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ie Kopfschmerzformen, die durch bildgebende Verfahren ätiologisch abge-
klärt werden können, werden vorgestellt mit dem Ziel, dem primär behan-
delnden Arzt diejenigen Kopfschmerzsymptome oder Begleitumstände
darzulegen, bei denen eine weitere diagnostische Abklärung mittels der Bildge-
bung notwendig ist, wie dringlich diese Abklärung erfolgen muss und welches ra-
diologische Verfahren für eine bestimmte Verdachtsdiagnose am besten geeig-
net ist.
Des Weiteren soll der Artikel dazu dienen, dem an den (Neuro-)Radiologen
überweisenden Arzt zu verdeutlichen, dass nur die möglichst eindeutige Be-
schreibung der Kopfschmerzsymptomatik eine exakt auf die Symptomatik zuge-
schnittene bildgebende Abklärung ermöglicht.
Das Ziel des vorliegenden Artikels kann und soll es nicht sein, das weite und
sehr komplexe Gebiet der Kopfschmerzen vollständig zu behandeln. Die weit-
Zertifizierte Medizinische Fortbildung
Bildgebende Diagnostik
bei der Abklärung
des Kopfschmerzes
Timo Krings
1
, Frank Block
2
, Franz-Josef Hans
3
, Walter Möller-Hartmann
1
, Armin Thron
1
Zusammenfassung
Kopfschmerzformen, deren Ursache durch strukturelle Veränderungen erklärt werden, können
mit bildgebenden Verfahren diagnostiziert werden und sind Inhalt dieses Beitrags, während die
weitaus häufigeren Kopfschmerzerkrankungen ohne bildmorphologisches Korrelat nur gestreift
werden. Neben einer kurzen Erwähnung der typischen Kopfschmerzanamnese und den möglichen
Begleitsymptomen vaskulärer, traumatischer, infektiöser oder neoplastischer zerebraler Erkran-
kungen wird auf das jeweils am besten geeignete bildgebende Verfahren eingegangen. Die we-
sentlichen Indikationen für eine Bildgebung bei Patienten mit Kopfschmerzen sind dabei: der er-
ste oder schlimmste Kopfschmerz und Kopfschmerzen, die mit einer Veränderung des mentalen
Status, Fieber, einem Papillenödem oder neurologischen Defiziten einhergehen und die nicht als
Migräneaura vorbeschrieben waren. Bei Patienten mit bekannten Kopfschmerzen stellen die Zu-
nahme in der Frequenz oder Schwere oder eine Änderung der Schmerzcharakteristik eine Indika-
tion zur radiologischen Diagnostik dar. Kopfschmerzen im höheren Lebensalter oder unter Im-
munsuppression sollten ebenso bildgebend abgeklärt werden wie eine nach einem Kopftrauma
aufgetretene Kopfschmerzsymptomatik.
Schlüsselwörter: primärer Kopfschmerz, sekundärer Kopfschmerz, Diagnostik, Bildgebung
Summary
Neuroimaging in the Diagnosis of Headaches
The main emphasis of this article are secondary headaches, i. e. those that can be explained by
morphological alterations within the brain, although they are by far outnumbered by the primary
headaches which are only briefly discussed. Vascular, traumatic, infectious, and neoplastic etiolo-
gies of headaches are discussed and presented with their typical history, possibly accompanying
neurological symptoms, and suiting imaging protocols. "Red Flags" for further radiological diag-
nostic workup include: First or worst headache and headaches accompanied by fever, papillede-
ma, changes in mental status, or neurological deficits that were previously not described as a
migraine aura. Patients with known headaches should be imaged if the frequency, severity or pain
characteristic changes. Further indications for neuroimaging are: Headaches in the elderly or
immunocompromised patient and headaches following head trauma.
Key words: primary headache, secondary headache, diagnosis, imaging modalitiy
>
Punkte cme
>
3
Dieser Beitrag wurde von der Nordrheinischen
Akademie für ärztliche Fort- und Weiterbildung
der Ärztekammer Nordrhein zertifiziert.
Eine Teilnahme an der zertifizierten medizinischen
Fortbildung im Deutschen Ärzteblatt ist nur im In-
ternet möglich, unter der Adresse:
www.aerzteblatt.de/cme
Weiterführende Informationen, Leitlinien sowie
sieben ausführliche Kasuistiken können im Inter-
net abgerufen werden, unter der Adresse:
www.aerzteblatt.de/cme/0403
Die cme-Einheit „Leitsymptom Dysphagie“
(Heft 41/2004) kann noch bis einschließlich
18. 11. 2004 bearbeitet werden.
Für Heft 49/2004 ist das Thema „Auge und Kopf-
schmerz“ vorgesehen.
1
Abteilung für Neuroradiologie (Leiter: Prof. Dr. med.
Armin Thron) der Klinik für Radiologische Diagnostik,
Universitätsklinikum der RWTH Aachen
2
Klinik und Poliklinik für Neurologie (Direktor: Prof. Dr.
med. Johannes Noth), Universitätsklinikum der RWTH
Aachen
3
Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie (Direktor: Prof.
Dr. med. Joachim Michael Gilsbach), Universitätsklinikum
der RWTH Aachen
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aus häufigeren Kopfschmerzformen ohne bildmorphologisch sichtbares Korre-
lat, die so genannten primären Kopfschmerzformen, werden deshalb nur am
Rand erwähnt, Gesichtsschmerzen oder Neuralgien werden nicht erläutert.
Epidemiologie und Pathophysiologie
Kopfschmerz ist eines der häufigsten Symptome, mit denen sowohl Haus- als
auch Fachärzte konfrontiert werden (8). Bis zu vier Prozent aller Konsultationen
von Ärzten können auf dieses Symptom zurückgeführt werden (17). In den USA
führen Kopfschmerzen zu einem Verlust von 150 Millionen Arbeitstagen pro
Jahr, die jährlichen Kosten aufgrund des Arbeitszeitverlustes nur durch Migräne
wurden auf bis zu 17 Milliarden Dollar beziffert (21, 23). Etwa 70 Prozent der
Bevölkerung leiden zumindest zeitweise unter Kopfschmerzen. Aus diesen
Gründen ist es notwendig, Protokolle zu entwickeln, bei welchen Patienten mit
Kopfschmerzen eine weiterführende Bildgebung sinnvoll ist.
