungen Yon manchen osmanischen Quellen in iibertriebenen Wórter geschildert wurden : ,,eine der machtigen Festungen aus Siebenbiirgen“ 6, ,,mit Mauera hoch wie die Berge“n. Aus eben erwahnten Griinden war
6 Solakzade Mehmed Hemdemi, Tarih, Istanbul, 1280, S. 514.
Einzelheiten bel S. Mśrki, Aradudrmeggt es Arad szabad kirólyi udros lórlćneie, Arad, 1892, S. 113 - 116.
7 Siehe L. A. Maggiorotti, F. Banfi, Le forlezze di Temesaar e di Lippa in Transiluania, Sonderdruck aus „Atti delklstituto di Archittetura militare", III. Heft, Rom, S. 23.
8 N. Isthvanfi, Historia Regni Ihmgarici, libri XXIV, Coloniae Agrippinae, 1729, lib. XVII, S. 186; L. A. Maggiorotti, F. Banfi, a.a,0 , S. 23.
9 A. Centorio, Commentarii delta guerra di Transiloania, Venezia, 1565, S. 117 : „Terra ąuadra in una parte, ma neiraltra ovata, e pih lunga che larga, la cui lunghezza 6 di passi trecento ottanta, rendendosi da un lato per causa del fiume Marosso, che la bagna, molto forte, e dairaltra parte per havere una montagna assai superiore che & causa che da lei non si possa molto difendere, si mostra flacca ; ella fccircondata tutta da una muraglia di fabbrica antica senza difese, e eon le torri molto rare; ha nella parte da basso un castello picciolo, e quadro eon una torre in ciascuno angolo e eon buonissimo fosso intorno et assai profondo, e eon Tac-qua del Maros dentro” : siehe auch L. A. Maggiorotti, F. Banfi, a.a.O., S. 23.
10 Mehmed Bin Mehmed, Nuhbet ut tcaarih De'l ahbai, hrsg. von M. Guboglu, M. Mehmet, a.a.O., S. 414.
11 Siehe die turkische Handschrift Nr. 360, ut. Ausgb. S. 281, annhhernde Darstellung auch bel Kiatip ęelebi, Cihannuma, hrsg. von M. Guboglu, Cronici turce?li prioind t&rile romdne, Bd. II, Bukarest, 1974, S. 115.