Elektor
11/98
Ein stabiler HF-Generator mit definiert
einstellbarer Frequenz und Amplitude
ist für alle analogen Schaltungen zu
gebrauchen, die über den reinen NF-
Bereich hinausgehen. Die Anwendung
ist nicht nur auf Schaltungen
beschränkt, auch Antennen- und
Kabelmessungen zählen zum Anwen-
dungsbereich. Ohne einen zuverlässi-
gen HF-Generator ist ein genauer
Abgleich von Eingangsstufen (Vorkrei-
sen) und Zwischenfrequenzstufen ein-
fach nicht möglich. Deshalb ist eine sol-
che universelle HF-Quelle für den
ernsthaft HF-interessierten Elektroni-
ker auch so wichtig wie ein Multimeter.
Leider sind professionelle HF-Signal-
generatoren wie zum Beispiel der
unverwüstliche HP 8640B im Elektor-
Labor auch als Gebrauchtgeräte nicht
gerade billig. Deshalb ist ein solches
Meßgerät auch heute noch ein lohnen-
des Selbstbauobjekt, ganz abgesehen
davon, daß man mit dem Selbstbau
auch noch wertvolle Erfahrungen
Es wäre etwas über-
trieben, zu behaupten,
daß ein HF-Generator
in keinem Elektronik-
Labor fehlen darf. Wer
sich aber mit der
Reparatur von Radios,
Fernsehern, Funkgerä-
ten, HF-Verstärkern und
Filtern oder mit der Ent-
wicklung von Schaltungen in
diesem Bereich beschäftigt, der
kommt an der Anschaffung eines
solchen relativ kostspieligen Meß-
geräts nicht herum. Der hier vorge-
stellte HF-Generator für den Frequenzbereich
von 500 kHz bis 30 MHz wird durch einen
Mikroprozessor präzise gesteuert und ist im
Selbstbau durchaus erschwinglich.
24
Entwurf von Guido Brunner
HF-Signalgenerator
Kurzdaten:
à Frequenzbereich:
0,5 MHz bis 30 MHz
à Ausgangspegel:
0 dBm bis –79 dBm in 1-dB-Schritten
à Max. Ausganspegel:
0,63V
pp
an 50
Ω
à Ausgangsimpedanz:
50
Ω
à AM-Modulation
à FM-Modulation
à LC-Display
à Mikroprozessor-Steuerung
à Optional:
Serielles Interface für PC-Steuerung
Teil 1: Schaltungsbeschreibung
HOCHFREQUENZ
gewinnt und ganz genau weiß, was
man daran hat (what you get is what
you build...).
Die Frequenzstabilität des vorgestellten
Generators reicht für die meisten
Anwendungen im Bereich Abgleich
und Fehlersuche sicher aus, wobei Fre-
quenzbereich und der bis –80 dBm
herunter einstellbare Ausgangspegel
besonders für den Kurzwellen-Ama-
teur von Interesse sein dürften, da sich
damit bei KW-Empfängern, Sendern
und Transceivern alle wesentlichen
Baugruppen testen lassen.
An einen HF-Generator werden vor
allem zwei Anforderungen gestellt:
Die Frequenz des erzeugten Signals
muß bekannt sein und ebenso die
Amplitude des Signals. Wenn in die-
sen beiden Punkten Zweifel bestehen,
ist es unmöglich, das Verhalten einer
Schaltung oder die Eigenschaften
eines Empfängers zu testen.
Aus diesem Grund
wurde unser Gene-
rator mit einer
PLL für die
Frequenzrege-
lung ausgestat-
tet, während
für die Genau-
igkeit der Aus-
gangsspannung
ein von einem
Mikroprozessor
g e s t e u e r t e r
(geschalteter)
A b s c h w ä c h e r
sorgt.
