Beispielsätze zur Syntaxvorlesung (6)


Ein komplexer Satz ist ein Trägersatz mit mindestens einer von ihm abhängigen satzartigen Konstruktion. Diese Konstruktion repräsentiert entweder ein Satzglied des Trägersatzes und stellt einen Gliedsatz dar, oder sie repräsentiert ein Attribut zu einem Satzglied des Trägersatzes und stellt einen Attributsatz dar.

Gliedsätze sind Ergänzungssätze, wenn sie -->satzkonstituitve[Author ID1: at Fri Apr 20 11:55:00 2007 ] Elemente repräsentieren. Sie sind Angabesätze, wenn sie -->nicht-satzkonstitutive[Author ID1: at Fri Apr 20 11:55:00 2007 ], d.h. fakult[Author ID1: at Fri Apr 20 11:56:00 2007 ]a[Author ID0: at Thu Nov 30 00:00:00 1899 ]tive[Author ID1: at Fri Apr 20 11:56:00 2007 ] Elemente repräsentieren. Daraus ergibt sich, daß ein Trägersatz ohne den von ihm abhängigen Ergänzungssatz unvollständig ist, [Author ID1: at Fri Apr 20 11:56:00 2007 ]einen Satzrest darstellt, falls für den ihm folgenden Ergänzungssatz keine Katapher bzw. für den ihm vorangehenden Ergänzungssatz keine Anapher steht. Solche Verweiselemente sind allerdings in vielen Fällen hinsichtlich der Redeabsicht oder sogar [Author ID1: at Fri Apr 20 11:56:00 2007 ]grammatisch ausgeschlossen:

Ich habe (es) ihm gesagt, daß du kommst.
⇒ *Ich habe ihm gesagt.
⇒ Ich habe es ihm gesagt.

    1. Die Stellung der abhängigen Gliedsätze

Sie stehen im Vorfeld, im Satzfeld oder im Nachfeld ihres Trägersatzes. Man spricht auch von Voranstellung, Innenstellungstellung oder Nachstellung des Gliedsatzes.

Als der Morgen kam, machten sie ihre Boote fertig.
Sie machten, als der Morgen kam, ihre Boote fertig.
Sie machten ihre Boote fertig, als der Morgen kam.

Hinsichtlich dieser drei möglichen Positionen gibt es jedoch Restriktionen:

Ein Gliedsatz kann im Vorfeld des Trägersatzes nur dann stehen, wenn dessen Satzart eine behauptende ist und somit ein Vorfeld hat. Voranstellung erlauben daher allein Konstativ- und Ergänzungsfragesätze. Umgangssprachlich ist daher das Satzgefüge:

Wenn der Morgen kommt, macht die Boote fertig!

Besser wäre hier z.B. Innenstellung des Temporalsatzes:

Macht, wenn der Morgen kommt, die Boote fertig!

In Innenstellung können Adverbialsätze erst nach der Personalform stehen:

Der Wächter, der ein Schläfchen gemacht hatte, öffnete die Tür.

Am Morgen, als es gerade erst dämmerte, dämmerte uns die nahende Katastrophe.

Subjekt-, Objekt-, Prädikatsergänzungs und Prädikativsätze können nicht in Innenstellung erscheinen.

*Wir haben, daß ihr das nicht schaffen werdet, immer schon gewußt.
*Er ist, was sein Vater war, später geworden.
*Udo sieht, als ob er krank wäre, schon lange aus.
?Mich macht, was ich nicht weiß, nicht heißt.

Objektsätze für Genitiv- oder Präpositionalobjekt verlangen in Voranstellung gewöhnlich eine Anapher am Anfang des Trägersatzes:

Daß die anderen auch kommen werden, dessen waren wir gewiß.
Daß er die Unwahrheit gesagt hatte, dafür wollte man ihn belangen.

Die seltenen Dativobjektobjektsätze verlangen im Falle ihrer Voranstellung ebenfalls eine den Trägersatz eröffnende Anapher:

Was sich damals dort ereignet hatte, dem war er immer noch auf der Spur.
Daß dies unmöglich sein soll, dem widersprechen die gelungenen Versuche.

