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Elektor
7-8/98
Eine interessante Anwendung
für den in Elektor (April ´97
und Juni ´98) schon eingesetz-
ten Beschleunigungssensor
ADXL05 von Analog Devices ist
dieses elektronische Äquivalent
der altehrwürdigen Wasser-
waage. Der Sensor detektiert
eine relative (Erd-) Beschleuni-
gung von 0 g, wenn er horizon-
tal positioniert ist. Er besitzt
eine Empfindlichkeit von 200
mV/g, der interne Ausgangspuf-
fer ist durch R1/R2 auf eine
Verstärkung von 38,3 gesetzt, so
daß die Eingangsempfindlich-
keit auf 7,66 V/g erhöht wird.
Das Ausgangssignal des Sensor-
ICs erscheint an Pin 9 und
erreicht ohne Umschweife den
Eingang des A/D-Wandlers mit
LED-Treiber LM3914. Der ein-
zige Widerstand, der mit IC3
verbunden ist, bestimmt, daß
die Vollausschlag-LED D10 bei
Elektronische Wasserwaage
044
984038 - 11
Ÿ
1g
1N4001
78L05
100
µ
100n
16V
22n
22n
IC1
S1
D1
C1
C2
C3
C4
8V4
BT1
9V
ADXL05
VIN –
IC2
VREF
VOUT
ODC
VPR
DC1
DC2
10
ST
5
9
6
1
4
8
2
3
7
20k
P1
MT
R4
3k9
REFOUT
REFADJ
LM3914
IC3
MODE
SIG
RHI
RLO
L10
17
16
15
14
13
12
11
10
L9
L8
L7
L6
L5
L4
L3
L1
18
L2
9
5
8
4
6
7
3
2
1
R1
1M8
100n
C5
R2
47k
R3
270k
D6
D7
D8
D9
D10
D2
D3
D4
D5
>>>
>>
>
=
==
=
<
<<
<<<
5V
984038 - 12
984038-1
(C) Segment
C1
C2
C3 C4
C5
D1
D2 D3 D4 D5 D6 D7 D8 D9 D10
H1
H2
IC1
IC2
IC3
P1
R1
R2
R3
R4
984038-1
== =
=
> >> >>>
<
<<
<<<
+
-
BATT1
S1
984038-1
(C) Segment
Stückliste
Widerstände:
R1 = 1M8
R2 = 47 k
R3 = 270 k
R4 = 3k9
P1 = 20 k Mehrgang-Trimm-
poti, liegend
Kondensatoren:
C1 = 100
µ/16 V stehend
C2 = 100 n Sibatit (Siemens)
C3,C4 = 22 n MKT (Siemens)
C5 = 100 n MKT (Siemens)
Halbleiter:
D1 = 1N4001
D2,D10 = LED, rot, high effi-
ciency
D3,D4,D8,D9 = LED, gelb,
high efficiency
D5,D6,D7 = LED, grün, high
efficiency
IC1 = 78L05
IC2 = ADXL05JH (Analog
Devices)
IC3 = LM3914N
Außerdem:
S1 = Schalter 1
⋅an
9-V-Batterie mit Clip
Platine EPS 984038-1 (siehe
Service-Seiten in der Heft-
mitte)
H
sensor
= 200mV/g
H
amp
= R1/R2 = 1.8/0.047 = 38.3
H
LM3914
= 8 LED/V
H = H
sensor
× H
amp
× H
LM3914
= 0.2
× 38.3 × 8 = 61.3 LED/g
1/H = 16.3mg/LED
∆ϕ/LED = arcsin(1/H) ~ 1 degree/LED
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Elektor
7-8/98
einer Spannung von 1,25 V
leuchtet. Die Abstufung der
LED-Skala beträgt somit 0,125
V, oder umgerechnet 16,32 mg
oder 1° Abweichung von der
Horizontalen.
Einen kleinen Makel hat die
elektronische Wasserwaage
doch: Der Sensor ist mit einem
Temperaturkoeffizienten von 0,4
mV/°C behaftet. Durch die rela-
tiv hohe Verstärkung von 38,3
ergibt sich eine Drift von 15
mV/°C oder ein Gradient von 8
°C/LED. Bei starken Tempera-
turänderungen sollte die Was-
serwaage ab und an kalibriert
werden.
Diesem Zweck dient Trimmpoti
P1, das zusammen mit R3 als
ein Netzwerk zur Offsetkompen-
sation (etwa ±0,3 V) fungiert.