B
L O C K S C H A L T B I L D
Da die Schaltbilder der vier Module
des Signalgenerators ziemlich komplex
sind, werden sie einzeln und zuerst
anhand des Blockschaltbilds (
Bild 1)
besprochen, das zeigt, wie die einzel-
nen Module zusammenwirken. Das
Herz der Schaltung ist der im Mittel-
punkt des Blockschaltbilds stehende
PLL-Schaltkreis, bei dem es sich um
einen PLL-Synthesizer zur Einstellung
und Regelung der Frequenz des VCOs
(voltage controlled oscillator) handelt.
Das Ausgangssignal dieses span-
nungsgesteuerten Oszillators wird ver-
stärkt und liegt dann sowohl am Aus-
gangsabschwächer als auch am Ein-
gang des Synthesizers an. Die PLL
erhält vom Mikroprozessor in digitaler
Form die Information über die einzu-
regelnde Soll-Frequenz. Gleichzeitig
kümmert sich der Mikroprozessor
auch um die mit der Frontplatte reali-
sierte Benutzer-Schnittstelle, die aus
drei Schaltern, einem Dreh-Impulsge-
ber und einem LC-Display besteht. Der
Mikroprozessor steuert auch den
Abschwächer, der einen Einstellbereich
0 dB bis –79 dB aufweist.
Als Option kann auch ein serielles
Interface eingebaut werden, um eine
Steuerung des Genera-
tors vom PC aus über
eine RS232-Verbindung
zu ermöglichen. Im
Blockschaltbild darf
natürlich auch das
Netzteil nicht fehlen, das drei Gleich-
spannungen zur Versorgung der Teil-
schaltungen bereitstellt.
P L L - P
L A T I N E
Die Schaltung dieses Moduls ist in Bild
2 dargestellt. Es besteht wiederum aus
drei Teilschaltungen: VCO, Synthesizer
und Ausgangspuffer. Der VCO und
der Synthesizer bilden zusammen die
PLL.
VCO und Puffer
Das aktive Elemente des Oszillators ist
ein Differenzverstärker mit den Tran-
sistoren T1, T2 und T3, dessen Verstär-
kung vom Strom durch T3 abhängt.
Der eigentliche Schwingkreis des
Oszillators ist ein abgestimmter LC-
Kreis in Parallelresonanz, der mit dem
Eingang des Differenzverstärkers ver-
bunden ist. Das LC-Netzwerk besteht
aus den Spulen L1-L5 zusammen mit
den Kapazitätsdioden D9 und D10.
Der andere Eingang des Oszillators
liegt für HF über den Kondensator
C10 an Masse. Abhängig vom
gewünschten Frequenzbereich wer-
den Spulen (eine oder mehrere) dem
Oszillator zugeschaltet, indem sie über
die Pin-Dioden D2, D4, D6 und D8
HF-mäßig nach Masse geschaltet wer-
den. Die Pin-Dioden selbst können mit
5 V geschaltet werden. Im höchsten
Frequenzbereich sind
alle Spulen effektiv
parallelgeschaltet. Das
ist erforderlich, um zu
verhindern, daß die
nicht ausgewählten
Spulen zusammen mit den parasitären
Kapazitäten Serienresonanzkreise bil-
den, die den Oszillator von der
gewünschten Frequenz abbringen.
Alle Spulen sind fertig zu kaufende
HF-Drosseln, was den Nachbau ver-
einfacht. Die Frequenzbereichsum-
schaltung erfolgt bei 1,024 MHz, 2,304
MHz, 5,376 MHz und 13,056 MHz.
Über Kondensator C8 gibt es eine posi-
tive Rückkopplung, die dafür sorgt, daß
der Oszillator schwingt. Eine Amplitu-
denmodulation (AM) ist mit einem NF-
Signal am Emitter von T3 möglich.
Obwohl eine Frequenzmodulation des
VCOs die PLL ausrasten läßt, bleibt die
mittlere Frequenz doch konstant, weil
die Zeitkonstante der Regelschleife so
lang ist, daß die Frequenzmodulation
nicht ausgeregelt wird.
