53493 Top 4 bmp

r

4

Wieso hab’ ich mich mit dem Sozialisten in ein Gesprach eingelassen? Wic hats derm nur angefangen? ... Mir schcint, dic schwarze Frau, dic ich zum Buffet gefiihrt hab\ ist auch dabei gewesen ... und dann diescr jungę Mensch, der die Jagdbilder mak - wie heifit er dcnn nur? ... Meiner * SeeP, der ist an der ganzen Geschichte schuld gewesen! Der hat von den Manóvern geredet; und dann erst ist diescr Doktor dazugekommen und hat irgendwas g sagt, was mir nicht gepaftt hat, von Kriegsspiclerei oder so was - aber wo ich noch nichts hab’ reden kónnen ... Ja, und dann ist von 10 den Kadettenschulen gesprochen worden ... ja, so war’s ... und ich hab’ von einem patriotischen Fest erzahlt ... und dann hat der Doktor gesagt - nicht glcich, aber aus dem Fest hat es sieli entwickelt -W Ierr Lieutenant, Sie werdenh^ • mir doch zugeben, daft nicht nile Ihre Kameraden zum Mi-litar gegangen sind, ausschJJeiKlich um das Vaterland zu ver-teidigen!« So eine Frechheit!) Das wagt so ein Mcnsch einem Offizier in s Gesicht zu sagen! Wenn ich mich nur er-innern kónnt’, was ich d’rauf geantwortet hab’? ... Ah ja, etwas von Leuten, die sich in Dinge dreinmengen, von de- 20 nen sic nichts versteh’n ... Ja, richtig ... und dann war einer da, der hat die Sache giitlich beilegen wollen, ein iilterer Herr mit einem Stockschnupfen ... Aber ich war zu wii-tendllDer Doktor hat das absolut in dem Ton gesagt, ais wenn direkt mich gemeint hat?lEr hatt’ nur noch sagen 25 miissen, daft sie mich aus dem Gfmnasium hinausg’schmis-sen haben und dafi ich deswegen in die KadettenschuF ge-steckt worden bin ... Dic I.eut' kónnen eben unserein’n nicht yersteh^, sie sind zu dumni dazu ... Wenn ich mich so erinner’, wie ich das crste Mai den Rock angehabt hab", ?o sowas erlebt eben nicht ein jeder ... Im vorigen Jahr’ bci den Manóvern - ich hau’ was drum gegeben, wenn s plótz-lich Ernst gewesen war’ ... Und der Mirovic hat mir g sagt, es ist ihm ebenso gegangen. Und dann, wie Scine Hoheit

die Front abgeritten sind, und dic Ansprache vom Obcr-stcn - da muE Einer schon ein ordentlicher Lump sein, wenn ihm das Herz nicht hóhcr schlagt ... Und da kommt so ein Tintenfisch daher, der scin Lebtag nichts getan hat, ais hinter den Biichern gesessen, und erlaubt sich einc fre-che Bemerkung! ... Ah, wart’ nur, mcin Lieber - bis zur Kampfunłahigkcit ... jawohl, Du sollst so kampfunfahig werdcn ...

10

*o

Ja, was ist denn? Jetzt mufi es doch bald aus sein? ... »lhr, seine Engel, lobet den Herrn« ... - Freilich, das ist der Schluftchor ... Wunderschón, da kann man gar nichts sagen. Wunderschón! - Jetzt hab’ ich ganz die aus der Loge vergcssen, die friiher zu kokettieren angefangen hat. Wo ist sie denn? ... Schon^rtgegangen ... Die dort scheint auch sehr nett sein ...£<u dumm, dafi ich keinen Operngucker , bei mir habl Der Brunnthaler ist ganz gescheit, der hat sein Glas immer im Kaffeehaus bei der Kassa liegen, da kann einem nichts g^,scheh^>nl... Wenn sich die Kleine da vor mir nur ein mai umdreFn mócht’! So brav sitzt s’ aiieweil da. Das neben ihr ist sicher dic Mama. - Ob ich nicht doch ein-mal ernstlich ans Fleiraten denken soli? Der Willy war nicht alter ais ich, wie er hineingesprungen ist. Fiat schon was lur sich, so immer gleich ein hiibschcs Weiberl zu Flaus vorratig zu haben ... Zu dumm, daft die Stef fi grad heut’ keine Zeit hat! Wenn ich wenigstens wiifite, wo sie ist, mócht’ ich mich wieder vis-a-vis von ihr hinsetzen. Das war’ eine schóne G’schicht’, wenn ihr der d’raufkommen mócht’, da hiitt’ ich sie am Flals ... Wenn ich so denk’, was dem Fliefi scin Vcrhaltnis mit der Wintcrfeld kostet! Und dabei betriigt sic ihn hinten und vorn. Das nimmt noch cinmal ein Ende mit Schreckcn ... Bravo, bravo! Ah,

aus!

•’ So, das tut wohl, aufstch’n kónnen, sich riihrcn ...

Na, yiellcicht! Wie lang’ wird der da noch brauchen, um sein Glas ins Futteral zu stccken? ...

O