Außerdem sorgt es dafür, daß
die mittlere LED D6 leuchtet,
wenn der Sensor exakt horizontal
( 0 g) ausgerichtet ist. Zum
Abgleich stellt man die Wasser-
waage auf eine horizontale
“Referenz” und dreht das Gerät
um 180°.
Die Verschiebung der LED muß
jetzt mit P1 korrigiert werden.
Bei optimalem Abgleich soll die
leuchtende LED in beiden Posi-
tionen den gleichen Abstand
von der Mitte des LED-Balkens
(LED D6) anzeigen. Die elek-
tronische Wasserwaage gibt sich
mit einer Stromaufnahme von
20 mA zufrieden, so daß man
mit einem 9-V-Block als Ener-
giequelle recht lange auskommt.
(984036)rg
Die hier vorgestellte, sehr einfa-
che Schaltung stellt eine Strom-
quelle dar, die sehr schnell auf
Änderungen des Eingangssig-
nals reagiert. Eine derartige,
breitbandige Stromquellen-
schaltung kann zum Beispiel für
Meßzwecke verwendet werden.
Der spezielle Differenzverstär-
ker (AD830 von Analog Devi-
ces) sorgt dafür, daß die Span-
nung über R2 gleich der Ein-
gangsspannung ist:
Für die Bandbreite gilt rechne-
risch:
B
80MHz (R
R )
R
R
load
load
=
⋅
≥
2
2
I
out
U
R
in
=
2
Der Eingang ist mit R1 so abge-
schlossen, daß man die für Meß-
geräte übliche Impedanz von 50
Ω erhält, gleichzeitig erfolgt
über diesen Widerstand auch
die Gleichspannungseinstel-
lung. Wenn die Verbindung zur
steuernden Signalquelle kurz
und gleichspannungsgekoppelt
ist, kann R1 eventuell auch ent-
fallen.
Das IC verfügt über eine
Begrenzung der Amplitude zwi-
schen den Eingängen X1 und
X2 auf 2,1 V, so daß ein zu
großer Strom am Ausgang ver-
mieden wird. Der maximale
Ausgangsstrom beträgt somit 2,1
V/100
Ω = 21 mA.
984091
Sehr schnelle spannungs-
gesteuerte Stromquelle
045
AD830
IC1
OUT
X1
X2
Y1
Y2
8
5
1
2
3
7
4
R1
49
Ω
9
R2
100
Ω
C1
10
µ
25V
C3
10
µ
25V
C2
100n
C4
100n
15V
15V
984091 - 11
Von G. Baars
Die angenehm einfache Schal-
tung arbeitet nach dem Prinzip
des gewichteten Summierens
analoger Spannungen, so daß
sich eine digitale Ausgangsin-
formation ergibt. Der A/D-
Wandler ist mit Komparatoren
und Widerständen aufgebaut.
Die Auflösung, also die Anzahl
der Bits ist theoretisch unbe-
grenzt. Pro Bit ist ein Kompara-
tor plus einige Koppelwider-
stände notwendig. Für die
Dimensionierung der Wider-
stände gilt:
R1 : R2 = 1 : 2
R3 : R4 : R5 = 1 : 2 : 4
R6 : R7 : R8 : R9 = 1 : 2 : 4 : 8
Abgesehen davon, daß die
errechneten Widerstandswerte
um so genauer eingehalten wer-
den müssen, je höher die Auflö-
sung des Wandlers ist, ist die
Linearität der Schaltung abhän-
gig von der Lage der Schwellen-
spannungen der Komparatoren
so dicht wie möglich an der hal-
ben Versorgungsspannung.
Außerdem sollen die Ausgangs-
widerstände der Komparatoren
so niedrig und die Eingangs-
widerstände im Verhältnis zu
den belastenden Widerständen
so hoch wie möglich sein.
Schließlich ist eine möglichst
hohe Verstärkung wünschens-
wert. Je mehr die Komparatoren
von diesen Voraussetzungen
abweichen, desto ungenauer,
nichtlinearer wird der A/D-
Wandler. Werden die Wider-
standswerte nicht allzu gering
angesetzt, sind Inverter mit
FET-Eingängen nahezu ideal.
Die hier gezeigte Wandler-Ver-
sion nutzt als Komparatoren
preiswerte CMOS-Inverter, die
trotz ihrer etwas zu geringen
Verstärkung in der Praxis ganz
ordentlich arbeiten. Es können
auch “echte” Komparatoren
eingesetzt werden, wobei man
allerdings die nichtinvertieren-
den Eingänge auf das Potential
der halben Versorgungsspan-
nung legen und außerdem den
Ausgangsspannungsbereich im
4-bit A/D-Wandler
046