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NEUE FRUHGESCHICHTLICHE FUNDĘ

linicn ais Schnur gekennzeichnet ist. Dieses Schnurornament ist an sechs Punkten, die nicht ganz genau in gleichcn Abstanden liegen, senkrecht durchbohrt; der Bohrer mit konischem Bohrkopf wurde ani oberen Rande schrag nach unten, am unteren Randc schrag nach oben angesetzt. bis sieh die beiden Bohrlocher trafen. Der letzte Durchbruch erfolgte mit feineren Bohrkopfen : er betragt etwa 1,5 mm. Diese ringsum laufenden senkrechten Bohrlocher kónnen nur der Befestigung eines Deckels durch Verschnuren gedient haben. Aus dem oberen Rande des Schnurornaments erhebt sieh der schr kurze GefaBrand mit glattgeschilffener Oberflache und senkrechtcr Aussen- und Innenwandung. Der Durch-messer dieses Ringes betragt aussen 7,4cm, innen 5,9cm.

Die Ausbohrung des Innem des Gefasses, dessen eng aufeinanderfolgende Bohrrillen deutlich erkennbar sind, ergab im oberen Viertel eine Wandungsstarke von (),8cm; nach unten hin nimmt die Starkę stetig zu, fuhrt aber in der Tiefe bis auf 0.8 cm an die Standflache heran.

Wescntliche Merkmale dieses Gefasses sind die fehlende Ausbildung einer GefaBlippe und der nahe unter der Mlindung um den GefaBhals laufende, ais Schnur geformte Wulst mit der Vorrichtung zur Verschnurung eines nicht erhaltenen Deckels. Der niedrige, ausserst einlach gestaltete ringformige GefaBrand setzt die Annahme eines Deckels, der aus dem gleichen Gestein (Serpcntin) gearbeitet gewesen scin durfte, voraus.

Verschlusse von agyptischen Gefassen aus Ton und Stein sind in ihrem Originalzustand

(z.B. Abb. 2,2 aus Abusir el-Meleq)15 und durch die Vorrichtungen zur Befestigung

eines Deckels in verschiedenen Arten (z. B. Abb. 2,1) bezeugt. An Steingefassen sind flachę

Deckelkappcn aus Goldbech aus dem Grabę des Chasechemui16 crhalten. Stcinernc

scheibenfórmige, mit einer in die GefaBóffnung eingreifenden Erhebung sind fur die

Salbgefasse charakteristisch 17. Oben gewólbte Deckel, die gleichfalls mit einer stópsel-

artigen Erhebung an ihrer Unterseite in den Hals des Gefasses einrasten, sind fur

bauchige Topie mit Hals und Lippe18 und fur eine Henkelkanne ,l) mit unmittelbar unter

dcm GefaBrand umlaufenden, quer durchbohrten Ósen aus dem Grab der Kónigin

Hetepheres (4. Dynastie) bezeugt. Sind auch steinerne Dcckel von Steingefassen ziemlich

• •

selten erhalten, so lasst sieh dennoch aus den querdurchbohrten Oscn, die haufig

paarweise, seltener in grosserer Zahl, an Gefassen schr verschiedener Form vorhanden

sind, die Befestigung eines Deckels durch Verschniiren erschliessen, besonders wenn diese • •

Osen nahe der GefaBlippe erscheinen. Es soli damit nicht bestritten werden, dass sie auch zur Anbringung von Henkeln aus Schnur oder Golddraht20 gedient haben.

15    Scharff. Abusir el-KUleą, S. 34, Nr 155. Taf. 21 (Berlin 18629).

16    Peirie, Royal Tombs II. pi. 9. Nr. 2. 5-10.

17    Reisener-W Sl. Smith. Giza Mecropolis II, fig. 41 (1'riihc 4. Dyn.).

18    O.c., fig. 142.

O.c.. pl. 45. e.

:o Ci. Molier u a.. Agypiische GoMschmiedearbeiłen. Taf. 2. Nr. 4 (Berlin 13311).



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