    1. Abhängige Sätze für konstitutive Satzglieder (Ergänzungssätze)

Diese abhängigen Sätze komutieren mit einfachen (nicht satzartigen) nominalen und nicht-nominalen Satzgliedern und vertreten:

  1. Subjekt

  2. Akkusativobjekt

  3. Genitivobjekt

  4. Dativobjekt

  5. Präpositionalobjekt

  6. Prädikativ

  7. Prädikatsergänzung

      1. Eingeleitete abhängige Sätze für konstutive Satzglieder

        1. Subjektsätze

Su bjektsätze werden entweder mit den Subjunktoren (1) daß, (2) ob, gelegentlich mit (3) wenn, mit (4) Fragepronomen und (5) Frageadverbien eingeleitet:

Mir scheint, daß hier jemand etwas gesucht hat.

Ob sie sich dafür entscheidet, sagt sie uns morgen.

Uns ist es recht, wenn ihr noch kommt. / Wenn ihr noch kommt, ist uns es / das recht.

Was der Sommer noch bringt, weiß auch der Wetterfrosch nicht.

Wir wissen nicht, wie er das macht.

oder sie erscheinen uneingeleitet als abhängige Infinitivkonstruktionen mit zu (bei fehlenden Erweiterung selten auch ohne zu) oder nebengeordnete abhängige Sätze:

So zu tanzen ist eine Kunst.
So tanzen will gelernt sein.
Mir scheint, hier hat jemand etwas gesucht.

In generalisierenden Subjektsätzen hat das einleitende Element ebenso Subjektfunktion wie der Nebensatz im Gesamtsatz

Wer schaffen will, muß fröhlich sein.
Was nicht ist, kann noch werden.

oder es hat die Funktion des Akkusativobjekts:

Was er jetzt vorhat, ist uns bekannt.

Definite Subjektsätze werden mit der eingeleitet:

Der das kaputt gemacht hat, sollte es wieder ganz machen.

        1. Akkusativobjektsätze

Akkusativobjektsätze werden entweder mit (1) daß, (2) ob, (3) wie, (4) wenn und anderen Fragepronomen und -adverbien eingeleitet:

Seit heute wissen wir, daß unsere Lösung richtig ist.

Wir wußten bis heute nicht, ob unsere Lösung richtig ist.

Er hat gesehen, wie es passiert ist.

Sie hat es gern, wenn er sie hofiert.

oder sie erscheinen uneingeleitet als (5) abhängige Infinitivkonstruktionen mit zu oder nebengeordnete Sätze (7) im Konjunktiv I der indirekten Rede oder (8) im Indikativ:

Sie beabsichtigt, zur Kur nach Spa zu fahren.

Etwas mit der Sache zu tun zu haben leugnet er unnachgiebig.

Er behauptet, er habe mit der Sache nichts zu tun.

Und er sah, es war wohlgelungen.

Generalisierende Akkusativobjektsätze werden meist mit dem Fragepronomen wer oder was eingeleitet, das im Subjektsatz ebenfalls Akkusativobjekt ist:

Wen ich da getroffen habe, wollten sie von mir wissen.

Sie interessierte auch, was ich dort gemacht habe.

Seltener hat das Fragepronomen die Subjektfunktion des Akkusativobjektsatzes:

Wer den ersten Preis erhält, wird die Jury entscheiden.

Aus der Zeitung erfuhren wir, was dort vorgefallen war.

Statt generalisierender Subjektsätze werden oft Relativsätze verwendet:

Aus der Zeitung haben wir das erfahren, was wir nicht wissen konnten.

Der vorangehende Trägersatz kann eine Anapher enthalten (obligatorische Kataphern sind selten). Eine fakultative Anapher im Trägersatz wird gesetzt, wenn von dem im Akkusativobjektsatz beschriebenen Sachverhalt schon früher die Rede war.

Wir wußten es ja bis heute nicht, ob unsere Lösung richtig ist.

Wer den ersten Preis erhält, das hat die Jury zu entscheiden.

        1. Genitivobjektsätze

Genitivobjektsätze werden entweder mit (1) daß, (2) ob, (3) anderen Fragepronomen und -adverbien eingeleitet:

Sie entsann sich, daß es noch einen anderen Weg gibt.

