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Rajmud Galon: Morfologja doliny Drwęcy. 67

Kurzędnik (Abb. 4) und miindet bei 70 m ins Weichseltal. Sie bildet beckenartige Ausbreitungen, in welchen zur Zeit einer Stillstandsphase des Inlandeises Schmelzwasser sich ansammelten. Deutlich ausgebildet sind drei Becken. Auf Abfluss der Schmelzwasser in die Talbecken weisen die Sanderflachen und Diluvialrinnen hin, die in jene Talausbreitungen miinden. Das Materiał besteht aus Beckensanden, vermengt mit Kies und Geschieben. Tiefer trifft man nur reinen Beckensand an. Unter diesem Sand befinden sich im hóheren Becken 1 (zwischen Golub und Wrock) Beckentone. Im Becken zwischen Golub und Szewa2 ist dieser Ton nur an einigen Stellen vorhanden. Genetisch bedeutet das in den Becken befindliche Materiał die Fortsetzung der Sanderflachen. Ausser den Diluvialbecken hat die Hochterrasse bei Brodnica und Kurzędnik, besonders aber bei der Mtindung gróssere Bedeutung. Die gewóhnlich aus tiefgehenden Sanden aufgebaute Hochterrasse besitzt jedoch an verschiedenen Stellen Charakter einer Erosionsterrasse. Zum Beispiel bei Lubicz tritt Diluvial-mergel unter einer diinnen Sandschicht zutage; ebenso bei Sortyka und Głę-boczek. Die Hochterrasse, die ais Fortsetzung der Sanderflachen und Dilu-vialrinnen aufgefasst werden kann, bezeichnet die Urstromperiode der Dre-wenz. Bei Kurzędnik tritt die Hochterrasse in das Tal ein und verwandelt sich in ein aus Flusssanden aufgebautes Talniveau. Diesen Prozess kann man ausgezeichnet in der Gegend sudlich von Kurzędnik beobachten, wo die Hochterrasse, trotzdem sie schon von Talrandern umgeben ist, noch fur das Dilu-vialplateau charakterische Erosionsformen aufweist. Einen ahnlichen Ubergang weisen die nórdlich der Becken gelegenen Sanderflachen auf. Die Hochterrasse findet ihre Fortsetzung in der Weichsel-Hochterrasse. Ihre Entstehung fallt in die Zeit, ais das Inlandeis sich nórdlich von den in die Talbecken mundenden Sanderflachen befand.

Die Mittelterrasse der Drewenz (rei. Hóhe 17*2 m) entsteht im Niveau von 115 m am Drewenz-See und miindet ins Weichseltal im Niveau von 51*5 m. Sie stellt die Fortsetzung des Osterode-Dt.-Eylauer Sander dar. Oberhalb des Drewenz-Sees geht sie vóllig im Diluvialplateau auf. Ais San-derflache bildet die Mittelterrasse den rechten Talrand talabwarts bis Ra-domno, wo sie von alteren Talsandstufen umschlossen wird, die ais solche ununterbrochen bis zur Mtindung sich ziehen und den bisherigen Sander in ein Talniveau verwandeln. Die Mittelterrasse besteht zumeist aus Talsanden. Seltener findet man Gerólle. An einigen Stellen besonders in der Talenge von Lubicz treten altere Bildungen zutage. Die Mittelterrasse der Drewenz geht in die Weichsel-Mittelterrasse iiber. Im Niveau der Mittelterrasse befindet sich ebenfalls das Strumyk-Tal.

Die Niederterrasse (rei. Hóhe 8*9 m) beginnt am Drewenz-See im Niveau von 107 m und miindet ins Weichseltal im Niveau von 48 m. Im Verhaltnis zu den hóher gelegenen Terrassen besitzt die Niederterrasse nur eine geringe Verbreitung. Sie geht in der Niederterrasse der Weichsel iiber. Die hóhere Talauterasse (rei. Hóhe 2*8 m) entsteht am Drewenz-See im Niveau von 98 und endet im Weichseltal in 40 m Meereshóhe. Ihre Entstehung steht im Zusammenhang mit der Maanderbildung der Drewenz. Die hóhere Talau-terrasse geht in die Talauterrasse der Weichsel iiber.

5*

1

   A. Jentzsch nennt dieses Becken das „Golauer Becken" (Erlauterungen z. Geol. Kartę v. Preussen, BI. Gollub.

2

   A. Jentzsch nennt diesen Becken das „Drewenzwalder Becken". Erl. Geol. K. BI. Schonsee.



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