Elektor
12/98
Ein digital gesteuerter HF-Signalgene-
rator ist nun mal nicht gerade das
ideale Anfängerprojekt. Wer noch
wenig Erfahrung im Selbstbau größe-
rer analoger und digitaler Projekte hat,
sollte sich nicht ohne qualifizierte Hilfe
durch einen erfahrenen Elektroniker
an ein solches Projekt heranwagen.
Immerhin handelt es sich um vier Pla-
tinen und um eine große Anzahl von
Bauteilen. Die Platinen müssen auch
noch in ein nicht sehr üppig bemesse-
nes Gehäuse eingebaut und miteinan-
der verdrahtet werden. Für den Auf-
Damit ein interessantes HF- und Meßgerätepro-
jekt auch gut zu Ende gebracht werden kann,
ist der zweite und letzte Teil ganz der Praxis
des Nachbaus, des Abgleichs und der Anwen-
dung gewidmet. Da der Teufel immer im Detail
steckt, sollte man auch entsprechend sorgfältig
und Schritt für Schritt vorgehen.
74
Entwurf von Guido Brunner
HF-Signalgenerator
Teil 2: Bau, Abgleich, Anwendung
Bild 6. Layout und
Bestückungsplan der
Netzteilplatine.
(C) ELEKTOR
980053-4
C1
C2
C3
C4
C5
C6
C7
C8
C9
C10
C11
C12
C13
D1
D2
D3
D4
D5
D6
D7
D8
IC1
IC2
K1
R1
R2
R3
R4
R5
T1
TR1
0
+30V +5V
+12V
980053-4
~
~
(C) ELEKTOR
980053-4
HOCHFREQUENZ
bau kann man die im folgenden ange-
gebene Reihenfolge am besten einhal-
ten. Ein Bestückungsfehler kann unter
Umständen eine ziemlich aufwendige
Fehlersuche verursachen, so daß man
sehr genau mit Schaltplan, Stückliste
und Bestückungsplan vorgehen sollte.
Besonders bei den engtolerierten
Widerständen im Abschwächer sollte
man den Wert lieber zwei mal kontrol-
lieren, bevor man lötet.
N
E T Z T E I L P L A T I N E
Diese Platine ist am einfachsten struk-
turiert und kann daher gut zur Ein-
stimmung und als Fingerübung zum
Aufwärmen verwendet werden. Der
Bestückungsplan ist in Bild 6 angege-
ben. Neben der Stückliste sollte man
sicherheitshalber auch den Schaltplan
konsultieren. Da R1 ziemlich warm
werden kann, wird er mit etwas länge-
ren Anschlußdrähten etwas über der
Platinenoberfläche montiert. Der Span-
nungsregler LM317T kann ohne Iso-
lierscheiben direkt auf einen Kühlkör-
per geschraubt werden. Nicht auf die
Platine gelötet wird die LED für die
Einschaltkontrolle, die auf der Front-
platte plaziert und mit zwei 20 cm lan-
gen Drähten (besser Litze) anzu-
schließen ist.
Die Netzteilplatine ist schnell und ein-
fach zu testen, indem man unter
Beachtung der elektrischen Sicherheit
Netzspannung anschließt und die drei
Betriebsspannungen
(+5 V, +30 V und
+12 V) kontrolliert. Die fertig bestückte
Platine ist in Bild 7 zu sehen.
P
R O Z E S S O R P L A T I N E
Diese in Bild 8 abgebildete Platine ist
schon deutlich dichter bestückt und
mit etwas mehr Präzision zu “bearbei-
ten”. Den Anfang machen die beiden
Drahtbrücken in der Nähe von P1. Die
übrigen Bauteile bestückt man am
besten in der Reihenfolge der Bauhöhe
beginnend mit den niedrigsten.