Um eine zu starke Belastung des
Oszillators zu vermeiden, wird das
Oszillatorsignal über einen FET-
Sourcefolger (T4) als Puffer ausge-
koppelt. Danach kommt mit IC1 der
eigentliche Verstärker. Der verwendete
NE592 ist einigen vielleicht aus Base-
band-Videoverstärkern in Satelliten-
Receivern bekannt. Der Verstärker ist
gleichspannungsmäßig über den
Opamp IC3b auf die halbe Betriebs-
spannung eingestellt, die Verstärkung
wird durch die Reihenschaltung R26-
L8 definiert. Durch die mit der Fre-
quenz zunehmende Impedanz der
25
Elektor
11/98
VCO
PLL
Netzteil
Interface
PC
30V
12V
5V
230V
Taster
F
Abschwächer
0 ... - 79 dB
LCD
980053 - 11
0,5 ... 30 MHz
Bild 1. Blockschaltbild
des HF-Signalgenera-
tors mit einem Mikro-
controller zur Steue-
rung von Frequenz und
Amplitude.
1
B2
R1
D1
1N4148
D2
BA243
C2
33n
L2
100µH
B3
R3
D3
1N4148
D4
BA243
C3
33n
L3
22µH
B4
R5
D5
1N4148
D6
BA243
C4
33n
L4
3µH9
B5
R7
D7
1N4148
D8
BA243
C5
33n
L5
0µH56
C8
330p
C9
330p
C13
100n
C10
33n
C15
27p
R13
R14
R15
R16
R19
R20
R21
R25
R24
R27
R29
R28
R31
R11
R17
R34
T1
BF494
T2
R41
T3
BF494
C40
100n
C12
10µ
63V
C14
180p
T4
BF256B
C16
330p
L6
39µH
L7
39µH
R22
10k
R23
10k
C17
33n
L8
3µH3
R26
C21
4n7
R30
T5
2N5179
C22
33n
R32
47
Ω
C11
68p
C19
100n
C20
47µ
16V
C18
10µ
16V
OUT
D10
BB130
D9
R2
390
Ω
R4
390
Ω
R6
390
Ω
R8
390
Ω
2x
R10
330k
R9
C6
2n2
FM
L1
330µH
C1
33n
R12
10k
C7
220n
AM
R18
100k
R37
10k
R36
10k
R35
R33
2
3
1
IC3a
2k2
P1
C28
2µ2
16V
C26
2µ2
16V
C25
2n2
C24
330p
D12
AA13
D11
AA113
6
5
7
IC3b
C23
330p
R40
1k
C
B
A
NE592
IC1
G2B
G2A
G1B
G1A
14
10
11
12
I2
I1
Q2
Q1
1
8
7
3
5
4
C30
2n2
C31
10n
C29
10n
C37
330n
C39
100n
C36
1µ
C35
100n
R39
18k
R38
R42
C34
100µ 10V
C38
10µ
63V
LOCK
C33
40p
X1
4MHz
2x
A
A
B
B
C
D
E
F
G
H
I
J
J
K
(N14)
L
L
M
N
+30V
30V
+12V
12V
+5V
5V
DLEN
SDA
SCL
U
TUNING = 0 ... 30V
LOCK
PLL
8
4
IC3
IC3 = LM358P
12V
U+
U+
5V
C32
47µ
16V
A
11V9
B
C
D
E
F
10V2
0V
9V5
0V02
0V86
G
H
I
J
K
L
M
N
3V5
4V2
0V35
5V9
5V1
K
9V
2V5
1V95
980053 - 12
30V
C27
100n
SAA1057
IC2
XTAL
TEST
AMIN
DLEN
FMIN
OUT
SDA
SCL
DCS
DCA
TCA
TCB
IN
15
17
18
11
12
14
13
10
TR
16
CC
5
6
4
1
2
3
1
9
2
3
7
V
8
2
D1
1N4148
C1
100n
R3
6
Ω
81
R4
39
Ω
2
RE1
R1
R2
R5
R6
D2
1N4148
C2
100n
R9
368
Ω
R10
12
Ω
1
RE2
R7
R8
R11
R12
D3
1N4148
C3
100n
R15