Das Hirngewebe selbst ist nicht schmerzempfindlich, die schmerzempfindlichen
Strukturen des Craniums sind die durch den N. trigeminus sensibel innnervierten
intrakraniellen Gefäße und Meningen, sowie die übrigen das Gehirn umgebenden
Kopfweichteile und knöchernen Strukturen. Die Reizung von Meningen und Ge-
fäßen durch einen raumfordernden Prozess, durch eine Subarachnoidalblutung
oder durch eine Entzündung kann die Schmerzen bei den so genannten sympto-
matischen Kopfschmerzen erklären. Auch in der Pathophysiologie der primären
Kopfschmerzen sind Gefäße und Meningen involviert. So besagt die durch tier-
experimentelle Befunde gestützte Hypothese für die Migräne, dass durch eine
Erregung trigeminaler Nozizeptoren Neuropeptide ausgeschüttet werden, die
ihrerseits eine Vasodilatation der meningealen Gefäße und eine Plasmaextrava-
sation bewirken (31). Diese neurogene Entzündung führt über die Aktivierung ver-
schiedener Faktoren zu einer verstärkten Erregung der trigeminalen Nozizepto-
ren. Für die anderen primären Kopfschmerzen wie Spannungskopfschmerz oder
Clusterkopfschmerz gibt es trotz intensiver Forschung bisher keine allgemein
akzeptierten pathophysiologischen Konzepte.
Schmerzempfindliche Strukturen des
Craniums sind die durch den
N. trigeminus sensibel innervierten
intrakraniellen Gefäße und Meningen.
Für die meisten primären Kopf-
schmerzformen sind die Ursachen
jedoch noch ungeklärt.
Kopfschmerz ist eines der häufigsten
Symptome, mit denen Patienten sich
vorstellen.
´
Tabelle
C
C
´
Kopfschmerzen ohne charakteristischen strukturellen Bildgebungsbefund*
1
Kopfschmerztyp
Prävalenz
Kopfschmerzcharakteristika
Begleitsymptome
Indikation zur Bildgebung
Migräne
periodische Attacken
lichtscheu,
stärkste Kopfschmerzen,
(ohne Aura)
(4 bis 72 Stunden Dauer) mit
Lärmempfindlichkeit,
Kopfschmerzen mit an-
Frauen: 16–24%
einseitigem pulsierenden Kopf-
Übelkeit, Erbrechen (25)
haltenden neurologi-
Migräne
Männer: 6–8%
schmerz, der durch körperliche
schen Ausfällen oder
(mit Aura)
Anstrengung exazerbiert
psychopathologischen
Auffälligkeiten (7)
Spannungs-
episodisch: 40–50%
dumpf-drückend, bilateral, oft
keine (25)
ausgeprägte Tumorangst,
kopfschmerz
chronisch: 2%
holozephal
Ausschluss einer
Sinusthrombose
Clusterkopfschmerz
selten, vor allem bei
extrem stark („suicide headache“)
ipsilateral vermehrte
erstmaliges Auftreten,
Männern
Lokalisation: orbital oder temporal,
Lakrimation, Miosis,
auffälliger neurologischer
unilateral, Dauer 15–180 Minuten,
Lidödem oder konjunktivale Befund, Patienten über
vor allem nächtliches Auftreten
Injektion (25)
60 Jahre (7)
medikamenten-
bei Patienten unter
diffus, dumpf und holokraniell,
keine
keine Indikation
assoziierter
NSAR, Calcium-
Verstärkung bei Absetzen des
bei entsprechender
Kopfschmerz
antagonisten, Nitraten
Medikamentes
Anamnese (8)
Ciclosporin oder
Östrogenen
*
1
dabei handelt es sich um so genannte primäre Kopfschmerzformen (Auswahl)
zusätzlich: Neurologische
Ausfälle, meist vor dem
Kopfschmerz
Klassifikation der Kopfschmerzen
In diesem Manuskript werden in Anlehnung an die Klassifizierung des „Interna-
tional Committee of the International Headache Society“ Kopfschmerzen als
primär oder sekundär eingeteilt (1). Nach dieser Klassifikation zeigen Patienten
mit primären Kopfschmerzen unauffällige Befunde in der neurologischen Un-
tersuchung und keine Auffälligkeiten in weiterführenden diagnostischen und la-
borchemischen Untersuchungen, während die Kopfschmerzanamnese und -sym-
ptomatik meist typisch ist (Tabelle).
Die Bildgebung ist bei diesen Patienten unauffällig. Patienten mit sekundären
Kopfschmerzen weisen eine zugrunde liegende und in der Bildgebung meist dar-
stellbare Pathologie bei häufig eher unspezifischen Symptomen auf. Es bleibt
anzumerken, dass die Gruppe der sekundären Kopfschmerzen nur etwa acht
Prozent aller Kopfschmerzen ausmacht (11 a).
Kopfschmerzen mit strukturellem Bildgebungsbefund
Vaskuläre Ursachen
Die klinische Symptomatik der Hirnvenen- oder Sinusthrombose ist variabel
und hängt von der Lokalisation, der zeitlichen Entwicklung und dem Ausmaß
der Thrombose ab (12). Das häufigste klinische Symptom ist der Kopfschmerz,
der bei etwa 75 Prozent aller Patienten vorhanden ist, und der zum Zeitpunkt
der Vorstellung beim Arzt schon für mehrere Tage anhalten kann. Eine zuneh-
mende Verwirrtheit oder Schläfrigkeit, epileptische Anfälle, bilaterale Papil-
lenödeme oder fokale neurologische Defizite sind Warnzeichen, die eine soforti-
ge Bildgebung notwendig machen, denn auch ein klinisch primär unkomplizier-
ter Verlauf kann plötzlich in ein dramatisches Krankheitsbild münden, das un-
behandelt eine Mortalität von bis zu 33 Prozent aufweist (4). Ätiologische Fak-
toren, die zu einer Thrombose der Hirnvenen prädisponieren, sind: Hyperkoa-
gulopathie, orale Kontrazeptiva, Schwangerschaft, maligne Grunderkrankun-
gen, Dehydrierung, Morbus Behçet und Lupus erythematodes. Vor allem bei
Kindern können nach akuter oder chronischer Mastoiditis septische Sinus-
transversus-Thrombosen auftreten, die jedoch aufgrund der heutzutage früh
einsetzenden Therapie sehr selten geworden sind.
Die Bildgebung kann in der nativen CCT („cranial computed tomography“)
einen Sinus als Ausdruck eines frischen Thrombus fokal hyperdens zeigen, in der
kontrastmittelangehobenen CCT finden sich häufig Kontrastmittelaussparun-
gen in den venösen Blutleitern (das so genannte „empty triangle sign“). Das
MRT kann aufgrund des unterschiedlichen Signalverhaltens von Blut zu ver-
schiedenen Zeitpunkten in den unterschiedlichen Sequenzen besonders in sehr
frühen oder späten (chronischen) Stadien schwer zu interpretieren sein (16, 28).