Er vergewisserte sich, ob der Kühlschrank abgeschlossen ist.

Er rühmte sich, was er dort alles gegessen hatte.

Sie schämen sich, wie ungeschickt sie gewesen waren.

Sie erscheinen uneingeleitet als abhängige Infinitivkonstruktionen mit zu, wenn Subjekt oder die Objekt des Trägersatzes und des Genitivobjektsatzes sich auf dieselbe Größe beziehen:

Udo erwartet, von Eva eine Karte aus dem Urlaub zu erhalten.

Man verdächtigt ihn, der Konkurrenz Informationen zugesteckt zu haben.

Genitivobjektsätze haben in ihrem Trägersatz meist keine auf sie verweisende Katapher. Nur wenige Verben wie etwa sich entsinnen lassen eine Katapher zu:

Sie entsann sich (dessen) ungern, daß er ihr damals begegnet war.

Generalisierende Genitivobjektsätze werden immer mit dem Pronomen wessen eingeleitet, womit die Funktion des Satzes und die seines Einleitewortes jeweils die des Genitivobjekts ist:

Er versuchte sich zu vergewissern, wessen er sich schuldig gemacht haben sollte.

        1. Generalisierende Dativobjektsätze

Das Deutsche kennt nur generalisierende Dativobjektsätze, die immer mit wem eingeleitet werden, womit die Funktion des Satzes und die seines Einleitewortes jeweils die des Dativobjekts ist:

Ich helfe nur noch, wem meine Hilfe wirklich willkommen ist.

Helft, wem noch zu helfen ist!

Sagt es, wem ihr (es sagen) wollt!

        1. Präpositionalobjektsätze

Präpositionalobjektsätze stehen gewöhnlich nach ihrem Trägersatz und werden entweder mit den Subjunktoren (1) daß und (2) ob, mit (3) Fragepronomen und (4)
-adverbien eingeleitet:

Wir rechnen damit, daß die Maschine pünktlich landet.

Das hängt davon ab, ob morgen das Wetter mitspielt.

Wir sinnen gerade (darüber) nach, wer / wann das eigentlich gewesen ist.

oder sie erscheinen uneingeleitet als abhängige Infinitivkonstruktionen mit zu, wenn deren implizite Subjektgröße mit einer im Trägersatz genannten Größe identisch ist:

Sie klagten darüber, nachlässig behandelt worden zu sein.

Man entschloß sich, die Sache auf sich beruhen zu lassen.

Wie bist du nur darauf gekommen, nach Patagonien zu gehen?

Kennzeichnende und generalisierende Präpositionalobjektsätze werden mit subjunktivem Präpositionaladverb eingeleitet:

Ich muß bestimmen können, wofür ich verantwortlich bin.

Frag sie, worauf sie Lust hat!

Beklage dich nicht, worüber du dich gefreut hast!

Wovon ihr träumt, hängt ihr auch ab.

        1. Prädikatsergänzungssätze

des Ortes

Sie werden mit wo eingeleitet und können voran- oder nachgestellt erscheinen. Kennzeichende lokale Prädikatsergänzungssätze:

Sie wohnen jetzt, wo ihre Verwandten schon lange sind.

Wo vor einem Jahrhundert noch niemand lebte, gibt es jetzt einige Forschungsstationen.

Generalisierende lokale Prädikatsergänzungssätze:

Wo immer auch das liegen mag, muß es recht kalt sein.

Wo auch immer das befestigt wird, dürfte es nie richtig halten.

der Richtung

Sie werden mit wohin eingeleitet und können voran- oder nachgestellt erscheinen. Kennzeichende direktionale Prädikatsergänzungssätze:

Das führt, wohin es führen muß.

Das kommt, woher das erste Unglück auch gekommen ist.

Generalisierende direktionale Prädikatsergänzungssätze:

Wohin du auch gehst, Hans, da geh ich auch hin.

Ich folge dir, wohin du auch fliehen mögest.

des Ausmaßes

Vergleichende Prädikatsergänzungssätze des Ausmaßes werden mit soviel, soweit, solange, so sehr u.a. eingeleitet und können voran- oder nachgestellt erscheinen.