Die drei Taster S1, S2 und S3 werden
nicht direkt auf die Platine gelötet, son-
dern mit gestapelten IC-Reihen/Fas-
sungen auf Höhe gebracht. Eventuell
kann man dafür auch kräftigen Schalt-
draht verwenden. Der Abstand von
der Platine ist erforder-
lich, um die Taster
75
Elektor
12/98
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980053-3
(C) ELEKTOR
C1
C2
C3
C4
C5
C6
C7
C8
C9
C10
C11
C12
H1
H3
H4
H5
H6
H7
H8
IC1
IC2
K1
P1
R1
R2
R3
R4
R5
R6
R7
R8
R9
R10
R11
R12
R13
R14
R15
R16
R17
R18
R19
R20
R21
R22
R23
R24
R25
R26
R27
R28
R29
S1
S2
S3
S4
T1
T2
T3
T4
T5
T6
T7
T8
T9
T10
T11
T12
X1
0
+5V
RES
C
B
A
T0
P2.4
ALE
PSen
Lock
T
out in
980053-3
A8
A7
A6
A5
A4
A3
A2
A1
B2
B3
B4
B5
RS232
Bild 7. Fertig bestück-
tes Muster der Netz-
teilplatine.
Bild 8. Die beiden Sei-
ten der Prozessorpla-
tine.
7
Stückliste
Netzteilplatine
Widerstände:
R1 =22
Ω/5W
R2 =270
Ω
R3 =820
Ω
R4 =1 k
R5 =10 k
Kondensatoren:
C1...C4 =47 n
C5 =1000
µ/35V stehend
C6,C8 =220 n MKT
C7,C9 =2
µ2/16 V stehend
C10 = 470
µ/63 V stehend
C11 = 220
µ/63 V stehend
C12 = 1
µ/63 V stehend
C13 = 10
µ/63V stehend
Halbleiter:
D1...D6 = 1N4001
D7 = 33 V/400 mW Z-Diode
D8 = LED, rot, high efficiency
T1 = BC141
IC1 = 7812
IC2 = LM317T
Außerdem:
TR1 = Netztrafo, 15 V/8 VA (Monacor
VTR8115)
K1 = 2polige Platinenanschlußklemme
RM7,5
K2 = Netzeingangsbuchse mit integrier-
tem Netzschalter und Sicherungshalter
und Sicherung 63 mA träge
Kühlkörper SK59 37,5mm (Fischer)
Platine EPS-980053-4 (siehe Service-
seiten in der Heftmitte)
etwas aus Frontplatte hervorstehen zu
lassen. Ähnliches gilt auch für das Dis-
play, das später noch eingepaßt wer-
den muß und deshalb noch nicht fest
montiert wird. Der Dreh-Enkoder S4
wird direkt auf die Platine gelötet, die
Achse wird aber noch nicht gekürzt.
Für IC1 und IC2 sind Fassungen vor-
zusehen. Alle mit einer Markierung
versehenen Bohrungen der Platine
(wie A1, T0, Psen, Lock, etc.) sind für
die Verdrahtung zwischen den Plati-
nen gedacht. Zur Kontrolle sollte die
fertig bestückte Platine mit Bild 9 ver-
glichen werden. Die Platine wird senk-
recht hinter der Metall-Frontplatte
montiert. Im verwendeten Bopla-
Gehäuse sind dafür an den Seiten und
am Boden mehrere Führungsrillen
vorhanden. Der Abstand zur Front-
platte ist richtig, wenn der Metallrand
des Displays fest auf der Frontplatte
aufliegt und S1, S2 und S3 etwas her-
ausragen. Die mit “in”, “out” und
“Masse” bezeichneten Montageboh-
rungen rechts von P1 sind für die
optionale Dreidraht-RS232-Verbindung
zum PC gedacht. Wir diese Option
nicht gewählt, kann der MAX232 ent-
fallen, doch dazu später noch mehr.