3k65
R16
24
Ω
3
RE3
R13
R14
R17
R18
D4
1N4148
C4
100n
R21
909
Ω
R22
56
Ω
2
RE4
R19
R20
R23
R24
D5
1N4148
C5
100n
R27
3k92
R28
162
Ω
RE5
R25
R26
R29
R30
D6
1N4148
C6
100n
R33
3k92
R34
162
Ω
RE6
R31
R32
R35
R36
D7
1N4148
C7
100n
R39
3k92
R40
162
Ω
RE7
R37
R38
R41
R42
D8
1N4148
C8
100n
R45
3k92
R46
162
Ω
RE8
R43
R44
R47
R48
A1
– 1dB
A2
A3
A4
– 2dB
– 4dB
– 8dB
A5
A6
A7
A8
– 16dB
– 16dB
– 16dB
– 16dB
980053 - 13
RE1 ... RE8 = V23042-A1001-B101
3
Induktivität nimmt die Ve r s t ä r ku n g
bei höheren Frequenzen ab. Da der
VCO die Ausgangsspannung nachre-
gelt (Regelschleife über IC3a und T3),
bedeutet weniger Ve r s t ä r kung von IC1
automatisch eine höhere Ve r s t ä r ku n g
der Differenzstufe mit T2/T3. Dieser so
beabsichtigte Effekt gewährleistet ein
sicheres Anschwingen des Oszillators
auch bei höheren Fr e q u e n z e n .
Der NE592 hat als Differenzverstärke r
sowohl zwei Eingänge als auch zwei
Ausgänge. Beide Ausgänge werden
v e rwendet. Der eine (Pin 7) ist mit dem
E m i t t e rfolger T5 verbunden, der den
Generatorausgang mit der für (HF–)
Meßgeräte üblichen Standard-Impe-
danz von 50
realisiert. Das andere
Ausgangssignal des NE592 wird von
zwei Teilschaltungen verwertet. Ein
Zweig führt über C23 und R33 zum
P L L-IC, der andere über den Gleich-
richter D11/D12 zum Amplitudenreg-
ler IC3a. Die amplitudenabhängige
Gleichspannung wird mit dem an P1
eingestellten Sollwert verglichen und
entsprechend über T3 die Ve r s t ä r ku n g
von T1/T2 über die Steuerung des
Stroms durch T3 nachgeregelt. Mit P1
wird die maximale Amplitude des
Generators so eingestellt, daß an einem
5 0 - -Lastwiderstand am Ausgang 0
dBm (entsprechend 0,63 V Spitze-
Spitze an 50 ) erreicht werden.
S y n t h e s i z e r
Der Synthesizer wurde in Anlehnung
an die Philips-Applikation mit dem
S AA1057 realisiert. Einige Bauteilwerte
wurden aber geändert, um das PLL-
Verhalten in der vorliegenden Anwen-
dung zu optimieren. Der LOCK-Au s-
gang ist nur zu Te s t z w e c ken herausge-
führt. Der SAA1057 wird vom
Mikrocontroller über die drei I
2
C- B u s -
Leitungen des SDA, SCL und DLEN
Bild 2. Mit Abstand am umfang-
reichsten ist die Schaltung der
VCO/PLL-Platine. Das Herz der
PLL ist ein Synthesizer-IC mit
I2C-Interface.