Bei entsprechendem Verdacht sollten die Routinesequenzen deshalb in Kombi-
nation mit einer flusssensitiven Untersuchung (Gradientenecho, Phasenkon-
trastangiographie oder dynamische MR-Angiographie) durchgeführt werden
(32). Charakteristische Befunde sind das Fehlen der flussbedingten Signalauslö-
schungen in der T2-Wichtung, ein pathologisch hyperdenses Signal der Sinus in
T1-gewichteten Sequenzen mit zum Teil fehlender Kontrastmittelaufnahme, so-
wie infarziertes Gewebe oder ein Ödem in einem venösen Abflussgebiet (Abbil-
dung 1). Eine notfallmäßige Abklärung der Sinusthrombose kann auch mit einer
kontrastmittelverstärkten venösen CT-Angiographie in Spiraltechnik mit An-
fertigung von koronaren, sagittalen und axialen Rekonstruktionen erfolgen, da
sie in der Notfallsituation zuverlässige Ergebnisse ohne größeren Materialauf-
wand liefert.
Patienten, die über Kopfschmerzen klagen und zusätzlich mindestens eines
der folgenden Kriterien aufweisen, sollten auf eine Hirnvenen- oder Si-
nusthrombose hin bildgebend untersucht werden: orale Kontrazeption, Schwan-
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Primäre Kopfschmerzen:
unauffällige Befunde in
neurologischer und radiologischer
Diagnostik.
Sekundäre Kopfschmerzen:
Nachweis einer zugrunde liegenden
Pathologie in der Bildgebung
möglich.
Abbildung 1: Sinus-Sagittalis-Thrombose:
Bei dieser 22-jährigen Patientin bestan-
den seit vier Tagen Kopfschmerzen, die
langsam progressiv waren. Seit zwei Tagen
kam ein zunehmender Meningismus hinzu.
Am Tag der Aufnahme hatte sie ihren
ersten Krampfanfall.
Das native CCT (erste Reihe) zeigt eine pathologi-
sche Hyperdensität im Sinus sagittalis superior di-
rekt oberhalb des normal zur Darstellung kommen-
den Confluens sinuum (Pfeile). Es wurde eine MRT
durchgeführt, die in der FLAIR- („fluid attenuated in-
version recovery“-)Bildgebung (zweite Reihe) eine
Hyperintensität des Sinus sagittalis superior in ähn-
licher Ausprägung wie das CCT zeigt. Die koronaren
T2-gewichteten Sequenzen (dritte Reihe) zeigen das
Fehlen von flussbedingten Auslöschungsartefakten
in den hinteren Bereichen des Sinus sagittalis super-
ior, während das koronare Gradientenecho (vierte
Reihe) den Verschluss des Sinus (Pfeile) und noch
geöffnete Brückenvenen (blauer Pfeil) zeigt. In der
unteren Reihe ist eine venöse MR-Phasenkon-
trastangiographie zu sehen, die den fehlenden Fluss
im Sinus sagittalis superior bis kurz oberhalb des
Confluens sinuum (Pfeil) darstellt.
gerschaft oder Wochenbett, Übelkeit und Erbrechen ohne eine anamnestisch
bekannte Migräne, epileptische Krampfanfälle, neu aufgetretene neurologische
Defizite, bilaterale Papillenödeme.
Kopfschmerzen bei Subarachnoidalblutungen (SAB) werden vom Patienten
typischerweise als der „schlimmste Kopfschmerz ihres Lebens“ beschrieben. In
der englischen Literatur wird die Kopfschmerzcharakteristik auch „Donner-
schlag-Kopfschmerz“ genannt, da er sich innerhalb weniger Sekunden ent-
wickelt und innerhalb weniger Minuten zur maximalen Intensität ansteigt (7).
Dieser Kopfschmerz kann aus völliger Ruhe heraus aber auch nach einer kurz-
fristigen intrakraniellen Druckerhöhung (Defäkation, körperliche Anstren-
gung, Heben schwerer Lasten, Geschlechtsverkehr) auftreten und geht mit
Meningismus sowie einer Veränderung der Bewusstseinslage einher. Die häufig-
ste Ursache der nichttraumatischen SAB ist eine Aneurysmaruptur (80 Pro-
zent), seltener sind Blutungen ohne Nachweis einer Blutungsquelle (10 Pro-
zent). Mögliche andere, seltenere Ursachen sind arteriovenöse Malformationen,
durale AV-Fisteln oder Kavernome. Einige Patienten haben Warnblutungen mit
weniger starken Kopfschmerzen Tage oder Wochen vor der klinisch manifesten
Aneurysmaruptur (9). Die Sensitivität der nicht kontrastmittelangehobenen
CCT zur Detektion einer SAB hängt von der Zeit zwischen CCT und Blutungs-
ereignis ab und liegt bei fast 100 Prozent innerhalb des ersten Tages, 85 Prozent
nach fünf Tagen und 30 Prozent nach zwei Wochen (2) (Abbildung 2). Bei ver-
dächtiger Klinik und negativem CCT sollte eine Liquorpunktion erfolgen. Um
die Ursache der SAB zu identifizieren und die Therapie zu planen, sollte nach
der nativen CCT eine Gefäßdarstellung erfolgen. Trotz der mit den modernen
Geräten inzwischen zu erreichenden hohen Sensitivität und Spezifität der MR-
oder CT-Angiographie gilt die intraarterielle digitale Subtraktionsangiographie
(DSA) weiterhin als Goldstandard in der Diagnostik der SAB (5). Die seltene-
ren anderen Ursachen einer SAB können dabei in den meisten Fällen ebenfalls
nachgewiesen werden.
Sowohl bei der intrakraniellen intraparenchymatösen Blutung (ICH; „in-
tracranial hemorrhage“) wie auch beim ischämischen Schlaganfall steht die
Kopfschmerzsymptomatik verglichen mit den neurologischen Auffälligkeiten im
Hintergrund. Neben dem plötzlichen Auftreten der Kopfschmerzen treten neu-
rologische Defizite in Abhängigkeit von der Blutungslokalisation (häufig im Be-
reich der Stammganglien mit begleitender kompletter Hemiplegie) sowie oft ei-
ne Verschlechterung der Bewusstseinslage auf (23). Das native CCT als Notfall-
untersuchung zeigt das Ausmaß und die Lokalisation der Blutung verlässlich an.