V F O / P L L - P
L A T I N E
Wie Bild 10 zeigt, ist diese Platine die
mit dem meisten Bauteilen. Hier sollte
man daher auf keinen Fall durch
Unaufmerksamkeit einen
Bestückungsfehler riskieren, die Feh-
lersuche kann sonst recht aufwendig
werden. Auch hier wieder mit den
Drahtbrücken (3) beginnen. Wichtig ist,
daß für den NE592 und den SAA1057
keine Fassungen verwendet werden.
Die Werte der Festinduktivitäten sind
meist wie bei Widerständen durch
einen Farbkode angegeben.
Die VFO/PLL-Platine wird in einem
Teko-Abschirmgehäuse untergebracht.
Zum Vergleich ist die bestückte Platine
in Bild 11 abgelichtet.
A
B S C H W Ä C H E R P L A T I N E
Der anspruchsvollste Aufgabe bei der
Abschwächerplatine (Bild 12) ist die
richtige Bestückung der 1%-Wider-
stände, da selbst ein kleiner Fehler im
Wert den praktischen Nutzen des
Generators erheblich beeinträchtigt. Es
ist daher kein übertriebener Aufwand,
wenn man die Werte vor dem Einlöten
mit einem guten Multimeter/Ohmme-
ter überprüft.
Die relativ großen Kupferflächen die-
76
Elektor
12/98
Stückliste Prozessorplatine
Widerstände:
R1 = 22 k
R2,R3,R4 = 4k7
R5 = 8
⋅10 k SIL Array
R6,R8,R10,R12,R14,R16,R18,R20,
R22,R24,R26,R28 = 1 k
R7,R9,R11,R13,R15,R17,R19,R21,
R23,R25,R27,R29 = 3k3
P1 = Trimmpoti 10 k
Kondensatoren:
C1 =1
µ/16 V stehend
C2,C3 = 33 p
C4,C5,C12 = 100 n keramisch
C6...C10 =10
µ/63 V stehend
C11 = 220
µ/16 V
Halbleiter:
T1...T12 = BC557B
IC1 =AT89C51-20PC oder
SC87C51CCN40 (EPS 986515-1)
IC2 = MAX232
Außerdem:
X1 = Quarz 11,059 MHz
S1,S2,S3 = Taster mit Arbeitskontakt
(ITT D6-R-RD, Kappe D6Q-RD-CAP)
K1 =1
⋅14poliger Pfostenverbinder
K2 =9poliger Sub-D-Buchse
S4 = Drehenkoder (Bourns ECW1J-
B24-AC0024)
LCD, 2
⋅16 Zeichen (Sharp LM 16A211)
Platine EPS-980053-3 (siehe Service-
seiten in der Heftmitte)
Bild 9. Einbaufertiges
Muster der Prozessor-
platine.
980053-3
(C) ELEKTOR
9
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zähler oder durch Vergleich mit einer
genau bekannten Sendefrequenz
(DCF, DLF, BBC) mit Hilfe eines Mul-
tibandempfängers (Nulldurchgang
der Differenzfrequenz) ermittelt wer-
den. Der Abgleich erfolgt mit dem
Trimmkondensator C33.
ein Abgleich des HF-Ausgangspegels
des Generators ist nur möglich, wenn
man über einen genaues HF-Pegel-
messer (HF-mV-Meter) verfügt. Dazu
setzt man den Abschwächer auf 0 dB
und stellt mit P1 einen Ausgangspegel
von 630 mV
SS
an 50
Ω
ein. Ohne ein
solches Vergleichsinstrument bleibt P1
einfach in Mittelstellung.