C1
1µ
16V
R1
K1
P1
10k
R5
8x 10k
1
2
3
4
5
6
7
8
9
C5
100n
R2
R3
R4
R28
1k
PSEN
ALE
R29
3k3
T12
R26
1k
R27
3k3
T11
R24
1k
R25
3k3
T10
R22
1k
R23
3k3
T9
R12
1k
R13
3k3
T4
R10
1k
R11
3k3
T3
R8
1k
R9
3k3
T2
R6
1k
R7
3k3
T1
R20
1k
R21
3k3
T8
R18
1k
R19
3k3
T7
R16
1k
R17
3k3
T6
R14
1k
R15
3k3
T5
X1
11.059 MHz
C2
33p
C3
33p
C4
100n
S1
S2
S3
T0
MAX232
R1OUT
R2OUT
RS1OUT
RS2OUT
IC2
T1IN
T2IN
RS1IN
RS2IN
C1–
C1+
C2+
C2–
11
12
10
13
14
15
16
V+
V-
7
8
9
3
1
4
5
2
6
C9
C10
C6
C7
C8
K2
1
2
3
4
5
6
7
8
9
S4
ENCODER
A1
A2
A3
A4
A5
A6
A7
A8
C
B
A
P2.4
EA/VP
ALE/P
RESET
89C51
P0.0
P0.1
P0.2
P0.3
P0.4
P0.5
P0.6
P0.7
P1.0
P1.1
P1.2
P1.3
P1.4
P1.5
P1.6
P1.7
P2.0
P2.1
P2.2
P2.3
P2.4
P2.5
P2.6
P2.7
PSEN
INT0
INT1
IC1
TXD
RXD
39
38
37
36
35
34
33
32
21
22
23
24
25
26
27
28
31
19
X1
18
X2
20
40
17 RD
16
WR
29
30
11
10
12
13
14
T0
15
T1
1
2
3
4
5
6
7
8
9
B5
B4
B3
B2
DGCLK
DGDIR
C12
100n
C11
220µ
16V
5V
T1 ... T8 = BC557B
C6 ... C10 = 10µ / 63V
OUT
IN
RS232
RES
5V
5V
5V
LOCK
980053 - 14
+5V
RS
R/W
EN
DB4
DB5
DB6
DB7
5V
5V
5V
T9 ... T12 = BC557B
P1.0
P1.1
P1.2
P1.3
P1.4
P1.5
P1.6
P1.7
5V
TxD
RxD
SDA
SCL
DLEN
Bild 4. Schaltbild des Control-
ler-Boards. Der 89C51-Mikro-
controller hat reichlich I/O-Lei-
tungen zu bedienen.
4
Bild 3. Schaltung des digital
gesteuerten HF-Abschwächers
mit einem Einstellbereich von 0
dB bis –79 dB in 1-dB-Schritten.
Anzeige
angesteuert. Der SAA1057 vergleicht
die Frequenz des VCOs mit der Fre-
quenz eines externen 4-MHz-Quarzes
als Referenz. Um einen direkten Ver-
gleich zu ermöglichen, wird das VCO-
Signal intern durch einen Faktor
geteilt, den der Mikrocontroller vor-
gibt. Ergibt der Vergleich eine Fre-
quenzdifferenz, entsteht ein Fehlersig-
nal, das in eine entsprechende Steuer-
spannung für die Kapazitätsdioden
umgewandelt wird. Die Steuerspan-
nung wird über R40 und C37 inte-
griert, sie kann sich im Bereich zwi-
schen 0 und 30 V bewegen. Der
SAA1057 benötigt im Gegensatz zu
anderen PLL-Bausteinen keinen sepa-
raten Pegelkonverter zur Ansteuerung
der Kapazitätsdioden, sondern enthält
diesen bereits, daher auch die zweite
Betriebsspannung von 30 V (Pin 7).
Der Trimmkondensator C33 ermöglicht
einen Abgleich der Referenzfrequenz,
und damit der Genauigkeit der Gene-
rator-Ausgangsfrequenz, wofür eine
genaue Eichfrequenz oder ein genauer
Frequenzmesser benötigt wird.
Die Schaltung benötigt drei verschie-
dene Betriebsspannungen: +5 V für
den Synthesizer, +12 V für den VCO
und +30 V für die Steuerung der
Kapazitätsdioden.
A
B S C H W Ä C H E R
Bild 3 zeigt die Schaltung des digital
gesteuerten HF-Abschwächers mit acht
Elementen aus je vier Widerständen
mit dem genannten Einstellbereich (79
dB) in 1-dB-Stufen. Die für die 79
Abstufungen benötigten Wider-
standskombinationen werden über
Relaiskontakte geschaltet, wobei die
Relais vom Mikrocontroller aus über
acht Transistorstufen (T1 bis T8) und
die Leitungen A1-A8 angesteuert wer-
den. Die berechneten Widerstands-
werte werden durch parallelgeschal-
tete 1-%-Widerstände der E96-Reihe
ausreichend genau realisiert. Jede
Relaisspule ist mit einer Freilaufdiode
und einem Entkoppelkondensator
beschaltet.