Die weiterführende bildgebende Diagnostik (beispielsweise Angiographie zum
Ausschluss einer Angiomblutung) sollte abhängig von der klinischen Sympto-
matik, den Vorerkrankungen und den daraus abzuleitenden therapeutischen
Konsequenzen erfolgen. Zwingend erforderlich ist die Abklärung einer ICH
beim ansonsten gesunden jungen normotonen Patienten. Ist die Angiographie
negativ, sollte neben einem frühen MRT ein Kontroll-MRT nach Resorption der
Blutung (die in Abhängigkeit von Lokalisation und Ausmaß mehrere Wochen
dauern kann) zum Ausschluss eines Tumors oder eines Kavernoms erfolgen.
Extrakranielle Dissektionen der hirnversorgenden Gefäße können mit unila-
teralen, Hals- oder Nackenkopfschmerzen assoziiert sein (26). Der Schmerz kann
zu Auge, Ohr oder Schulter ausstrahlen. Die Dissektion ist, vor allem durch das Ri-
siko einer nachfolgenden Hirnembolie, eine der häufigsten Ursachen eines
Schlaganfalls bei jungen Patienten und muss deshalb zuverlässig diagnostiziert
werden. Die Ursache einer Dissektion bleibt meist ungeklärt. Gesicherte Ursa-
chen sind Gefäßwandveränderungen wie beispielsweise die fibromuskuläre Dys-
plasie, das Marfan-Syndrom, eine Vaskulitis oder das Ehlers-Danlos-Typ-IV-Syn-
drom. Flexions-Hyperextensionstraumata und chiropraktische Manipulationen
im Halsbereich können bei der Auslösung des Dissekats eine Rolle spielen. Die
Rolle von Gefäßwandentzündungen (septisch, vaskulitisch, mykotische Aneurys-
men) bei der Entstehung von Dissekaten ist quantitativ nicht eindeutig geklärt.
Patienten mit Karotisdissektionen haben häufig ein assoziiertes Horner-Syndrom,
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Abbildung 2: Subarachnoidalblutung; bei
dieser 42-jährigen Patientin kam es akut
und ohne erinnerliche Ursache zu den
stärksten Kopfschmerzen ihres Lebens.
Wegen einer beginnenden Eintrübung
wurde die Patientin in die Neurochirur-
gie verlegt.
Das native CCT zeigt in den Subarachnoidalräumen
der basalen Zisternen sowie betont in der interhe-
misphärischen Fissur eine Hyperdensität, die das
typische bildmorphologische Korrelat einer akuten
ausgedehnten Subarachnoidalblutung ist. Als Ursa-
che wurde in der sofort durchgeführten CT-Angio-
graphie ein kleines, nach vorne und unten gerichte-
tes Ramus-communicans-anterior-Aneurysma nach-
gewiesen, das sich in der konventionellen intraar-
teriellen Angiographie bestätigte (Pfeil).
Bei intrakraniellen Blutungen stehen
vor allem neurologische Defizite im
Vordergrund. Das native CCT zeigt
als Notfalluntersuchung das Ausmaß
der Blutung.
das durch Druck des intramuralen Wandhämatoms auf die sympathischen Ner-
venfasern die Miosis und Ptosis des ipsilateralen Auges auslöst. Die Dopplersono-
graphie ist als Screeningmethode geeignet (Nachweis eines Widerstandssignals),
kann aber nur selten das Dissekat direkt nachweisen. Die MRT kann in der MR-
Angiographie eine Lumeneinengung nachweisen sowie neben den Zeichen einer
frischen Ischämie in der Diffusionsbildgebung das intramurale Wandhämatom
zeigen (22), unserer Erfahrung nach haben sich dazu fettsupprimierte T1-gewich-
tete Sequenzen am besten bewährt. In der intraarteriellen Angiographie in DSA-
Technik kann das Ausmaß der Lumenverschmächtigung, eine möglicherweise zu-
grunde liegende Gefäßerkrankung sowie die Kollateralisierung dargestellt wer-
den.
Beim ischämischen Schlaganfall kann, vor allem im Stromgebiet der A. cerebri
posterior, eine Kopfschmerzsymptomatik begleitendes Symptom sein (23). Dane-
ben kann eine Vaskulitis Ursache für Kopfschmerzen und Schlaganfälle sein.
Unilaterale temporal betonte Kopfschmerzen, allgemeines Krankheitsgefühl
und eine Claudicatio bei Kieferbewegungen bei einem über 50-jährigen Patien-
ten sind typische Symptome, die für eine Arteriitis temporalis sprechen. Es kann
auch, vor allem bei Nichterkennen und daraus resultierender fehlender adäqua-
ter Behandlung, zu einer Visusminderung bis hin zur Blindheit und seltener zu
ischämischen Schlaganfällen kommen (9). Der Bildgebung kommt in diesem
Krankheitsbild, verglichen zur körperlichen Untersuchung, der Bestimmung der
Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) und der Biopsie der A. temporalis, eine un-
tergeordnete Rolle zu. Computertomographisch nachweisbare Läsionen haben
kein typisches oder gar beweisendes Muster. Die in der Angiographie mögli-
cherweise sichtbaren Veränderungen können nicht immer von arterioskleroti-
schen Wandveränderungen differenziert werden.
Kopfschmerzen bei hypertoner Entgleisung und bei langjährig bestehender
Hypertonie korrelieren in ihrer Stärke mit der Höhe des diastolischen Blutdrucks.
Sie sind vor allem ausgeprägt bei Frauen unter 50 Jahren, sind vornehmlich okzipi-
tal lokalisiert und treten morgens auf (14).Auch hier spielt die Bildgebung eine un-
tergeordnete Rolle, sollte jedoch zum Ausschluss einer intrazerebralen Blutung
durchgeführt werden. Typische Veränderungen bei langjähriger Hypertonie sind
zum Teil konfluierende periventrikuläre Dichteminderungen in der CCT als Folge
einer arteriosklerotisch bedingten Mikroangiopathie. Als klinisches Syndrom der
reversiblen posterioren Leukenzephalopathie können die durch Hypertonie aus-
gelösten Kopfschmerzen und Sehstörungen mit einer reversiblen Hypodensität pa-
rieto-okzipital in der CCT beziehungsweise einer Hyperintensität in der T2-Bild-
gebung als Folge eines Ödems in diesem Bereich einhergehen (15, 30). Diese Form
der Enzephalopathie kann auch bei der Präeklampsie oder aufgrund einer Ciclo-
sporin-Toxizität auftreten.