77
Elektor
12/98
980053-1
(C) ELEKTOR
C1
C2
C3
C4
C5
C6
C7
C8
C9
C10
C11
C12
C13
C14
C15
C16
C17
C18
C19
C20
C21
C22
C23
C24
C25
C26
C27
C28
C29
C30
C31
C32
C33
C34
C35
C36
C37
C38
C39
C40
D1
D2
D3
D4
D5
D6
D7
D8
D9
D10
D11
D12
H1
H2
H3
H4
IC1
IC2
IC3
L1
L2
L3
L4
L5
L6
L7
L8
P1
R1
R2
R3
R4
R5
R6
R7
R8
R9
R10
R11
R12
R13
R14
R15
R16
R17
R18
R19
R20
R21
R22
R23
R24
R25
R26
R27
R28
R29
R30
R31
R32
R33
R34
R35
R36
R37
R38
R39
R40
R41
R42
T1
T2
T3
T4
T5
X1
0
0
T
T
T
OUT
AM
FM
+12V
+5V
B5
B4
B3
B2
980053-1
LOCK
A
B
C
+30V
980053-1
(C) ELEKTOR
10
Bild 10. VFO/PLL-Pla-
tine.
ser Platine tragen zu einer guten
Abschirmung bei, um störende Ein-
streuungen gering zu halten (immer-
hin gibt es im HF-Generator auch digi-
tale Signale!). Abschwächerplatine und
VFO/PLL-Platine sind zusammen in
Bild 11 zu sehen. Beide Platinen wer-
den zur Abschirmung in Teko-Metall-
kästchen eingebaut.
A
B G L E I C H
Für Test und Abgleich werden die fertig
bestückten Platinen provisorisch ver-
drahtet. Die zwei Trimmpotis und die
Trimmer bringt man zuvor in Mittel-
stellung. Es wird natürlich vorausge-
setzt, daß die Netzteilplatine bereits
getestet wurde und funktioniert.
Nach dem Anlegen der Betriebsspan-
nung wird als erstes der Kontrast des
LC-Displays mit P1 auf optimale
Ablesbarkeit eingestellt. Als nächstes
benötigt man ein Oszilloskop, um zu
kontrollieren, ob die VFO/PLL-Platine
ein HF-Signal an die Abschwächer-
platine liefert.
Die Ausgangsfrequenz des Generators
kann mit einem (genauen) Frequenz-
Stückliste VFO/PLL-Platine
Widerstände:
R1,R3,R5,R7,R12,R22,R23,R31,R34,
R36,R37 = 10 k
R2,R4,R6,R8 = 390
Ω
R9,R14,R15,R21,R27,R33,R40 = 1 k
R10,R41 = 330 k
R11,R13,R16,R18 = 100 k
R17,R26 = 100
Ω
R19 = 2M2
R20 = 1 M
R24,R25,R35 = 22 k
R28,R29 = 3k3
R30 = 560
Ω
R32 = 47
Ω
R38 = 180
Ω
R39 = 18 k
R42 = 10
Ω
P1 = Trimmpoti 2 k
Kondensatoren:
C1-C5,C10,C22 = 33 n keramisch
C6,C25,C30 = 2n2 keramisch
C7 = 220 n MKT
C8,C9,C16,C23,C24 = 330 p keramisch
C11 = 68 p keramisch
C12,C18,C38 = 10
µ/63 V stehend
C13 =100 n keramisch RM5
C19,C27,C35,C39,C40 =100 n kera-
misch
C14 = 180 p keramisch
C15 = 27 p keramisch
C17 = 33 n keramisch RM5
C20,C32 = 47
µ/16 V stehend
C21 = 4n7 keramisch
C26,C28 = 2
µ2/16 V stehend
C29,C31 = 10 n keramisch
C33 = Trimmer 40 p
C34 = 100
µ/10 V stehend
C36 = 1
µ MKT
C37 = 330 n MKT
Induktivitäten:
L1 = 330
µΗ
L2 = 100
µΗ
L3 = 22
µΗ
L4 = 3
µΗ9
L5 = 0
µΗ56
L6,L7 = 39
µΗ
L8 = 3
µΗ3
Halbleiter:
D1,D3,D5,D7 = 1N4148
D2,D4,D6,D8 = BA243
D9,D10 = BB130
D11,D12 = AA113
T1,T2,T3 = BF494
T4 = BF256B
T5 = 2N5179
IC1 =NE592N (N14)
IC2 = SAA1057 (Philips)
IC3 = LM358P
Außerdem:
X1 = Quarz 4 MHz
Weißblechgehäuse 160
⋅25⋅49 mm
3
(Teko)
Gehäuse 224
⋅72⋅199 mm
3
(Bopla
Ultramas UM52011)
Frontpanel FP50011 oder FPK50011
Platine EPS-980053-1
980053-2
(C) ELEKTOR
D1
D2
D3
D4
D5
D6
D7
D8
H1
H2
H3
H4
OUT
R1
R2
R3
R4
R5
R6
R7
R8
R9
R10
R11
R12
R13
R14
R15
R16
R17
R18
R19
R20
R21
R22
R23
R24
R25
R26
R27
R28
R29
R30
R31
R32
R33
R34
R35
R36
R37
R38
R39
R40
R41
R42
R43
R44
R45
R46
R47
R48
RE1
RE2
RE3
RE4
RE5
RE6
RE7
RE8
A8
A7
A6
A5
A4
A3
A2
A1
980053-2
0
T
T
C1
C2
C3
C4
C5
C6
C7
C8
980053-2
(C) ELEKTOR
12
Bild 12. Layout und
Bestückungsplan der
Abschwächerplatine.