M
I K R O C O N T R O L L E R
-
P
L A T I N E
Der für Benutzerschnittstelle, PLL-
und Abschwächer-Steuerung zustän-
dige Mikrocontroller ist ein 89C51 mit
einem entsprechenden Programm im
internen Speicher (Bild 4). Man kann
den Controller einfach als Black-Box
mit Eingängen und Ausgängen (I/O)
betrachten. Die Eingänge sind ver-
bunden mit dem Dreh-Enkoder S4 für
die Frequenzeinstellung, mit den
Tastern S1-S3, dem PLL-Baustein
(SDA-Leitung) und (als Option) der
RxD-Leitung des RS232-Interfacebau-
steins MAX232. Ausgänge des Control-
lers sind verbunden mit dem LC-Dis-
play (an Port 0), dem Abschwächer
(Port 1), den PIN-Dioden der VCO-
Induktivitäten (P2.0 bis P2.3) und den
I
2
C-Anschlüssen SDA und SCL des
Synthesizer-Chips (P2.7 und P2.6).
Genau betrachtet ist der I
2
C-Bus zum
sogenannten CBUS erweitert, und
zwar durch P2.5 (DLEN) und den
zugehörigen Pull-up-Widerstand R4.
Der 89C51 wird mit dem externen
11,0592-MHz-Quarz getaktet. Die Fre-
quenz wurde gewählt, weil sie beim
seriellen Interface Standard-Baudrates
ermöglicht. Der Power-up-Reset erfolgt
durch das klassische RC-Glied, hier
realisiert mit R1 und C1. Das Control-
lerboard benötigt nur +5 V als
Betriebsspannung, die ±10 V für die
serielle Schnittstelle erzeugt sich der
MAX232 bekanntlich selbst.
Die Netzteilschaltung in Bild 5 weist
weiter keine Besonderheiten auf.
Die 30 V für die Kapazitätsdioden sta-
bilisiert eine diskrete Schaltung mit
Transistor und Z-Diode. Die Stromauf-
nahme der Dioden ist vernachläßigbar
gering, so daß ein spezieller Span-
nungsregler nicht unbedingt erforder-
lich ist. Dennoch gibt es einige Koppel-
kondensatoren, die verhindern sollen,
daß Brumm- und andere Störspan-
nungen durch die Kapazitätsdioden
als FM auf das Signal aufmoduliert
werden. Eingangsseitig liefert ein
Spannungsverdoppler mit C10, D5
und D6 die nötige Spannung für die
Spannungsstabilisierung mit der Z-
Diode.
Die 5-V- und 12-V-Betriebsspannungen
werden mit altbewährten Spannungs-
reglern, nämlich mit LM317 und 7812
geregelt. Der 18-VA-Nertztrafo kommt
mit einer einzigen Sekundärspannung
von 15 V aus.
Z
W E I T E R
T
E I L
Im nächsten Monat geht es weiter mit
Bau, Abgleich und Anwendung des
HF-Signalgenerators.
(980053-I)
29
Elektor
11/98
D3
D1
D2
D4
15V
TR1
8VA
C3
C4
C2
C1
7812
IC1
IC2
LM317T
C5
1000
µ
35V
C7
2
µ
2 16V
C9
2
µ
2
16V
C13
10
µ
63V
C12
1
µ
63V
C11
220
µ
63V
C10
470
µ
63V
K1
K2
C6
220n
D5
C8
220n
R1
22
Ω
5W
R2
270
Ω
R3
820
Ω
D6
1N4001
R4
1k
D7
33V
400mW
R5
10k
D8
T1
BC141
+30V
+12V
+5V
30V
12V
5V
2x
63mA T
980053 - 15
D1 ... D4 = 4x 1N4001
C1 ... C4 = 4x 47n
Bild 5. Das Netzteil
liefert drei Gleich-
spannungen.
5
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