8748915803

68 Badania geograficzne nad Polską północno-zachodnią.

Aus den Langsprofilen der Terrassen (Abb. 5) geht hervor, dass die Hochterrasse, dereń Profillinie gradlinig ins Weichseltal iibergeht, ein wichti-ger Zufluss des Thorn-Eberswalder Urstroms war. Die tiefer liegenden Terrassen, dereń Profillinie von einer deutlichen Anpassung an die entsprechen-den Weichseltalniveaus zeugt, deuten dagegen darauf hin, dass die Drewenz, nachdem sie sich in die Oberterrasse eingeschnitten hatte, infolge geringerer Wasserfiihrung von der Weichsel abhangig wurde. Die dem heutigen Fluss-lauf ahnliche Profillinie der hóheren Talauterrasse spricht fur Abhangigkeit dieser Terrasse von der heutigen Drewenz. Diese Beobachtung lasst sich mit der Tatsache, das die hóhere Talauterrasse in den Flussmaandern sich bildet, in guten Einklang bringen. Tektonische Bewegungen wahrend der Terrassen-bildung scheinen nicht existiert zu haben. Die im Verlauf der Terrassen be-merkbaren Stórungen sind, meiner Ansicht nach, das Ergebnis der Abhangigkeit der Flusserosion vom Materiał. Diluvialsand z. B. beschleunigt den Ero-sionsprocess, Mergel und Tonę bedeuten dagegen ein Hindernis. Das Profil des Diluvialplateaus weist gróssere Stórungen in der Nahe der Branica-Mun-dung auf. Das Tal durchbricht hier eine bewegte Grundmoranenebene, die teilweise sogar in Randmoranen iibergeht.

Die Bedeutung der Drewenz im Lauf der Entwicklung geht aus ihren Terrassen hervor. Die Hochterrasse der Drewenz, dereń Fortsetzung die Weich-sel-Hochterrasse bildet, besitzt ein urstromtalahnlichen Charakter. Ais Beweis eines Eisstillstandes zu jener Zeit dienen die nórdllich vom Tal gelegenen Sanderflachen, die mit den Diluvialbecken mittelst Rinnen verbunden sind. Von diesen Sandern und Rinnen kamen Schmelzwasser, sammelten sich in den Becken und entflossen zum Thorn-Eberswalder Urstromtal. Das obere Drewenztal war zu jener Zeit ebenfalls nur eine Diluvialrinne, die Schmelzwasser in das „Drewenz-Urstromtal“ fiihrte. Das Branica-Tal scheint damals ein wichtiger Zufluss gewesen zu sein. Ais die Drewenz im Niveau der Mit-telterrasse floss, kann man in Anbetracht auf die Sandergebiete annehmen, dass das Inlandeis ungefahr bis zur Linie der baltischen Endmorare sich zu-riickgezogen hatte. Vermittler zwischen Inlandeis und Tal ist der Sander. Der Osterode-Dt.-Eylauer Sander steht im Zusammenhang mit der Eisrand-lage langs der baltischen Endmorane. Dieser Sander geht allmahlig in die Mittelterrasse uber, tritt beinahe ununterbrochen im ganzen Drewenztal auf und lasst sich im Thorn-Eberswalder Urstromtal weit nach Westen verfolgen. Es ist dies die erste ununterbrochene Terrasse, denn die Hochterrase bildet zumeist nur die beckenartigen Ausbreitungen der Taler. Ais Beispiel mag das Weichseltal von Warschau bis Thorn dienen.¹ Meiner Ansicht nach, ist es sehr wahrscheinlich, dass man die Mittelterrasse im ganzen diluvialen Ent-wasserungssystem verfolgen kann und dass im Niveau dieser Terrasse alle diluvialen Zufltisse von Norden einfallen, die einem allgemeinen Eisstillstand zugrunde liegen.² Ich stelle mir die Aufgabe in nachster Zeit die Terrassen des letzten diluvialen Entwasserungssystems zu verfolgen, um eventuelle, hier nur kurz angedeutete Beziehungen zwischen Eisstillstand und Talniveau fest-zustellen.

St. Lencewicz: Glaciation et morphologie du bassin de la Vistule moyenne (poln m. franz. Zusammenfassung). Trav. Serv. Geol. de Pologne, vol. 2, livraison 2, 1927.

Einen fur obiges Thema sehr wichtigen Vergleich zwischen nordpolnischen und siid polnischen Terassen gibt St. Pawłowski in seiner Arbeit: Les terrasses pleistocenes ei Pologne. Bureau de Secretaire General de 1’Union Geographique Internationale. Florence 1930