V
E R D R A H T U N G U N D
M
E C H A N I K
Die Verdrahtung ist zwar etwas
umfangreicher, aber nicht kompliziert.
Für die HF-Verbindungen zwischen
VFO/PLL-Platine, Abschwächerplatine
und BNC-Buchsen der Frontplatte ist
Koaxkabel erforderlich, ebenso für die
Verbindung zwischen den AM/FM-
Eingängen der VFO/PLL-Platine und
den entsprechenden Buchsen der
Frontplatte. Wenn man es bekommen
kann, läßt sich das dünne (3 mm)
Koaxkabel RG/174/U einsetzen, das viel
dickere RG50/U oder /CU ist natürlich
auch geeignet, braucht aber mehr
Platz.
Für die übrige Verdrahtung reicht
dünne, flexible Litze und/oder Flach-
kabel. Lediglich für Masse- und
Betriebsspannungsverbindungen (5 V,
78
Elektor
12/98
11
Bild 11. Die Muster der VFO/PLL-Platine (oben) und der
Abschwächerplatine (unten), beide in einem Teko-Abschirm-
gehäuse.
12 V) sollte man etwas dickere Litze
einsetzen. Die Leitungen sollten so
kurz wie möglich gehalten werden,
um Einstreuungen von der Prozessor-
platine zu minimieren.
Die Litzen- und Koaxverbindungen
zwischen den abgeschirmten Bau-
gruppen VFO/PLL- und Abschwächer-
platine muß man durch Bohrungen in
den schmalen Seitenteilen der Teko-
Abschirmgehäuse führen. Sobald man
mit dem Abgleich fertig ist, kann man
die Abschirmgehäuse mit den Deckeln
verschließen.
Anhaltspunkte für die Montage der
vier Baugruppen im Bopla-Gehäuse
liefern die Fotos, insbesondere das in
Bild 13. Zu beachten ist, daß die Netz-
teilplatine mit einer Kunststoffplatte
(Acryl oder unbeschichtetes Platinen-
material, etwa so groß wie die Platine)
geschützt wird. Die beiden mit den
Teko-Kästchen abgeschirmten Bau-
gruppen werden horizontal auf der
Bodenplatte des Bopla-Gehäuses mon-
tiert. Wie bereits erwähnt, ist die Netz-
teilplatine vertikal an der Gehäu-
serückseite zu montieren, wozu die
Befestigungsschlitze des Gehäuses ver-
wendet werden. Die drei Löcher auf
der “leeren” rechten Seite der Prozes-
sorplatine werden auf 8 mm aufge-
bohrt, um die Koaxkabel zu den drei
BNC-Buchsen der Frontplatte durch-
führen zu können.
