St. Pawłowski. O kształtach powierzchni i o podziale Wielkopolski na krainy. 167
O. sieht in Grosspolen: 1) die „Gipfelflachen" (westlich und óstlich vom Durchbruchstale der Warthe, sowie in Nord-Kujavien), welche sie an anderer Stelle fur „Ebenen" halt (z. B. Ebene von Gniezno), 2) die Gebiete, wo „iiberwiegend gróssere relative Hóhen" vorkommen (z. B. die Hugel bei Leszno, Turek, usw.), 3) „ganz flachę Landereien" (am Flusse Bartsch und Obra). Der Begriff „Gipfelflache" oder „Gipfelflur“ kann nicht m. E. fur das Flachland gebraucht werden. Aber auch das Wort „Ebene" muss viel stren-ger und mit Vorsicht genommen werden. Das Land, westlich vom Durchbruchstale der Warthe gelegen, sowie das Land um Gniezno ist mehr hugelig ais eben. Die Gebiete mit „iiberwiegend grósseren relativen Hóhen“ sind ungenau geschieden, da sie nicht nur bei Leszno und Turek, aber an mehreren Stellen Posener Landes bekannt sind, wie das aus dem im Geograph. Insti-tute Univ. Posen vorbereiteten genauen Studium von Kamińska1 hervor-geht. Kujavien teilt O. in: „Buckliges", „Hohes" und „Sandiges“ Kujavien. Diese Namen scheiden sich nicht aus, indem „Buckliges Kujavien“ gleich-zeitig hoch sein kann. Dass Nordkujavien sandig ist, scheint fur Morphologie wenig wichtig zu sein, ais dass dieses Weichsel-Netze-Stromland ein gross-artiges Dtinengebiet darstellt. In welchem Grade die Dunen das Landschafts-bild beeinflussen, ist aus Betrachtungen der Verf. gar nicht ersichtlich. „Buckliges Kujavien“, das im Netzetale und westlich vom Netzetale liegt, kann leider nicht ais Kujawien bezeichnet werden, da die Grenze dieses alten Landes der Netzefluss bildete.
Fiir die Gliederung der Landschaften in Grosspolen ist obige Arbeit ohne Bedeutung. '
Schon seit Jahren bin ich mit Morphologie des Posener Landes beschaf-tigt. Es sind auch ein Paar Studien dariiber in von mir redagierter „Badania geograficzne nad Polską północno-zachodnią" erschienen. Man sollte auch nicht vergessen, dass es fur unser Gebiet eine reiche deutsche Literatur (besonders verdienstvoll hat sich durch ihre Kartenaufnahmen und Arbeiten die Pr. Geologische Landesanstalt gemacht) gibt, sowie dass uns eine gute topographische Kartę (1 : 25.000) zur Verfiigung steht.
Grosspolen lasst sich ais ein Teil des Polnischen Flachlandes, ais gla-ziales Aufschiittungsflachland definieren. Meistenteils sind es aufgesetzte Landschaftsformen, welche hier vorkommen. Ein gemischter Charakter, wo neben allochtonischen autochtonische Formen bekannt sind, tritt nur im Suden entgegen. Die Klassifikation der Formen kann sowohl beschreibend, wie erklarend sein. Morphographischer Charakteristik soli morphogenetische Analyse folgen. Morphogenetische Klassifikation der Flachlandsformen stósst an grosse Schwierigkeiten. Die Formen, welche demselben Typus gehóren, kónnen eine verschiedene Entstehungsursache haben. Es handelt sich hier um Formenkomplexe und Gruppen der Formen, was die Klassifikation im hohen Grade erschwert. Schwierig ist es auch das Alter der Landschaft anzugeben. Der Verfasser2 und Lencewicz3 haben versucht, auf eine ganz allgemeine Weise den Charakter und das Alter der glazialen Landschaft West- und
1 J. Kamińska: Sur Tinclinaison du terrain dans la plaine de Grandę Pologne. Badania geograficzne nad Polską północno-zachodnią. Zesz. 4—5, 1929, S. 80 (Kartę).
2 S t. Pawłowski: O systemie odwodnień dyluwjalnych i podyluwjalnych na terenie Wielkopolski (Uber das System der eiszeitlichen und nacheiszeitlichen Entwasserungslinien in Grosspolen). Księga pamiątkowa XII zjazdu lekarzy i przyrodników. Warszawa, 1926, B, I, S. 112.
3 St. Lencewicz: Różnice morfologiczne pomiędzy Polską środkową i zachodnią (Der morphologische Unterschied zwischen West- und Mittelpolen). Ebenda, S. 113.