Trauma
Patienten mit Kopfschmerzen, die nach einem adäquaten Kopftrauma aufgetre-
ten sind, müssen bildgebend abgeklärt werden. Dabei stellt die native Compu-
tertomographie die Methode der Wahl dar, um die typischen posttraumatischen
Ursachen für Kopfschmerzen abzuklären. Zu diesen zählen die Kontusionsblu-
tungen, chronische oder akute Subduralhämatome (Abbildung 3), Epiduralhä-
matome oder eine traumatische Subarachnoidalblutung. Bei älteren Patienten,
insbesondere unter Antikoagulation, sollte auch bei fehlender oder inadäquater
Traumaanamnese an das Vorliegen eines chronischen Subduralhämatoms ge-
dacht werden.
Entzündliche Veränderungen
Die Entzündung der Meningen (Meningitis) kann toxischer, infektiöser oder gra-
nulomatöser Genese sein. Die Bildgebung ist eher unspezifisch und häufig zu Be-
ginn der Erkrankung noch unauffällig, erst im weiteren Verlauf zeigt sich eine
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Für die Arteriitis temporalis und
andere Vaskulitiden ist die
Bildgebung eher uncharakteristisch.
Die laborchemischen Befunde treten
hier für die Diagnostik in den
Vordergrund.
Abbildung 3: Chronisches Subduralhä-
matom (CSDH); bei diesem 77-jährigen,
wegen eines Klappenfehlers marcumari-
sierten Patienten kam es im Verlauf der
letzten drei Wochen zu stärker werden-
den Kopfschmerzen, einer progredien-
ten Feinmotorikstörung der linken Hand
sowie zu einer vermehrten Desorientie-
rung. Nach sorgfältiger Befragung des
Patienten berichtete dieser über ein Ba-
gatelltrauma (Anstoßen des Kopfes an
einem Fensterrahmen) vor vier Wochen.
Das native CCT zeigt eine von außen das Gehirn
komprimierende gemischt hyper- und hypodense
Raumforderung, die aufgrund der Konfiguration so-
wie der Anamnese einem chronischen Subduralhä-
matom entspricht.
vermehrte leptomeningeale Kontrastmittelaufnahme (Abbildung 4). In der Dia-
gnostik ist somit die Liquordiagnostik von übergeordneter Bedeutung (23).
Während die klassische bakterielle Meningitis mit Kopfschmerzen, Fieber und
Nackensteifigkeit einhergeht, können chronische Meningitiden durch Hirnner-
venausfällen oder ischämische Komplikationen symptomatisch werden. Die Sar-
koidose als eine granulomatöse Variante der Meningitis kann neben Fieber,
Kopfschmerzen und Hirnnervenausfälle auch epileptische Anfälle auslösen (19).
Eine Enzephalitis zeigt sich typischerweise durch holozephale Kopfschmer-
zen, Fieber und eine Veränderung der Bewusstseinslage. Die häufigste pathoge-
netische Ursache sind Viren (Herpes simplex [HSV], Ebstein-Barr-Virus, HIV),
seltener sind es Bakterien (Mycoplasmen, Rickettsien, Borrelien oder Trepone-
men) oder Protozoen (Kryptokokkus, Toxoplasma). Vor allem beim immunsup-
primierten Patienten müssen an die sonst weniger wahrscheinlichen Keime als
Ursache einer neu aufgetretenen Kopfschmerzsymptomatik gedacht werden.
Die MRT ist in der Diagnostik der CT überlegen, zeigt jedoch klassischerweise
nur bei der HSV-Enzephalitis einen typischen Befund mit Ödem und Schwel-
lung im Temporallappen und der Inselregion, dem limbischen System inklusive
des Gyrus cinguli und der orbitofrontalen Gyri (26). Diese Veränderungen sind
häufig bilateral. Bei den übrigen Enzephalitiden findet sich ein Ödem in einer
Region, die keinem einzelnen vaskulären Territorium zugeordnet werden kann.
Eine Kontrastmittelaufnahme zeigt sich in der Frühphase bei viralen Entzün-
dungen meist nicht.
Andere entzündliche Veränderungen sind Hirnabszesse und subdurale Em-
pyeme, bei denen neben Fieber und Kopfschmerzen auch fokale neurologische
Defizite oder epileptische Anfälle vorliegen. Während in den meisten Fällen die
Diagnose bereits in der kontrastmittelverstärkten CCT gestellt werden kann,
hat die MRT eine höhere Sensitivität in der Diagnosefindung (18).
Störungen der Liquorzirkulation
Der Pseudotumor cerebri ist durch Kopfschmerzen und Stauungspapillen cha-
rakterisiert, für die sich nur ein erhöhter Liquoreröffnungsdruck (> 25 cm H
2
O)
ohne Nachweis einer intrakraniellen Raumforderung, eines Liquorpassagehin-
dernisses oder einer Hirnvenenthrombose nachweisen lässt (6). Die Ätiologie
dieser Erkrankung ist ungeklärt. Die Symptomatik besteht neben orbitofrontal
oder retrobulbär betonten Kopfschmerzen mit Übelkeit aus Sehstörungen wie
Dunkelfeldsehen, Gesichtsfeldausfällen oder Visusminderung. Die Kopfschmer-
zen verstärken sich bei Erhöhung des intrakraniellen Drucks oder bei Augen-
bewegungen. Ein Papillenödem kann vorliegen. Betroffen sind vor allem über-
gewichtige junge Frauen. Assoziierte kausale Faktoren sind Steroide, orale Kon-
trazeptiva, Vitamin A oder Tetrazykline (6, 23). Die Bildgebung kann nur indi-
rekte Hinweise auf das Krankheitsbild geben, klassisch sind das so genannte
„Empty-sella-Zeichen“ (eine auf den Boden der Sella turcica gepresste Hypo-
physe, die den Sellainhalt somit leer erscheinen lässt) und eine Verdickung der
Vena ophthalmica. Die Ventrikel sind nicht vergrößert, sondern häufig schlitz-
förmig verengt. Bevor ein Pseudotumor cerebri diagnostiziert wird, muss eine
Sinusthrombose bildgebend sicher ausgeschlossen sein.
Auch ein intrakranieller Unterdruck kann Kopfschmerzen auslösen. Mögli-
che Ursachen sind: Trauma, Lumbalpunktion, Überdrainage bei einliegendem
Ventrikelshunt oder ein neurochirurgischer intrakranieller Eingriff (25). In sel-
tenen Fällen liegt ein spontanes Liquorunterdrucksyndrom vor. Die Kopf-
schmerzen sind lageabhängig und können mit einem verschwommenen Visus,
Photophobie oder Diplopie einhergehen. Nach einer Lumbalpunktion treten bei
etwa 20 bis 40 Prozent aller Patienten Kopfschmerzen auf. Diese setzen inner-
halb von 24 bis 48 Stunden ein und halten im Mittel vier Tage an (29). In der Bild-
gebung erkennt man als Folge des Liquorunterdruckes eine diffuse pachy-
meningeale Kontrastmittelaufnahme in der verdickten Dura, subdurale Flüssig-
keitskollektionen (Hygrome) oder einen Tonsillentiefstand (3).