Die Netzspannung wird durch eine
doppelpoligen Netzschalter geschaltet,
der in die Netzbuchse auf der
Gehäuserückseite integriert
ist. Die Verbindung von hier
zum Netzanschluß der Netz-
teilplatine muß mit Netzan-
schlußkabel erfolgen. Der Anschluß ist
auf beiden Seiten so zu erfolgen, daß
die Isolation bis zu den Anschlußklem-
men reicht, also keine blanken Drähte
sichtbar sind. Zusätzlich werden die
Netzanschlüsse mit Schrumpfschlauch
isoliert.
Die metallische Frontplatte wird ent-
sprechend der Vorlage in Bild 13
geschnitten, gebohrt und beschriftet.
Die Kunststoffrückseite des Gehäuses
ist mit Aussparungen für den Netzan-
schlußblock (mit Buchse und Schalter)
und bei Bedarf für den optionalen
RS232-Anschluß (9polige Sub-D-
Buchse).
79
Elektor
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13
Bild 13. Blick ins Innere des
Musteraufbaus. Für das Foto wur-
den die Deckel der Abschirm-
gehäuse der VFO/PLL- und der
Abschwächerplatine entfernt.
Stückliste Abschwächerplatine
Widerstände: (alle 1 %):
R1,R5,R21 = 909
Ω
R2,R6 = 20 k
R3 = 6
Ω81
R4 =39
Ω2
R7,R11 = 475
Ω
R8,R12 = 6k19
R9 = 368
Ω
R10 = 12
Ω1
R13,R17 = 243
Ω
R14,R18 = 2k74
R15,R20,R24 = 3k65
R16 = 24
Ω3
R19,R23 = 121
Ω
R22 = 56
Ω2
R25,R29,R31,R35,R37,R41,
R43,R47 = 75
Ω
R26,R30,R32,R36,R38,R42,
R44,R48 = 825
Ω
R27,R33,R39,R45 = 3k
Ω92
R28,R34,R40,R46 = 162
Ω
Kondensatoren:
C1...C8 = 100 n SMD
Halbleiter:
D1...D8 = 1N4148
Außerdem:
RE1-RE8 = Relais 2
⋅um (Siemens
V23042-A1001-B101 oder V23042-
A2001-B101)
Platine EPS-980053-2 (siehe Service-
seiten in der Heftmitte)
A
N W E N D U N G
Die Bedienung des Generators erf o l g t
mit den auf der Frontplatte angeord-
neten Elementen: Ta s t e r, Drehenko d e r
und LC- D i s p l a y.
Die Taster “r i g h t ”
und “left” bewegen
den Cursor des Dis-
plays in die angege-
bene Richtung. Vo m
Ausgangspunkt aus
(Cursor auf “MHz”)
kann der Cursor
nach links auf jede
Stelle des einzustel-
lenden Zahlenwer-
tes bewegt werden,
die Einstellung der
so markierten Stelle
e rfolgt dann mit
dem Drehknopf des
D r e h e n koders. Die
so eingestellte Fr e-
quenz liegt aber erst
an, wenn man den
Wert mit der Enter-
Taste
bestätigt
( a s y n c h r o n e r
Betrieb, angezeigt in
der rechten oberen
E c ke des Displays).
Nach jedem Fr e-
quenzwechsel wird
der
PLL- S t a t u s
durch “lock” in der
l i n ken
unterem
E c ke des Displays
a n g e z e i g t .
Rechts von der Au s-
gangsposition kann
der Cursor auf “M0”
( M e m o ry 0) gestellt
werden. Hier kann
zwischen M0 und
M1 zur Speiche-
rung von Fr e q u e n z -
und Abschwächer-
e i n s t e l l u n g e n
umschalten.
Die
Umschaltung erf o l g t
mit der Enter-Ta s t e
Auf diese We i s e
kann man schnell
zwischen
zwei
zuvor gespeicherten
E i n s t e l l u n g e n
umschalten,
was
zum Beispiel für
den Abgleich eines
Filters sehr nützlich
sein kann. Altern a-
tiv kann man auch
die gleiche Fr e-
quenz
zweimal,
aber mit unter-
schiedlichen Pegeleinstellungen ver-
wenden, um zum Beispiel die Ampli-
tudenregelung (AGC) eines Empfän-
gers zu testen.