Er lief, soweit ihn die Füße trugen.

Ich warte auf dich, solange es geht.

Koste es, wieviel es kosten mag.

der Funktion

Prädikatsergänzungssätze der Funktion werden mit als was eingeleitet und erscheinen i.d.R. nachgestellt.

Er wird erneut beschäftigt, als was er bisher tätig war.

des Modus

Vergleichende Prädikatsergänzungssätze des Modus werden mit als ob oder wie wenn eingeleitet. Sie stehen im Konjunktiv II und erscheinen i.d.R. nachgestellt.

Er tut so, als ob er leicht debil wäre.

Sie fühlt sich, wie wenn sie im siebten Himmel wäre.

Statt mit dem Subjunktor als ob können vergleichende Prädikatsergänzungssätze mit dem satzgliedwertigen Adjunktor als nebengeordnet werden. Sie stehen ebenfalls im Konjunktiv II. Die mit als nebengeordneten vergleichenden Ergänzungssätze gelten als stilistisch besser.

Er tut so, als hätte er so etwas noch nie gesehen.

        1. Prädikativsätze

Sie werden mit wer oder mit was eingeleitet, in Abhängigkeit davon, ob sie ein identifizierendes oder ein klassifizierendes Prädikativ repräsentieren.

Bleib, wer du immer warst!

Er wurde, was er immer werden wollte, und zwar Bäcker.

Sie sind jetzt, was Sie bisher nicht waren, ein Außenseiter.

Im Gegensatz zu Subjekt-, Objektsätzen usw. gehört in Prädikatsergänzungssätzen und Prädikativsätzen semantisch gesehen nur das Einleiteelement zum Trägersatz, also nicht der gesamte Sachverhalt des abhängigen Satzes.

Sätze ohne eine Größen und Sachverhalte differenzierende Anapher sind zweideutig, weil - wie im folgenden Beispielsatz sowohl das Unbekanntsein der Person als auch des ganzen Sachverhalts gemeint sein kann.

Wer das gesagt hat, ist mir unbekannt.

Eine entsprechende Anapher vereindeutigt solche komplexe Sätze:

Wer das gesagt hat, der ist mir unbekannt.
Wer das gesagt hat, das ist mir unbekannt.

        1. Obligatorische Kataphern

es als Katapher zum Subjektsatz

Folgende häufige Verben verlangen eine Katapher im vorausgehenden Trägersatz:

abhängen von, ändern, angehen, jdm. etw. ausmachen, jm. bekommen, enttäuschen, sich gehören, jdm. etw.gelten, gelten als, helfen, kosten, liegen an / bei, sich lohnen, jdm. etw. (aus)machen, sich nichts nehmen.

es als Katapher zum Akkusativobjektsatz

Folgende häufige Verben verlangen eine Katapher im vorausgehenden Trägersatz:

ablehnen, ansehen als / für, aufgeben (`verzichten'), etw. wie aufnehmen, halten für, lieben, nennen, rechnen zu.

Präpositionaladverb als Katapher zum Präpositionalobjektsatz

Folgende häufige Verben verlangen ein Präpostionaladverb als Katapher im vorausgehenden Trägersatz:

sich abgeben mit, achten auf, ändern an, ankommen auf, arbeiten an, sich aussprechen für / gegen, bauen auf, sich bedanken für, beginnen mit, sich befassen mit, sich beschäftigen mit, beschließen mit, bestehen auf, bestehen in, bestimmen über, bestrafen für, bewegen zu, sich bewerben um, bewundern um, bezahlen für, sich beziehen auf, bieten für, brennen auf, bringen auf, es bringen zu, denken an, sich drehen um, sich drücken vor, erkennen an erziehen zu, (etwas) finden bei, folgen aus, führen zu, (etwas) geben auf, (etwas) geben für, gehen um (unpersönlich), gehören zu, gewinnen für, gewöhnen an, sich interessieren für, kommen auf etwas, kommen von etwas, kommen zu etwas, sich kümmern um, lachen / lächeln über, leben von, lernen aus, liegen an, sich etwas machen aus, sich machen an etwas, merken an, nachdenken über, nutzen zu, rechnen mit, reden von / über, sagen zu, sehen in, sprechen von / über, stimmen für / gegen, sich stoßen an, schreiben für / gegen, tragen an, trinken auf, überreden zu, sich unterhalten über, unterrichten über / von, verlangen nach, sich verlassen auf, sich verstehen auf, warten auf (m. Inf.), weinen über, sich wenden gegen, wissen von.