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Abbildung 4: Meningitis
Das klassische Bild der Meningitis im MRT ist die
deutlich vermehrte Kontrastierung der weichen
Hirnhaut (Leptomeninx) nach intravenöser Kon-
trastmittelgabe, die sich in dem hier vorliegenden
Fall zeigt.
Abbildung 5: Glioblastoma multiforme
In der MRT nach Kontrastmittelgabe zeigt sich ein
inhomogen randständig, girlandenförmig kontrast-
mittelaufnehmender Tumor, der die Mittellinie über
den Balken gekreuzt hat und mit einem deutlichen
perifokalen Ödem sowie einer deutlich raumfor-
dernden Wirkung auf beide Seitenventrikel einher-
geht.
Von den verschiedenen Hydrozephalusformen kann vor allem der Hydroce-
phalus malresorptivus (nach SAB oder nach Meningitis) sowie der Hydrocepha-
lus occlusus (als Folge einer Liquorpassagestörung im Rahmen einer Raumfor-
derung) Kopfschmerzen auslösen, die durch eine Erhöhung des intrakraniellen
Drucks bedingt sind.
Intrakranielle Raumforderungen
Obwohl Patienten mit intrakranieller Raumforderung in 40 Prozent als Initial-
symptom Kopfschmerzen angeben, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Patient
mit Kopfschmerzen einen Hirntumor hat, bei etwa 1 : 900 (26). Der Kopf-
schmerzcharakter wird als dumpf und drückend beschrieben und verstärkt sich
typischerweise im Laufe einiger Wochen (23).
Neurologische Auffälligkeiten oder eine psychische Veränderung können Be-
gleitsymptome, vor allem bei größeren oder aggressiv wachsenden Tumoren
sein. Die Kopfschmerzen werden durch den erhöhten intrakraniellen Druck, ei-
nen möglicherweise begleitenden Hydrocephalus occlusus und die Mittellinien-
verlagerung ausgelöst und sind bei den schnell wachsenden Glioblastomen am
stärksten ausgeprägt (Abbildung 5). Die mit Kopfschmerzen einhergehenden
größeren intrakraniellen Raumforderungen sind sowohl in der CCT wie auch
der MRT nachweisbar, wobei neben dem Hirnparenchym auch die Schädelbasis
diagnostisch beachtet werden muss. Die Gabe intravenöser Kontrastmittel ist
für die Diagnostik unabdingbar. Bei immunsupprimierten Patienten muss an
raumfordernde Abszesse (Toxoplasmose) oder ein zerebrales Lymphom ge-
dacht werden (11).
Es ist zu beachten, dass nicht nur die Größe oder Wachstumstendenz einer in-
trakraniellen Raumforderung, sondern auch ihre Lage kritisch für die Auslösung
von Kopfschmerzen sein kann. So können selbst kleine und von der Wachstums-
tendenz als benigne einzuordnende Kolloidzysten durch ihre Lage am Foramen
Monroi durch einen Hydrocephalus occlusus zu stärksten Kopfschmerzen
führen (Abbildung 6).
Weitere Ursachen
Kopfschmerzen aufgrund einer chronischen Sinusitis oder anderer Pathologien
der Nasennebenhöhlen sind dumpf, vor allem bei Affektion des Sinus sphenoi-
dalis bilateral periorbital lokalisiert, können zum Ohr ausstrahlen und ver-
schlimmern sich am Morgen. Mucocelen des Sinus sphenoidalis oder der hinte-
ren Ethmoidalzellen können selten auch zu Hirnnervenausfällen führen (27).
Die CT der Nasennebenhöhlen ist die Diagnostik der Wahl (Abbildung 7).
Knöcherne Veränderungen des Schädels, die mit Kopfschmerzen einherge-
hen, sind expansive, oft aggressive osteoklastische Läsionen, wie das Plasmozy-
tom, das Lymphom oder die Osteomyelitis (10).
Anomalien der Halswirbelsäule können in seltenen Fällen zervikogene Kopf-
schmerzen im Rahmen eines Halswirbelsäulen-Syndroms auslösen und durch
die konventionelle Röntgendarstellung nachgewiesen werden.
Protokoll zur Kopfschmerzabklärung
Ein einheitliches Protokoll zur Abklärung von Kopfschmerzen kann aufgrund
der vielfältigen Ursachen nicht aufgestellt werden. Die Anamnese und die kör-
perliche Untersuchung geben wertvolle Hinweise auf eine mögliche Ursache der
Kopfschmerzen, sodass die Bildgebung dementsprechend angepasst werden
sollte (Textkasten).
Bereits mit der nativen (das heißt nicht kontrastmittelangehobenen) krania-
len Computertomographie als weitverbreitete diagnostische Methode können
die wichtigsten und gefährlichsten Ursachen für Kopfschmerzen ausgeschlossen
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Abbildung 7: Chronische Sinusitis
Die Patientin litt seit mehreren Wochen unter rechts
frontal betonten Kopfschmerzen, die beim Vorn-
überbeugen schlimmer wurden. In der Bildgebung
zeigte sich eine komplette Verlegung des rechten
Sinus maxillaris (Pfeil) und mehrerer Ethmoidalzel-
len rechts (Pfeil) ohne Nachweis eines Luft-Flüssig-
keits-Spiegels. Dies spricht für eine chronische Na-
sennebenhöhlenaffektion.
Abbildung 6: Kolloidzyste
Kolloidzysten des Gehirns sind typischerweise am
Foramen Monroi lokalisiert (Pfeil) und führen hier
zu einer Verlegung des physiologischen Liquorflus-
ses mit konsekutivem Aufstau beider Seitenventri-
kel, die in den weiter apikalen Schnitten im Ver-
gleich zu den äußeren Liquorräumen deutlich er-
weitert erscheinen. Der Aspekt einer Kolloidzyste
im CCT, aber auch im MRT ist geprägt von dem ho-
hen Proteingehalt des Zysteninhaltes und stellt sich
dehalb hyperdens in der nativen CCT dar.