Noch weiter rechts springt der Cursor
auf “asy”. Hier kann man mit “Enter”
auf asynchronen Betrieb umschalten.
Im synchronen Modus wird jede über
den Drehenkoder eingegebene Fr e-
q u e n z ä n d e rung sofort an den
V F O / P L L-Teil weitergegeben. In die-
sem Modus kann die Frequenz ko n t i-
nuierlich eingestellt werden, aber nur
innerhalb des jeweiligen Fr e q u e n z b e-
reichs (eine von den fünf). Verläßt die
eingestellte Frequenz den Bereich,
rastet die PLL aus, die Anzeige “lock”
verschwindet vom Display. Durch
Betätigen einer beliebigen taste ke h r t
die PLL automatisch wieder in den
asynchronen Modus zurück und die
zuletzt eingestellte wird automatisch
wiederhergestellt. Wenn man nun den
Cursor auf eine Zahl der Fr e q u e n z a n-
zeige stellt und die Enter-Taste betätigt,
wechselt der Generator automatisch in
den passenden Frequenzbereich und
erlaubt somit wieder die Rückkehr in
den synchronen Modus und damit zur
kontinuierlichen Fr e q u e n z ä n d e ru n g .
Noch eine Position weiter rechts
e rreicht der Cursor mit “dB” die Stelle
mit der Anzeige der momentanen Ein-
stellung des Abschwächers. In dieser
Cursorposition kann mit dem Dreh-
knopf die gewünschte Abschwächung
eingestellt werden. Wie bei der Fr e-
quenzeinstellung erfolgt die Ände-
rung der Einstellung erst nach Betäti-
gen
der
Enter-Taste.
Beim
Abschwächer hat das den Vorteil, daß
die Relaiskontakte nicht fortlaufend
umgeschaltet werden.
O
P T I O N
: R S 2 3 2
Das RS232-Interface der Pr o z e s s o r p l a-
tine ist hardwaremäßig vorgesehen,
die softwaremäßige Umsetzung kann
aber noch ausgebaut werden. Pr i n z i p i-
ell ist es aber auch so möglich, Fr e-
quenz und Amplitude vom PC aus ein-
z u s t e l l e n .
Die Übertragungsparameter sind: 9600
bit/s, 8 Datenbits, 1 Stoppbit. Die Ko m-
munikation erfolgt durch ASCII-Zei-
chen und kann mit einem Te rm i n a l -
Programm einfach getestet werden.
Zum Einstellen einer Frequenz muß
ein “F” (frequency) gesendet werden.
Es folgt eine 5stellige Zahl für die Fr e-
quenz in kHz und ein CR (Carr i a g e -
r e t u rn CHR$(13)). Ein zusätzlicher LF
(Line-feed CHR$(10)) wird ignoriert.
Wenn alles richtig ist (erster Buchstabe
“F”, insgesamt 6 Zeichen und die Fr e-
quenz im richtigen Bereich), sendet der
Controller ein “D” (für “done”) zurück,
gefolgt von einer CR- L F - S e q u e n z ,
ansonsten besteht die Rückmeldung
aus einem “E” (für error) und einem
C R- L F.
Die Einstellung der Abschwächung
e rfolgt durch Senden eines “A” (für
attenuation), gefolgt durch eine 2stel-
lige Zahl und CR. Der Controller quit-
tiert wie zuvor beschreiben. Die serielle
Schnittstelle wurde als Basis für eine
mögliche Ve rwendung des Generators
in einer Meßsoftware-Umgebung wie
zum Beispiel LabVi e w
T M
v o r g e s e h e n .
( 9 8 0 0 5 3 - 2 e )
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Bild 14. Vorschlag für die
Gestaltung der Frontplatte.