      1. Uneingeleitete abhängige Sätze für konstitutive Satzglieder

        1. Subjektsätze

Als uneingeleitete Subjektsätze erscheinen vor allem (1) voran- oder nachgestellte Infinitivkonstruktionen, daneben aber auch (2) voran- oder nachgestellte abhängige Sätze im Konjuktiv I oder nachgestellte abhängige Sätze im Indikativ. Voraussetzung für Infinitivkonstruktionen in Subjektfunktion ist die Identität einer Größe des Trägersatzes mit der impliziten Subjektgröße der Infinitivkonstruktion. Abhängige Sätze in Subjektfunktion erscheinen vor allem bei mentalen Verben.

Es gehört sich nicht, jemanden warten zu lassen.
Jemanden warten zu lassen, gehört sich nicht.
Mit ihr sprechen zu können, war für uns wichtig.
Für uns war wichtig, mit ihr sprechen zu können.

Ihr träumte, sie sei Prinzessin im Märchenland.
Sie sei Prinzessin im Märchenland, träumte ihr.
Wir waren sicher, das kommt nicht wieder vor.
Es scheint ihm, er ist hintergangen worden.

        1. Akkusativobjektsätze

Als uneingeleitete Akkusativobjektsätze erscheinen vor allem (1) voran- oder nachgestellte Infinitivkonstruktionen, daneben aber auch (2) nachgestellte abhängige Sätze im Konjuktiv I oder im Indikativ. Voraussetzung für Infinitivkonstruktionen in Objektfunktion ist die Identität einer Größe des Trägersatzes mit der impliziten Subjektgröße der Infinitivkonstruktion. Abhängige Hauptsätze in Objektfunktion erscheinen vor allem bei Verben des Sagens, Denkens und der Wahrnehmung.

Sie behauptet schon lange, darauf vorbereitet zu sein.
Darauf vorbereitet zu sein, behauptet sie schon lange.
Gestern hat er mir versprochen, den Text zu korrigieren.
Den Text zu korrigieren hat er mir schon gestern versprochen.

Sie behauptet, sie sei dagewesen.
Sie behauptet, sie ist dagewesen.
Er hat versprochen, er korrigiere den Text.
Er hat versprochen, er korrigiert den Text.

        1. Genitivobjektsätze

Als uneingeleitete Genitivobjektsätze erscheinen voran- oder nachgestellte Infinitivkonstruktionen. Voraussetzung ist die Identität einer Größe des Trägersatzes mit der impliziten Subjektgröße der Infinitivkonstruktion. Zu nachgestellten Infinitivkonstruktionen erscheint nicht die Katapher dessen.

Er bezichtigte sie mehrmals, ihn bewußt irregeführt zu haben.
Ihn bewußt irregeführt zu haben bezichtigte er sie mehrmals.
Sie entsann sich dann doch, ihm einst vorgestellt worden zu sein.
Ihm einst vorgestellt worden zu sein entsann sie sich dann doch.

        1. Präpositionalobjektsätze

Als uneingeleitete Präpositionalobjektsätze erscheinen vorangestellte Infinitivkonstruktionen, nur selten nachgestellt, eventuell mit einem Präpositionaladverb als Anapher. Voraussetzung ist die Identität einer Größe des Trägersatzes mit der impliziten Subjektgröße der Infinitivkonstruktion. Zu nachgestellten Infinitivkonstruktionen erscheinen Präpositionaladverbien als fakultative Kataphern.

Ich hatte ihn (darum) gebeten, mir Auskunft zu geben.
Mir Auskunft zu geben, (darum) hatte ich ihn schon mehrmals gebeten.

Uns lag sehr daran, ihn dafür gewinnen zu können.
Ihn dafür gewinnen zu können, daran lag uns sehr.

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