Die Kopfschmerzcharakteristik bei
intrakraniellen Raumforderungen ist
unspezifisch und geht häufig mit
neurologischen Ausfällen einher.
werden, die einen sofortigen Handlungsbedarf nach sich ziehen, nämlich die fri-
sche Subarachnoidalblutung, die akute Liquorabflussbehinderung und der aus-
gedehnte Hirntumor. Somit ist nach Meinung der Autoren die native CCT die
diagnostische Methode der ersten Wahl, die bei nicht eindeutigen Ergebnissen
im weiteren Verlauf durch eine MRT ergänzt werden kann.
Bei einigen Diagnosen wie zum Beispiel subdurales Empyem, Enzephalitis
oder Dissektion ist die MRT der CT deutlich in der Sensitivität überlegen,
sodass bei solchen differenzialdiagnostischen Überlegungen primär eine MRT
angefertigt werden sollte.
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Manuskript eingereicht: 8. 3. 2004, revidierte Fassung
angenommen: 23. 6. 2004
Der Autor versichert, dass kein Interessenkonflikt im Sin-
ne der Richtlinien des International Committee of Medi-
cal Journal Editors vorliegt.
❚
Zitierweise dieses Beitrags:
Dtsch Arztebl 2004; 101: A 3026–3035 [Heft 45]
Indikationen für eine Bildgebung bei
Kopfschmerzen (9, 13, 20, 24, 26)
>
Erster, schlimmster oder plötzlich aufgetretener
Kopfschmerz
>
Kopfschmerzen, die durch Erhöhung des intra-
kraniellen Drucks zunehmen oder während der
Druckerhöhung aufgetreten sind (Vornüber-
beugen,Anstrengung, Schnupfen, Geschlechts-
verkehr)
>
Neu aufgetretene Kopfschmerzen bei Lebens-
alter über 50 Jahre
>
Neu aufgetretene Kopfschmerzen bei bekann-
tem Malignom, Immundefizienz oder unter An-
tikoagulation
>
Kopfschmerzen mit Veränderungen des menta-
len Status
>
Kopfschmerzen mit Fieber und/oder Meningis-
mus
>
Kopfschmerzen mit neuen fokalen neurologi-
schen Defiziten, die nicht als Migräneaura vor-
beschrieben waren, oder mit einer neu aufge-
tretenen Demenz
>
Kopfschmerzen mit assoziiertem Papillenödem
>
Kopfschmerzen nach Kopftrauma
>
Bei bekannten Kopfschmerzen: Zunahme in der
Frequenz oder Schwere oder über Wochen zu-
nehmende Kopfschmerzen oder Änderung der
Schmerzcharakteristik
Textkasten
Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literatur-
verzeichnis, das beim Verfasser erhältlich oder im Internet
unter www.aerzteblatt.de/lit4504 abrufbar ist.
Anschrift für die Verfasser:
Priv.-Doz. Dr. med. Timo Krings
Abteilung für Neuroradiologie der
Klinik für Radiologische Diagnostik
Universitätsklinikum der RWTH Aachen
Pauwelsstraße 30, 52057 Aachen
E-Mail: tkrings@izkf.rwth-aachen.de
Frage 1
Über welchen Nerv erfolgt die sensible Innerva-
tion der Hirnhaut und der intrakraniellen Ge-
fäße?
1. N. glossopharyngeus
2. N. occipitalis major
3. N. trigeminus
4. N. suboccipitalis
5. N. occipitalis minor
Frage 2
Welches ist kein typisches Begleitsymptom des
Clusterkopfschmerzes?
1. Miosis
2. Lidödem
3. Konjunktivale Injektion
4. Flimmerskotom
5. Tränenfluss
Frage 3
Ein 70-jähriger markumarisierter Patient erlitt vor Wo-
chen ein leichtes Schädel-Hirn-Trauma, wobei er sich
den Kopf an einer Schranktür anschlug. Im Verlauf der
nächsten Wochen kam es zu progredienten Kopf-
schmerzepisoden, einer Verlangsamung der Reaktion
sowie zu einer Schwäche der rechten Körperhälfte.
Welche radiologische Untersuchungsmethode
wäre am ehesten indiziert?
1. Röntgen: Schädel nativ in zwei Ebenen
2. Röntgen: Schädel nativ mit Anfertigung von Spezial-
aufnahmen (Schüller und Towne)
3. CCT ohne Kontrastmittel
4. MRT mit Kontrastmittel
5. CT-Angiographie in der venösen Phase
Frage 4
An welche Diagnose ist in erster Linie zu denken?
1. Chronisches Subduralhämatom der linken Hemisphäre
2. Sinusthrombose
3. Dissektion der A. vertebralis
4. Nasennebenhöhlenaffektion
5. Kolloidzyste des dritten Ventrikels
Frage 5
Von Angehörigen wird bei einer 65-jährigen Patientin über
eine zunehmende Wesensveränderung berichtet.Weiterhin
bestehen bei der Patientin Kopfschmerzen, Übelkeit sowie
Erbrechen. Neurologisch zeigt sich eine Hemiparese rechts
sowie neuroopthalmologisch beidseitige Stauungspapillen.
Welche neuroradiologische Untersuchung ist
primär indiziert?
1. Keine bildgebende Abklärung notwendig
2. Röntgen: Schädel nativ in zwei Ebenen
3. Koronares CT der Nasennebenhöhlen
4. MRT mit Kontrastmittel
5. Digitale Subtraktionsangiographie
Frage 6
Welche Differenzialdiagnose ist in Erwägung zu
ziehen?
1. Subarachnoidalblutung bei A.-cerebri-media-Aneurysma
2. Migraine accompagnée
3. Pseudotumor cerebri
4. Hirndrucksteigerung infolge eines Hydrozephalus oder
Hirnödem bei intrakranieller Raumforderung
5. Meningitis
Frage 7
Welche Strukturen sind bei der Herpes-simplex-
Enzephalitis vor allem betroffen?
1. Kleinhirn und Stammhirn
2. Temporallappen, Insel und Gyrus cinguli
3. Okzipitalpol bilateral
4. Mesenzephalon
5. keine der genannten Strukturen
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(nur eine Antwort pro Frage ist jeweils möglich)
Wichtiger Hinweis
Die Teilnahme an der zertifizierten Fortbildung ist
ausschließlich über das Internet möglich:
www.aerzteblatt.de/cme
Einsendeschluss ist der 16. 12. 2004
Einsendungen, die per Brief oder Fax erfolgen,
können nicht berücksichtigt werden.
Die Lösungen zu dieser cme-Einheit werden in Heft
1–2/2004 an dieser Stelle veröffentlicht.
Lösungen zur CME-Einheit in Heft 37/2004
Remschmidt H, Heiser P: Differenzierte Diagnostik
und multimodale Therapie hyperkinetischer Störun-
gen: 1a, 2a, 3c, 4b, 5c, 6a, 7c, 8a, 9b, 10e
Frage 8
Nach welcher der folgenden zugrunde liegen-
den Erkrankungen muss bei einer nachgewiese-
nen Dissektion gesucht werden?
