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Józef Babicz
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JOZEF BABICZ
GEOGRAPHIE VON WACŁAW NAŁKOWSKI AUF BETRACHTENDER GRUNDLAGE UND IHRE IDEENGESCHICHTLICHEN WURZELN
Die geographische Konzeption Wacław Nałkowskie (1851—1911), des hervorra-genden polnischen Geographen und Kampfers um den sozialen Fortschritt, steckt mit ihren Wurzeln im Evolutionismus — in der Hauptidee seiner Zeit.
Die Aufgabe der vorliegenden Abhandlung ist es, gerade diese Bindungen zwi-schen der schopferischen Tatigkeit des Gelehrten und seinen ideengeschichtlichen Wurzeln aufzuweisen. Deshalb geht der Verfasser in dieser Abhandlung von der allgemeinen Charakteristik der herrschenden Stromung aus, ferner stellt er die einzelnen Ideen der Epoche in den geographischen Anschauungen des Gelehrten dar; zum Schluss gibt er eine Bewertung der Rolle des Evolutionismus in der Ent-wicklung der Geographie.
Nałkowski hat, ahnlich wie der fortschrittliche Teil der polnischen schopferischen Intelligenz, die Idee Darwins iiber die Entwicklung der Organismen, ihre naturliche Auswahl und den Kampf um das Dasein schon friih aufgenommen. Un-ter dem Einfluss der deutschen Gelehrten (F. Richthofen und A. Kirchhoff), mit dereń Ansichten er sich wahrend seiner Studienzeit in Leipzig in den Jahren 1885—1886 bekannt machte, fiihrte er in die Geographie konseąuent sowohl die Idee der Entwicklung ais auch die Idee der Abhangigkeit der organischen Formen von dem Milieu ein. Der Gedanke der Entwicklung und des Entwicklungsgeschichts-punktes warf ein neues Licht auf die Verbundenheit des Menschen mit seinen na-tiirlichen Bedingungen; diese Idee wurde zum Hauptproblem seiner Geographie.
Der Evolutionismus ais Richtung der Forschungsidee hat den grundsatzlichen methodologischen Standpunkt determiniert. Nałkowski fiihrte in die Schul- und Handbiicher anstatt des auswendig „Paukens” die Methode der kausalen „verniinf-tigen, verstandesmassigen” Lehre der Geographie ein, dagegen in die geographischen Forschungen fiihrte er die Methode der genetischen Erfassung der Erschei-nungen, ihre Bewertung entsprechend den Bedingungen der Entwicklung und des Fortschrittes ein. Seine schopferische Arbeit zeichnet weiterhin der Maximalismus aus, der sowohl im Streben nach der Entdeckung der allgemeinen Rechtmassigkeit, die ais Kriterium der Gelehrsamkeit anerkannt wurde, — ais auch in dem ausge-dehnten Bereich des bestimmten geographischen Objektes zum Ausdruck kommt.
Die von Nałkowski ais „gross” benannte Geographie war die „Lehre von allen Erderscheinungen in ihrer Lokalisierung, in ihrer gegenseitigen Bindung und in ununterbrochener Entwicklung". Die einen so ausgedehnten Bereich umfassende „Geographia universalis" teilt sich, mit Riicksicht auf die Art und Weise der Behandlung der Erscheinungen, wie folgt ein: I) „allgemeine Geographie" (die u. a. die allgemeinen Rechte der geographischen Wissenschaft und ihre Theorie umfasst), die — gemass dem Auftreten von drei Erscheinungsgruppen — in astronomische, physische und anthropologische Geographie zerfallt, II) „spezielle Geographie”, die