X-16 - 1/99 Elektor
EXTRA
———————————————————— PC-P
LUS
Jeder, der schon einmal das Innere
eines PC genauer unter die Lupe
genommen hat, dürfte konstatiert
haben, daß ein PC aus einer Unzahl
von Chips, Einsteckkarten, Netzteil und
vor allem einem Wust von Kabeln
besteht. Ein Schwachpunkt eines sol-
chen Systems sind sicherlich die vielen
Kabel- und Steckverbindungen,. die
mechanisch unzuverlässig sind und in
der Regel zusätzlich durch Schraubver-
bindungen fixiert werden müssen,
damit sie über einen längeren Zeitraum
vertrauenswürdig Kontakt behalten.
Wird ein PC als Zentrale einer eingebet-
teten Steuerung verwendet, haben wir
es mit einer völlig anderen Dimension
von mechanischer Belastung zu tun.
Wenn eine Steuerung in einer Maschine
über viele Jahre zuverlässig und ohne
Service arbeiten soll, ist ein anderer Auf-
bau des PCs und der daran ange-
schlossenen Interfaces unabdingbar.
Das OEMmodule486 wurde von der
Firma ZF Microsystems genau für sol-
che Steuerungsanwendungen ent-
wickelt. Das “Herz” des PCs ist in einem
leistungsfähigen SCC-Modul (Single
Component Computer) untergebracht,
der für die SMD-Montage vorbereitet ist.
Für die Verbindung zu Standard-PC-Kar-
ten steht eine ISA-Bus-Unterstützung
bereit, ein Link zum zuverlässigen
PC/104-Interface ist direkt vorhanden.
Das Interface kombiniert die Vielseitig-
keit des ISA-Bus mit einer kompakten
und vertrauenswürdigen Steckverbin-
dung, die darüber hinaus noch das
“Stapeln” mehrerer Interfaces erlaubt.
Näher betrachtet
Der von ZF Microsystems entwickelte
Single-Chip-Computer ist mit einer mit
100 MHz getakteten 80486/SX-CPU aus-
gestattet und verfügt über alle gängi-
gen I/O-Funktionen. Das ganze System
ist kompatibel mit der PC/AT Industry
Standard Architecture (ISA). Der SCC
umfaßt die Funktionen DRAM-Control-
ler, ein Interface zum ISA-Bus, ein Key-
board-Interface, eine parallele und
zwei serielle Schnittstellen, ein Anschluß
für ein Diskettenlaufwerk sowie ein EIDE-
Interface für zwei Geräte, beispiels-
weise eine Festplatte und ein CD-ROM-
Laufwerk. Auf dem Chip ist ebenfalls ein
AT-kompatibles BIOS-ROM mit einem
DR-DOS von Caldera untergebracht.
Bei der Standardversion sind 2 MByte
DRAM-Arbeitsspeicher verfügbar, eine
externe Erweiterung durch Standard-
EDO-RAMs (3,3 V, 70 ns) ist bis 64 MByte
problemlos möglich.
Wird der SCC durch ein Netzteil versorgt
und über ein Interface mit einem Moni-
tor verbunden, erscheint nach dem Ein-
schalten der DOS-Prompt auf dem Bild-
schirm. Neben der Standard-Software
bietet der Flash-Speicher ausreichend
Raum, um systemspezifische Routinen
unterzubringen. Gewöhnliche DOS-Soft-
ware funktioniert in dieser Umgebung
problemlos.
Interessant ist, daß man beim Kauf eines
OEMmodule486 gleichzeitig eine Lizenz
für das BIOS und das DOS erwirbt. Nor-
malerweise ist dieser Punkt ein erhebli-
cher Kostenfaktor bei der Entwicklung
solcher eingebetteter Steuerungen.
Die Schaltung benötigt eine einfache
5-V-Betriebsspannung und nimmt bei
einer Taktfrequenz von 100 MHz eine
Leistung von 2,5 W auf. Der SCC ist
56
⋅76⋅12 mm
3
klein und besitzt 240
Anschlüsse im 0,04”-Raster.
(982094)rg
Quelle:
ZF MicroSystems
Internet: www. zfmicro.com
E-Mail: info@zfmicro.com
Distributoren:
Unitronic
Mündelheimer Weg 9
D 40472 Düsseldorf
Tel.: 02 11 / 9 51 10
Fax: 02 11 / 95 11 111
Internet: www.unitronic.de
Vibratec
Industriestrasse 21
CH 5507 Mellingen
Tel.: 0 56 / 4 91 01 - 81
Fax: 0 56 / 4 91 01 - 88
Beim Stichwort PC denkt man in der Regel an ein mehr oder
weniger großes Gehäuse, angefüllt mit einem Motherboard
und einigen Steckkarten. Doch immer häufiger werden die
Fähigkeiten eines PCs für eingebettete (embedded)
Steuerungen herangezogen. Je kompakter, desto besser,
lautet dabei die Parole. Der US-amerikanische Hersteller ZF
Microsystems stellte unlängst ein Chip vor, der alle Funktionen
eines PC in einer scheckkartengroßen Komponente vereint.
Komplett-PC auf einem Chip