1. Vaskulitis
2. Fibromuskuläre Dysplasie
3. Ehlers-Danlos-Typ IV
4. Marfan-Syndrom
5. Alle erwähnten Erkrankungen müssen
abgeklärt werden
Frage 9
Welcher der genannten Faktoren prädisponiert
nicht für eine Sinus- oder Hirnvenenthrombose?
1. Schwangerschaft
2. Alkoholabusus
3. Lupus erythematodes
4. Orale Kontrazeptiva
5. Maligne Grunderkrankung
Frage 10
Welche Aussage trifft für die Subarachnoidal-
blutung (SAB) zu?
1. Aneurysmen sind die einzige Ursache einer SAB.
2. Ein unauffälliges CCT bei typischer Kopfschmerzsym-
ptomatik schließt eine SAB aus.
3. Die digitale Subtraktionsangiographie ist weiterhin
der diagnostische Goldstandard und sollte bei negativer
CT-Angiographie deshalb durchgeführt werden.
4. Eine SAB tritt nur nach einer plötzlichen intrakraniel-
len Druckerhöhung auf.
5. Keine Aussage trifft zu.
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Die Therapie bei Hämorrhoiden
erstreckt sich von konservativ bis
operativ und kann für Hausarzt und
Fachspezialisten eine Herausforde-
rung darstellen. Bei therapieresisten-
ten, thrombosierten, drei bis vier
Grad prolabierenden Hämorrhoiden
ist die Operation oft die einzige
Erfolg versprechende Therapie.
Anhand der aktuellen Literatur
diskutiert der Autor detailliert die
Verfahren der operativen Hämor-
rhoidektomie (wie Milligan-Morgan,
Parks, Ferguson, Longo) und deren
mögliche Komplikationen (Fistel, Ab-
szess, Fissur, Blutung, Harnverhalt,
Schmerz, Stenose, Störung der Fein-
kontinenz, Inkontinenz). Dabei zeigt
sich, dass es in der operativen Thera-
pie keinen Goldstandard gibt, und
dass ältere Methoden den neueren,
wie der so genannten Stapler-Metho-
de, die auch mit Schmerzen, schwer-
sten Infektionen und Inkontinenz
verbunden wird, in nichts nachstehen.
Die operative Behandlung äußerer
thrombosierter Hämorrhoiden ist mit
wenig Komplikationen – und in kei-
nem Fall mit einer analen Inkontinenz
– verbunden. Beim Krankheitsbild
der Inkontinenz ist die sorgfältige
Anamnese nach möglichen syste-
mischen beziehungsweise regionalen
Ursachen (Schaden nach Mehrfach-
schwangerschaft, perianale Fistel/Ab-
szess/Abszessspaltung, entzündliche
Darmerkrankungen, Medikamenten-
oder Laxanzienabusus, Obstipation,
neurologische Erkrankungen, Opera-
tionen) vor einer belastenden und teue-
ren apparativen Diagnostik (Manome-
trie, Endosonographie, Defäkographie)
durchzuführen. Bei der apparativen
Diagnostik ist die Ergebniszuverlässig-
keit stark von der Mitwirkung des Pati-
enten, der Erfahrung des Untersuchers
und der Qualität der Geräte abhängig.
Nach Auswertung der Literatur-
daten ist die Inkontinenz meist Folge
einer oder mehrerer der ersten vier
der genannten Faktoren. Nur die ope-
rative Behandlung von perianalen
Fisteln beziehungsweise Abszessen
hat ein ähnlich hohes oder höheres
Risiko, eine Inkontinenz zu verur-
sachen; dagegen ist das Risiko einer
Inkontinenz nach Hämorrhoidektomie
gering, bei äußeren Hämorrhoiden
praktisch null.
hlh
Holzheimer RG: Hemorrhoidectomy: indications and
risks. Eur J Med Res 2004; 9: 18–36.
Priv.-Doz. Dr. med. habil. René G. Holzheimer, Univer-
sität Halle-Wittenberg, Praxisklinik für Ambulante
Operationen, Tegernseer Landstraße 8, 82054 Sauer-
lach bei München, E-Mail: info@praxisklinik-sauer
lach.de
In den ersten Publikationen über die
CT-Kolonographie (virtuelle Kolos-
kopie) wurden Daten präsentiert, die für
die Anwendung dieses bildgebenden
Verfahrens sprachen. Es wurden je-
doch bereits früh Zweifel geäußert, ob
sich diese Technik als Screeningunter-
suchung in der Praxis eignet. Die ame-
rikanischen Autoren vom Digestive
Disease Center, Medical University
Carolina, Charleston, USA, berichten
jetzt über eine Multicenter-studie, an
der 612 Patienten im Alter von mehr
als 50 Jahren teilnahmen.
Die Patienten wurden zunächst
nach der üblichen Darmvorbereitung
einer virtuellen Koloskopie unterzo-
gen, zwei Stunden später erfolgte eine
konventionelle Koloskopie. Das pri-
märe Ziel der Studie war es, Läsionen
von mehr als 6 mm Durchmesser zu er-
fassen. Die Sensitivität der virtuellen
Koloskopie betrug 39 Prozent, bei
Läsionen von mindestens 10 mm
Durchmesser lag sie bei 55 Prozent.
Mit der konventionellen Koloskopie
wurde eine Sensitivität von 99 Prozent
erreicht.
Die Autoren kommen zu dem
Schluss, dass die virtuelle Koloskopie
für den klinischen Einsatz noch nicht
ausreicht und dass die Technik und das
Training der Anwender noch verbessert
werden müssen.
w
Cotton PB, Durkalski VL, Pineau BC et al.: Computed to-
mographic colonography (virtual colonoscopy) a multi-
center comparison with standard colonoscopy for de-
tection of colorectal neoplasia. JAMA 2004; 291:
1713–1719.
Dr. P. B. Cotton, Department of Gastroenterology,The Di-
gestive Disease Center, Medical University of South Ca-
rolina, Suite 210, Clinical Science Bldg, 96 Jonathan Lu-
cas Street PO Box 250327, Charleston, SC 29425 USA,
E-Mail: cottonp@musc.edu
Virtuelle Koloskopie für Screening ungeeignet
Hämorrhoiden: Indikation
und Risiken der Operation
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Zertifizierte Medizinische Fortbildung
Bildgebende Diagnostik bei der
Abklärung des Kopfschmerzes
Timo Krings
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Literaturverzeichnis Heft 45