»lang’«, »drauf« neben »d’rauf«, »auslassen« neben »aus,lassen« (fiir: »ausgelassen«), »g’schehn« neben »g scheh,n« usw. Der einzige vorgenommene Texteingriff besteht in der Erganzung eines fehlen-den Anfiihrungszeichens (44,28).
Konstanze Fliedl
Die »th«-Schreibung in Wórtern wie »Thor« und »thun« wurde hingegen aufgegeben; die grofógeschriebenen Umlaute aus der Frak-tur-Vorlage (»Uebermorgen«, »Aehnliches«, »Oekonomie« usw.) wurden durch »U«, »A« und »0« ersetzt. Die seltenen Falle von zwei oder vier »Gedankenpunkten« wurden zu drei Punkten ver-einheitlicht. Diese Eingriffe besorgte der Yerlag.
m
s Lieutenant Gustl: So lautet der Titel im Erstdruck und in der er-sten Buchausgabe nach der damals gebrauchlichen Orthographie. Bei der Neuauflage 1914 (16-18. Tsd.) wurde er vom Fischer Verlag in Leutnant Gustl normalisiert.
7,3 Konzert: Ort des Konzertes ist der Wiener Musikverein am Karlsplatz im I. Wiener Gemeindebezirk. In einer nachgelassenen Notiz erwahnt Schnitzler, die Novelle sei »zum Teil nach einer tatsachlich vorgefallenen Geschichte, die einem bekannten [sic] von Felix Salten passiert war, einem Herrn Lasky, im Foyer des Musikvereinssaals« gestaltet (Nachlafimappe 117, zit. nach Su-rowska, 1990, S. 157L).
7.5 f. viertel auf Zehn: (umgangsspr.) 21.45 Uhr.
7,7 f. Was ist es denn eigentlich? Am ą. Aprił 1900, dem Handlungs-tag der Novelle - es ist der Mittwoch der Karwoche fiihrte der Fvangelische Singverein im Wiener Musikvereinssaal Paulus. Oratorium nach Worten der Heiligen Scbrift von Felix Mendels-sohn-Bartholdy (1809-1847) auf, entstanden nach ersten Planen 1831/32 in den Jahren 1834-36, Urauffuhrung: 22. Mai 1836.
X, 1 Fraulein Walker: Edyth W. (1870-1950), geboren in New York; 1895 Debut an der Wiener Hofoper, die sie 1903 nach Auseinan-dersetzungen mit Gustav Mahler verlieft. Beriihmte Oratorien-sangerin, bedeutendste Altistin der Zeit.
8.2 Fraulein Michałek: Margarete Merlitschek (geb. Michałek, 1875-1944); 1897 ais Soubrette an die Wiener Hofoper engagiert, wo sie bis 1910 blieb.
8.5 f. »Traviata«: La Traviata, Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi (1813-1901), Libretto nach der Erzahlung von Alexandre Dumas Sohn (1824-95) La damę aux camelias (1848) von Francesco Maria Piave (1810-76).
8.6f. eine tote Leiche: dialektaler Pleonasmus.
8,17 Singyerein: Der Evangelische Singverein, gegriindet 1818 von Johann Andreas Streicher (1761-1833, Pianist, Komponist, Kla-vierfabrikant), bestand bis in die zwanziger Jahre.
8.2 if. »Griinen Tor«: Gasthaus »Zum Grtinen Tor« im VIII. Bezirk (Josefstadt, Lerchenfelder Straże 14), beliebt wegen geselliger Tanzabende und Maskenballe.
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